Alison Wonderland

Titel: Alison Wonderland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Smith

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sie zu mir. »Du benutzt sie als Schutzschirm. Sei vorsichtig, du wirst die Menschen, die du liebst, damit vertreiben.«
    Zu Taron sagt sie: »Das Meer wird dir wiedergeben, was du verloren hast.«
    Taron ist sehr beeindruckt und hüpft irgendwie den ganzen Weg zum Hotel zurück, aber ich bin es nicht. Ich hatte mich eigentlich selbst nie als einen wütenden Menschen gesehen, aber jetzt, da sie es erwähnt hat, reagiere ich sehr wütend. Das was mich böse macht, obwohl ich nichts von ihrem Geschwätz glaube, ist, dass ich sie gerne nach den Regierungsgebäuden gefragt hätte, einfach nur um zu hören, was sie sagen würde.
    Unsere Arbeit ist für heute erledigt und wir beschließen, ein bisschen Spaß zu haben. Als wir unsere Möglichkeiten in Betracht ziehen, heißt das entweder Essen gehen, ins Kino oder in eine Bar. »Hast du irgendwelche Drogen mitgenommen?«, fragt Taron mit einem Anflug von Entsetzen, als hätte sie vergessen, den Wasserhahn der Badewanne zuzudrehen.
    Ich habe keinerlei Drogen mitgebracht, also kippt Taron den Inhalt ihrer Handtasche auf meinem Bett aus und befühlt alles sorgfältig, um zu sehen, ob sie nicht noch ein bisschen was aus dem Fell oder den zusammengerollten Papierfetzen, die sie enthält, ernten kann. Sie findet ein E in einem Stück Silberpapier, mit dem sie mir, ohne aufzublicken, vor Freude zuwinkt, und einige mit Fusseln vermischte Fäden Gras und Tabak, die sie als nutzlos aussortiert.
    »Vielleicht können wir von den Soldaten ein paar Joints beschaffen. Die Armee hat immer Drogen«, sagt sie voller Hoffnung.
    »Und was würden wir dem Mann am Eingangstor sagen?«
    »Nein, ich meine nicht, dass wir zum Stützpunkt gehen sollten. Einfach nur in der Stadt nach Leuten mit kurzen Haaren Ausschau halten und sehen, ob wir heute Nacht in irgendeiner Bar von jemandem was besorgen können.«
    Meine Definition einer Bar ist ein Ort, an dem man sich hinsetzen kann, an dem Frauen willkommen sind und wo man genauso Alkohol wie nicht alkoholische Getränke und Kaffee kaufen kann. Weymouth hat nur Pubs. Wir treten zögerlich auf die stark gemusterten Teppiche, ducken uns unter Netzen und diesen runden, farbigen Schüsseldingern durch, die irgendwas mit Hummern zu tun haben und die an die Decke genagelt wurden. Wir inspizieren den Eiskübel auf der Theke und sehen, dass nur zwei Eisstückchen in einer Menge Wasser darin herumschwimmen.
    »Zwei Stoli mit Cranberry, bitte«, verkündet Taron laut.
    »Wir haben nur Vladivar«, gesteht der Mann hinter der
    Theke, an dem ich mit großer Beunruhigung kurze Haare bemerke. »Wollt ihr Wodka Orange, Wodka Tonic, Wodka Grapefruit?«
    Wir geben uns mit zwei Halben Lager zufrieden, bis Taron vertraulich genug werden kann, sich nach der lokalen Drogenszene zu erkundigen.
    »Cranberry-Saft ist sehr gut bei Blasenentzündung, ein Wunder, dass sie keinen haben«, sinniert Taron.
    »Ich glaube nicht, dass das die Art von Ort ist, an dem man sich Sorgen macht, wenn es Frauen beim Pinkeln brennt«, sage ich zu ihr.
    Die Zeichen stehen dafür, dass wir für heute Feierabend machen und uns unseren London-Appetit für London aufheben sollten, aber Taron ist auf einer Mission, an einen Joint zu kommen. Anscheinend bedeutet das, dass wir uns vorher erst noch total fertigmachen müssen. »Mach schon«, sagt sie und hält mir den Splitter einer weißen Tablette hin.
    »Nein.«
    »Mach schon, ist doch nur eine halbe.«
    »Nein.«
    »Mach schon.«
    Wir spülen sie mit Lager hinunter und gehen. Wir erwarten nicht sehr viel von den örtlichen Clubs, werden aber angenehm überrascht.
    Es gibt keine Schlangen vor den Clubs in Weymouth. Ich hasse es, draußen zu warten. Selbst wenn man auf der Gästeliste steht, muss man normalerweise ein paar Momente warten, während jemand das überprüft. Ich gehe davon aus, dass ich auch schon im Sommer, wenn es warm und noch nicht ganz dunkel ist, gewartet habe, um in einen Club reinzukommen, ich erinnere mich aber immer nur daran, dass es eiskalter Winter war und ich der Musik zugehört habe, die aus dem Club herauskam und wie die Laser durch die offene Tür über den Himmel strichen. Es ist wie Schlangestehen, um in die Zukunft zu gelangen. Riesige schwarze Männer bewachen die Tür und tragen Jacken, die wie teure Anoraks aussehen, aber wahrscheinlich einen anderen Namen haben. Die Leute in der Schlange sind Zwerge. Ihre körperliche Statur wurde beeinträchtigt von zu viel Schlangestehen, zu vielen Kippen, zu viel E. Ihre Zähne