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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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schmerzten.
    »Geh«, sagte er, und sie ließ sich von Strell über das Deck und die Planke hinunterführen.
    Sie wandte sich um, sobald ihre Füße das Dock berührten, doch er war fort. Das Deck des Schiffs war leer. Elend wandte sie sich ab. »Ich sollte glücklich sein«, sagte sie und verschluckte sich beinahe, als sie nach Luft schnappte. Strell drückte sie von der Seite an sich. Sie hatte alles erreicht, was sie sich vorgenommen hatte. Sollte sie also nicht glücklich sein?
    »Komm«, sagte Strell, und sie folgten langsam Nutzlos, Connen-Neute und Silla, die in einem Wagen saßen. »Ich besorge dir etwas zu essen.«
    »Etwas zu essen«, sagte sie und schniefte kläglich. Sie spürte die Kanten von Lodeshs Ableger-Kästchen bei jedem langsamen Schritt. »Ist das deine Antwort auf alles?«
    »Ja!«, rief er mit gezwungener Fröhlichkeit. »Sieh mal«, sagte er und deutete auf den Wagen, der angehalten hatte. »Offenbar haben sie meine Gedanken gelesen. Siehst du? Sie haben vor einem Gasthaus gehalten.«
    Alissa wischte sich die Augen. Nichts konnte jetzt dafür sorgen, dass sie sich besser fühlte. Gar nichts.
    »Ich besorge dir einen schönen Becher Tee, und alles wird wieder gut«, brummte er grimmig. Er wusste offensichtlich, dass Tee kein bisschen helfen würde, war aber fest entschlossen, irgendetwas zu tun.
    »Danke«, sagte sie, obwohl sie gar keinen Tee wollte. »Das wäre schön.«
    Es war ein sehr gedämpftes Grüppchen, das sich im Stall des Gasthauses um den Wagen voller Habseligkeiten scharte. Strell wurde dazu auserwählt, hineinzugehen und eine Kanne Tee und etwas Zwieback zu holen, damit sie etwas in den Magen bekamen, ehe sie sich außerhalb der Stadt mit Yar-Taw und den anderen trafen. Alissa hockte trübselig auf einem Strohballen und zupfte an der Schnur herum, während sie wartete. Sie war dankbar dafür, dass die anderen sie in Ruhe ließen. Der Preis, den Lodesh für ihr Glück bezahlte, lag schwer wie eine Ankerkette um ihr Herz. Das war ungerecht. Das war alles so ungerecht.
    Die Gruppe lebte auf, als Strell zurückkehrte. Die Meister drängten sich um den Tisch, den sie aus zwei Strohballen und einer löchrigen Pferdedecke improvisiert hatten, und lobten Strell gut gelaunt, als der mit viel Aufhebens eine Kanne Tee präsentierte. Alissa blieb nichts anderes übrig, als den Becher anzunehmen, den er ihr in ihre Ecke brachte und mit hoffnungsvollem Lächeln hinhielt.
    Sie trank einen Schluck und verzog das Gesicht. »Der ist abscheulich!«, rief sie aus und blickte in verwunderte Mienen. »Wie könnt ihr dieses bittere Zeug trinken?« Fröhlichkeit vorzutäuschen, um Niedergeschlagenheit zu überspielen, war eine Sache, aber so zu tun, als schmecke dieses Putzwasser köstlich, das ging zu weit. Sie hatte seit Tagen keinen guten Tee mehr getrunken, doch das hier musste der abscheulichste Tee seit langem sein.
    »Bitter?«, fragte Strell und kostete hastig davon. Er sah sie verwundert an. »Ich finde, er schmeckt gut.«
    »Ich auch«, warf Silla ein. Connen-Neute zuckte nur verständnislos mit den Schultern.
    Nutzlos trank einen Schluck, dann noch einen, und runzelte stumm die Stirn. Alissa beobachtete, wie er erstarrte, als ihm plötzlich ein Gedanke kam, und er sah sie erstaunt an. Sie schüttelte den Kopf. »Bitter«, beharrte sie und stellte den Becher beiseite, denn davon wollte sie nichts mehr. »Der miserabelste Tee, den ich seit Tagen getrunken habe. Und das will etwas heißen.«
    Nutzlos sah sie aufmerksam an. »Alissa?«, fragte er, und sie blickte durch den dunklen Stall zu ihm hinüber. Er zögerte. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und trug einen sehr seltsamen Ausdruck auf dem faltigen Gesicht.
    »Was?«, sagte sie tonlos.
    »Hättest du etwas dagegen, wenn ich …« Er verstummte, und ihre Neugier erwachte.
    »Was denn?«, fragte sie.
    Nutzlos strich sich mit der Hand übers Kinn und beäugte sie. Dann wandte er sich an Strell. »War sie in letzter Zeit zänkisch? Besonders bei Sonnenaufgang?«, fragte Nutzlos ihn, und Alissa runzelte die Stirn.
    »Ja«, antwortete Strell zurückhaltend. »Nach ihrem Morgenflug wird es besser.«
    Nutzlos nickte eifrig und sah Connen-Neute an. »Neigt sie dazu, beim Fliegen mehr zu gleiten? Trägt sie den Kopf höher als gewöhnlich?«
    Connen-Neute blieb der Mund offen stehen, so dass sein langes Gesicht noch länger wirkte. »Ja. Tatsächlich, das tut sie.«
    Ein freudiges Grinsen breitete sich über Nutzlos’ Gesicht. Er trat drei

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