Alison Wonderland
Scheißkerl.«
»Ali, komm bald nachhause.«
Ich erzähle Taron von der Verratsgeschichte und sie sagt, Jeff sei kein bisschen verrückt und wenn man ihr zwanzig Pfund bezahlte, würde sie auch alles über mich erzählen.
»Das ist nicht der Punkt. Er malt. Er schreibt mir Gedichte. Er liebt mich.«
»Ich liebe dich auch.«
»Verfickte Scheiße.«
Taron hat sich in einer dieser dünnen Ausgaben des Touristeninformationsbüros, die in Hotels rumliegen, die örtlichen Attraktionen angesehen. Sie will, dass wir einen Nachmittagstee trinken gehen, bevor wir nach London zurückfahren, was in Ordnung ist. Dann hat sie eine weitere schrullige Idee, bei der ich weniger geneigt bin, mich drauf einzulassen.
»Hier steht, dass Frauen, die bisher vergeblich versucht haben, ein Baby zu bekommen, in einem Dorf namens Cerne Abbas, ganz in der Nähe von hier, ein Heilmittel gefunden haben.«
»Taron.« Will sie mich verarschen?
»Sie klettern mitten in der Nacht auf diesen Hügel, weil dort etwas ist, was sie die ›Kreidezeichnung eines Mannes mit einem überproportional großen, knüppelartigen Penis‹ nennen, eingeritzt in die Seite des Hügels. Die Frau setzt sich auf seinen Schwanz und wenn sie wieder herunterkommt, dann wird sie schwanger. Manche Paare treiben es sogar dort, wenn sie da oben auf dem Hügel sind.«
»Iiiiih«, sagen wir wie aus einem Mund.
»Taron, das ist ein Fruchtbarkeitsding, das hat nichts damit zu tun, ein Baby zu finden.«
»Es könnte vielleicht helfen. Man kann direkt um die Ecke einen Tee bekommen, an einem Platz mit einem Wunschbrunnen. Das könnten wir auch probieren.«
»Nein.«
Kapitel 21 – Dicks Freundin
Dick, Verteidiger aller Wehrlosen dieser Welt, fühlt sich unglücklich und gefangen. Möglicherweise haben die Neuigkeiten über Alisons Nachbar, die er Mrs. Fitzgerald mitgeteilt hat, ihn in diese Stimmung gebracht. Es ist schwierig genug, in dieser Welt Freunde zu finden. Dick hat ziemlich einfache Freuden, aber er weiß um die Wichtigkeit, jemanden zu finden, mit dem man diese teilen kann. Er hat eine Freundin, die einen Mohairpullover trägt und schwarzen Kajalstift um die Augen, der fast genau in dem Moment verschmiert, in dem sie sich vom Spiegel abwendet. Samstags morgens schauen sie gerne
Rugrats
im Fernsehen, während er die Wäsche mit einem umweltfreundlichen Waschpulver wäscht, das den Schmutz nicht sehr effektiv bekämpft.
Lange Zeit erzählte Dick seinen Eltern nicht, dass er aufgehört hatte, an den Weihnachtsmann zu glauben. Sie machten sich immer solche Umstände, Sherry neben den Kamin zu stellen und einen Teller Hundefutter für die Rentiere. Er wusste, wie enttäuscht sie sein würden, wenn sie diesen Schwindel hätten aufgeben müssen. Wenn man diese Art der Verantwortlichkeit seit frühem Alter mit sich herumträgt, ist es schwer, ein solches Verhalten zu ändern und rücksichtslos zu werden. Er würde gerne weggehen und in Zentralamerika Kaffee anbauen, auf einer Plantage, auf der die Arbeiter nicht ausgebeutet werden. Er würde sich mit der Welt gerneauf eine bedeutungsvollere Weise verbunden fühlen. Würde ihn Mrs. Fitzgerald zum Kampf aufrufen und ihn bitten, Zuckerrüben auszugraben oder nackt zu Werbeagenturgebäuden auszuschwärmen, dann stellt er sich gerne vor, dass er diese Herausforderung annehmen würde. Vielleicht ist einer der Gründe, warum er seine Freundschaft mit Mrs. Fitzgerald so schätzt, zu wissen, dass sie eine sehr beständige Person ist und ihn niemals zum Kampf aufrufen wird.
Kapitel 22 – Die Spinnen
Clive Fitzgerald sitzt zusammengekauert in einem staubigen Keller mit Spinnen, um etwas Ruhe zu finden. In manchen Kulturen wird die Spinne als weiblich angesehen und als Schöpferin verehrt. Clive sieht Spinnen auch als weiblich an, verehrt sie aber nicht. Er mag ihr Schweigen nicht, die Art, wie sie plötzlich neben ihm erscheinen auf ihren spindeldürren Beinen. Er zieht seine Finger durch die Fäden der aufwendigen Netze, die in den Ecken des Kellers gespannt sind, den er sich mit diesen Kreaturen teilt und macht sie kaputt, damit die Spinnen sie zwischen seinen Besuchen neu spannen können.
Clive verfeinert gerade die Fähigkeiten, die er für sein neues Projekt brauchen wird, mit dem er ein zusätzliches Einkommen erzielen will. Er hat entschieden, Graphologe zu werden und macht Werbung in der Lokalzeitung, um an Kunden zu kommen. Es ist wichtig, dass er das außerhalb des Blickfelds seiner Schwester macht. Sogar im
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