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Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit

Titel: Alissa 3 - Die verlorene Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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Finger, und Lodesh beugte sich vor und half ihr auf seinen Baumstamm. Da sie den Gesichtsausdruck, der mit dieser distanzierten Stimme einhergehen musste, nicht sehen wollte, ließ sie ihr Licht erlöschen. Der Mond verbarg sich wieder hinter den windzerfetzten Wolken. »Du wolltest fortgehen, ohne dich zu verabschieden?«, fragte sie.
    »So wie du«, warf er ihr leise vor, und sie errötete.
    Frustration, Schmerz über seinen Verrat und Zorn vermengten sich in ihr, bis sie selbst nicht mehr wusste, was sie eigentlich empfand. Sie wandte sich dem einfachsten Gefühl zu, ihrem Zorn. »Warum hast du Strell nicht gleich erzählt, wie ich zurück nach Hause gelangen kann?«
    Lodesh schwieg.
    »Ich wäre fast verwildert!«, schrie sie. »Kannst du dir vorstellen, wie das ist? Zusehen zu müssen, wie du langsam die Kontrolle verlierst, während diejenige, die dich übernimmt, sich ständig zerknirscht dafür entschuldigt!«
    Immer noch saß er da wie zu Stein erstarrt, ein Bild der Eleganz und Kultiviertheit. »Ich sollte dich für das hassen, was ich deinetwegen durchmachen musste«, flüsterte sie und glaubte, eine Wimper zucken zu sehen. Sie biss sich auf die Lippe und spürte, wie das Blut daraus wich. »Verflucht sollst du sein. Konntest du denn nicht sehen, wie ich gelitten habe, wie sehr ich nach Hause wollte, wie sehr mir …« Ihre Stimme erstarb, und sie schlang vor Kummer die Arme um sich.
    »Doch.« Ein Hauch von Bitterkeit stahl sich in seine perfekte Selbstbeherrschung. »Ich war da, weißt du nicht mehr? Und ich bin bereits verflucht.«
    »Dann sollst du verdammt sein!«, schrie sie. »Du wusstest doch nicht einmal, ob ich es je schaffen würde zurückzukehren!«
    »Nein. Das wusste ich nicht.« Seine Stimme klang hohl und distanziert.
    »Warum?«, rief sie, denn sie brauchte ein Antwort, eine Reaktion, irgendetwas.
    Lodesh holte zittrig Luft. »Ich dachte, du würdest zu mir zurückkehren«, sagte er, und Schmerz tränkte seine Worte wie ein roter Fleck. »Ich dachte, wenn du Ese’ Nawoer und die Festung sehen könntest, als sie noch voller Leben waren, würdest du zurückkommen. Ich hoffte, wenn du sehen könntest, wie kalt und leer dieser Ort jetzt ist, und wenn du mich ohne den ständigen Schatten von Strell sehen könntest, würdest du zu mir zurückkommen.« Er zögerte. »Irgendwann.«
    Ihr Zorn stürzte in einem wilden Strudel ab. »Alles, was du getan hast«, erklärte sie kläglich, »war, mir zu zeigen, was ich nicht habe … nicht haben kann.« Es schnürte ihr die Kehle zu, und ihre Augen brannten. »Die Feste ist leer. Die Stadt ist tot. Dreimal verflucht sollst du sein«, flüsterte sie, fest entschlossen, sich nicht die Augen zu wischen, obwohl die Tränen kalte Spuren auf ihre Wangen zeichneten. »Ich bin wieder zu Hause, Lodesh, aber sieh mich nur an.«
    Er wandte sich ab.
    »Sieh mich an!«, verlangte sie. »Ich bin nach Hause gekommen, aber dadurch habe ich Ren verloren, und Kally, und Mavoureen, und Redal-Stan, und …« Alissa verstummte erstickt. »Und eine ganze Festung voller Leute. Sie sind jetzt für mich gestorben, Lodesh. Alle tot, in einem einzigen Augenblick.«
    Etwas, das Bestürzung hätte sein können, huschte über sein Gesicht.
    »Du hast mich dorthin gebracht«, sagte sie vorwurfsvoll, »damit ich sie sehe, sie kennen lerne, und als ich sie gut genug kannte, um ihren Verlust als schmerzlich zu empfinden, hast du mir erlaubt, nach Hause zu kommen!« Steif saß sie da und ließ den Tränen freien Lauf. »Verdammt sollst du sein, Lodesh«, schrie sie, »und glaube ja nicht, dass ich dich einfach so gehen lasse. Ich will dich nicht auch noch verlieren, den Einzigen außer mir, der sich daran erinnert, wie Mavoureen ihren Brotteig verprügelt, wie laut ganz Ese’ Nawoer auf der Wiese gebrüllt hat und wie lustig es war, Breve davonzulaufen.« Sie wischte sich die Augen. »Und an den Duft von Euthymienblüten in einer Herbstnacht«, flüsterte sie, »und unsere Füße, die mit den Trommeln getanzt haben.«
    Lodeshs Augen waren vor Entsetzen geweitet, als hätte er das ganze Ausmaß seines Verrats erst jetzt erkannt.
    »Du bist der Einzige, der verstehen kann, was ich verloren habe«, sagte sie niedergeschlagen, »und du wirst mich nicht allein lassen … Asche«, fluchte sie dann kläglich und wandte sich ab. »Ich werde Redal-Stan schrecklich vermissen. Was …« Sie zögerte und fragte sich, ob sie das wirklich wissen wollte. »Was ist aus Kally geworden?«
    Lodesh sank in

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