Alienjäger z.b.V. - Sie sind unter uns (Teil 1-4 in einem Band) (German Edition)
seine Rolle übernommen hatte, konnte das ungeahnte Auswirkungen haben. Die mühsam errungene Stabilität des Eurasischen Commonwealth stand auf dem Spiel.
Vielleicht sogar seine Existenz.
Brian Carisi
Alienjäger z.b.V.Band 2 Unternehmen Phönix
*
"Wenn sich ein Fazit über die derzeitige Situation im Amazonasgebiet ziehen läßt, dann folgendes: Dieses Gebiet befindet sich fest in Hand von organisierten Kriminellen. Syndikate beherrschen das tägliche Leben bis in die Kleinigkeiten. Es ist unmöglich, in Manaus oder Belem auch nur irgendwo eine Mahlzeit einzunehmen, ohne daß das Verbrechen daran mitverdient.
Insgesamt ist diese Erkenntnis nicht neu.
Seit Jahren liegen zu dieser Angelegenheit Analysen vor, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen.
Besorgniserregend und neu ist der wachsende Einfluß des Pan-Pazifischen Geheimdienstes in diesem Gebiet. Aus irgendeinem Grund sind die Machthaber in Peking äußerst interessiert daran, in dieser Enklave des Verbrechens und der Anarchie Einfluß zu gewinnen."
Miles Beaufort, Südamerika-Experte des Geheimdienstes FAIS in einem internen Dossier an Assistant Director in Charge Rog Durrell.
*
Es war vier Uhr morgens. General Stryker war für diese Zusammenkunft aus dem Schlaf geweckt und von zu Hause abgeholt worden.
Er unterdrückte ein Gähnen, schlürfte den Inhalt des Kaffeebechers hinunter und verzog das Gesicht. Die Brühe war längst kalt geworden.
Der Krisenstab aus Mitgliedern der DEFENCE- Kommandoebene sowie hochrangigen Mitarbeitern des Geheimdienstes FAIS waren eiligst zusammengetreten. Die Lage war mehr als miserabel. Alarmierende Neuigkeiten kamen aus dem Amazonas-Gebiet.
Stryker ahnte, daß er das MILCOM-Gebäude nicht so schnell wieder verlassen würde.
Der Krisenstab würde Nonstop tagen müssen. Die Büros im MILCOM-Gebäude bildeten dabei so etwas wie eine Art Einsatzzentrale. Über das Datennetz sowie zusätzliche, geheime Kanale kamen ständig neue Nachrichten und Informationen herein. Informationen, die zunächst einmal von Spezialisten zu einem Puzzle zusammengesetzt werden mußten.
So würde sich irgendwann hoffentlich ein Gesamtbild ergeben.
Oberst Sheehy saß etwas abseits. Er stützte das Kinn auf und spielte mit der Daumenkuppe an dem Ring herum, mit dem sich der in seine Kleidung integrierte Kommunikator aktivieren ließ.
Stryker wandte sich an Rog Durrell.
Der FAIS-Mitarbeiter im Rang eines Assistant Director in Charge hatte in einem Schalensessel platzgenommen und die Beine übereinandergeschlagen.
Seine Miene wirkte ausdruckslos.
Eine Maske, die er aufgesetzt hatte, um sein Inneres abzuschirmen. Ein Mann der sich nicht gerne in die Karten schauen läßt, ging es Stryker durch den Kopf. Vielleicht sogar einer, der mit gezinktem Blatt spielt...
"Es tut mir leid, General, aber mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen!" erklärte Rog Durrell.
Stryker lief dunkelrot an. Es ist nicht zu glauben...
"Und warum erfahre ich erst jetzt davon?" fauchte er.
"Ich habe mich nach den Anweisungen meiner Vorgesetzten gerichtet."
"Verdammt noch mal, meine Männer waren auf HiddenPlace 12 und Sie haben es nicht für nötig befunden, mich unverzüglich davon in Kenntnis zu setzen, daß die gesamte Station durch einen Angriff mit schweren Lenkwaffen vernichtet wurde!"
"Sir..."
"Das kann doch nicht wahr sein! Und jetzt erzählen Sie mir bitte nicht, daß Ihre Leute sich erst ein Bild machen mußten! Das hätten sie getrost uns überlassen können! Im Übrigen dürfen die Fakten ziemlich schnell sehr eindeutig gewesen sein!"
Rog Durrell hob die Augenbrauen.
"Nun, ich gebe zu, daß die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Organisationen vielleicht noch der Verbesserung bedarf!"
"Das ist sehr vornehm ausgedrückt, Assistant Director!"
Die Tatsache, daß Stryker sein Gegenüber mit dem Rang ansprach, drückte Geringschätzung aus. Der General unterstrich dies noch dadurch, daß er das Wort ASSISTANT besonders betonte. Der Tonfall paßte dazu.
Und Durrell verstand das sehr gut.
Seine Mimik verriet das überdeutlich. Die absolute Kontrolle, mit der Durrell ansonsten seine Gesichtsmuskulatur zu beherrschen pflegte, brach für ein paar volle Sekunden zusammen. Lange genug für Stryker, um es zu bemerken.
Oberst Sheehy griff jetzt in das Gespräch ein. Er bemühte sich hörbar um einen sachlichen Tonfall.
"Sie sagen zwar, daß bislang keinerlei Erkenntnisse darüber
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