Alison Wonderland
mittleren Alter beobachtet und beurteilt sie ihn noch. Ihr Interesse entmannt ihn, obwohl er derjenige war, den die Natur mit besonderer Intelligenz ausgestattet hatte. Ihm hatte die Familie zugeschaut, wie geschickt er in der Schule den Kampf eines Schuljungen gegen Logarithmen und Latein gewann, während seine Schwester hinterherzockelte. Seine Eltern dachten, es sei ausreichend, dass sie ein hübsches Gesicht hatte, hübsch genug, umeinen Rechtsanwalt zu heiraten. Ihr ganzes Leben lang zockelte sie schon hinterher, bewegte sich langsam auf dem Pfad des Lebens und lernte jeden Tag ein bisschen mehr dazu. Heute betreibt sie nun ein Geschäft, das aus den Nachforschungen entstanden ist, die sie für die Klienten ihres Mannes angestellt hatte. Nachdem er gestorben war, bot Clive seiner Schwester an, Kontakt mit ihm aufzunehmen, aber sie weigerte sich und sagte, dass sie jetzt, wo er tot war, keine Fragen mehr an ihn habe, die sie nicht bereits gefragt hätte, als er noch am Leben war.
Clive wurde klug geboren, verlor diesen Vorteil aber unterwegs. Eigentlich besitzt er die Persönlichkeit dafür, von unterwürfigen Angestellten in einem teuren Büro gefeiert zu werden, da er jedoch keine Karriere hat, steht dies nicht zur Debatte. Stattdessen reduziert man ihn darauf, zusammengekauert in einem Keller voller Spinnen zu sitzen und die Schleifen und Serifen der Handschriften von irgendwelchen Leuten zu studieren.
»Meine liebe junge Dame«, schreibt er einer Frau, die auf seine Lokalanzeige reagiert hat, »Ich befürchte, Sie können der Person, deren Schriftbeispiel Sie mir zugesandt haben, nicht trauen. Sie ist eine sehr komplexe Person, die ein Geheimnis verbirgt.« Clive hält inne, er weiß nicht, was er als nächstes schreiben soll. Er möchte seine Kunden nicht täuschen. Man kann davon ausgehen, dass jeder von uns mindestens ein Geheimnis hat. Keine junge Frau sollte einem Mann trauen, den sie so wenig kennt, dass sie einen Fremden kontaktiert, um etwas über seinen Charakter zu erfahren.
Clive hört über ihm Türen schlagen. Wie er es hasst, in einem Umfeld voller Frauen zu arbeiten, sie schlagen immerzu mit den Türen. Wissen sie nicht, dass man, wenn man Türen schlägt, riskiert, Geister zwischen Tür und Rahmen einzufangen, so dass sie niemals wiederkommen? Clive legt seine Papiere und Bücher zur Seite und geht auf Recherche.
Kapitel 23 – Heiße Phase
Bird ist gerade von ziemlich zähen Verhandlungen vor Ort bei Emphglott zurückgekehrt, bei denen er Sicherheitsabläufe überprüft und sich ein Bild gemacht hat von der Arbeit der beteiligten Wissenschaftler. Hier steht sicherlich mehr auf dem Spiel als mutiertes Gemüse. Die Arbeit der Wissenschaftler ist Pionierarbeit, aber sie behaupten, dass sie alle Standards und Richtlinien erfüllen, die von den Ethikkommissionen aufgestellt wurden, was mehr ist als das, was man von der Lester-Frau sagen kann. Sie schrumpfte komplett in sich zusammen, als er seinen Reißverschluss geöffnet und seine Männlichkeit ausgebreitet hatte. Ihr Verhalten bestätigte seine Ansicht, dass beim Militär kein Platz für Frauen ist und erklärt, warum sie in diesem Geschäft nicht für voll genommen werden sollten. Frauen sind im Nachteil, wenn sie am Verhandlungstisch den Mund voll haben.
Bird ist alarmiert von der Wendung der Geschehnisse, als er erfährt, dass Alison sich in Weymouth aufhält, was nicht der Verdienst von Flowers Nachforschungen ist. Es sieht so aus, als sei sie wirklich an etwas dran, gerade jetzt, wo sich die Lage destabilisiert, die Wissenschaftler nicht in der Lage sind, mit der Kreatur, die sie erschaffen haben, weiterzuzüchten und der Tierpfleger die Unternehmensziele aus den Augen verliert. Durch das Adressbuch, das übersät ist mit Runen wie Kriegsehrenabzeichen neben denNamen auf den Seiten, um entweihte genetische Testgelände zu identifizieren, entsteht der Eindruck, dass Alison vielleicht sogar plant, Emphglotts Betriebsgelände zu sabotieren. Sollte das passieren, lösen sich Birds lukrative Verträge zum Schutz seines Klienten auf und seine Reputation wäre dahin. Die Nachforschungen über die Namen aus dem Adressbuch haben bisher nichts ergeben, die meisten der Aktivisten haben sich nicht weiter herausgewagt als bis Rimini oder Ibiza und es gibt keinen nachweisbaren Zusammenhang mit der Vernichtung der Zuckerrüben in Irland. Ungeachtet dessen wird Bird so lang dranbleiben, bis er die Verbindungen aufspürt, von denen er sicher ist,
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