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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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erwacht, erwacht!«, sagte sie laut.
    »Bei den Wölfen. Ich kann nicht mehr«, japste Lodesh, presste die Hände auf den Bauch und wandte sich ab.
    »Und du fandest mich albern?«, sagte Connen-Neute.
    Alissa errötete und vergaß beinahe, ihren Bann von dem Kapitän zu lösen. Die beiden Männer und der Junge erwachten mehr oder weniger gleichzeitig, sprangen auf die Beine und drängten sich furchtsam zusammen. »Sie beherrscht den Raku!«, brüllte Hayden und stieß zu ihnen. »Sie ist es! Sie!«
    Alissa erschauerte, so viel Angst und Hass strahlten die Männer aus, vor allem der Kapitän. Strell bedeutete ihr fortzufahren. »Wir segeln weiter«, erklärte sie und war froh, dass ihre Stimme nicht zitterte. Sie war es nicht gewohnt, dass sich jemand vor ihr fürchtete. »Wir suchen nach den Lumpeninseln.«
    »Wir tun gar nichts«, sagte der Kapitän und spuckte ihr vor die Füße. Lodeshs Humor verflog augenblicklich. Er erstarrte, und Strell hielt ihn am Arm zurück. Alissa rührte sich nicht, denn sie war es gewohnt, angespuckt zu werden.
    »Wir segeln weiter«, beharrte sie und war sich Connen-Neutes drohendem Schatten über ihr bewusst. »Sonst wird meine Bestie euer Schiff in Stücke reißen«, drohte sie.
    Der Kapitän kniff die Augen zusammen. Seine Hände umklammerten die leere Luft und sehnten sich offensichtlich nach seinem Messer. »Wir sind so gut wie tot«, sagte er, und Hayden brummte zustimmend. »Wir haben nicht genug Wasser, um mit einem geborstenen Baum nach Hause zu kommen.«
    Sie holte tief Luft, denn ihr war zittrig zumute. »Da nun die halbe Mannschaft tot ist, reicht das Wasser länger«, erklärte sie verbittert. »Und die Lumpeninseln müssen näher sein als die Küste.«
    Die Männer rückten nervös vor. Zur Antwort knurrte Connen-Neute grollend und trat ebenfalls vor, bis seine Klauenfüße links und rechts von Alissa standen. Er ragte über ihr auf, so gewaltig wie ein Berg. »Ich weiß nicht, Alissa«, sagte er warnend. »Vielleicht sollten wir ihnen lieber eines der Beiboote überlassen? Sie werden bei der ersten Gelegenheit fliehen. Ich kann das Schiff segeln.«
    »Dort draußen werden sie sterben«, protestierte sie. Das Gesicht vor Sorge verzerrt, legte sie die Hand auf eine seiner Klauen. »Wir segeln weiter!«, rief sie lauter. »Warum musstet ihr auch alles verderben?«, schrie sie. »Ich wollte doch nur die anderen finden!« Traurig sah sie zu, wie die vier Männer dichter zusammenrückten. Wie konnte sie sie davon überzeugen, dass sie sich nicht zu fürchten brauchten?
    »Vielleicht sollte ich mich zurückverwandeln?«, schlug Connen-Neute vor. »Sie haben sicher keine Angst vor mir als Mensch.«
    Alissa blickte zu ihm auf und rieb sich das Handgelenk. Die Abschürfungen von dem Seil waren verheilt, dank ihres Banns, doch sie hatte das Gefühl, die Male noch zu tragen. »Ich weiß nicht. Dann würden sie erkennen, dass Rakus Meister sind. Talo-Toecan hat gesagt –«
    »Sie werden sterben, wenn sie fliehen«, unterbrach er sie. »Sie werden mich nicht so sehr fürchten, wenn sie wissen, dass ich es bin.«
    Immer noch unsicher, nickte Alissa.
    Die Seeleute schnappten nach Luft, als Connen-Neute in einem perlweißen Wirbel verschwand. Das Boot hob sich unheimlich in die Höhe, als sein Gewicht vom Deck verschwand. »Der Navigator … möge uns helfen«, stammelte Hayden, als Connen-Neute wieder erschien und eine langfingrige Hand auf Alissas Schulter legte. »Das ist einer von ihnen. Sie sind zurück! Er ist einer von ihnen!«
    Alissas Augen weiteten sich. Vor dem Raku hatten sie Angst gehabt, doch die verdoppelte sich noch, als sie Connen-Neutes lange Hände und goldene Augen sahen. »Vielleicht war das doch keine gute Idee«, sagte Connen-Neute, verbarg die langen Finger in seinen Ärmeln und versuchte, weise dreinzuschauen.
    »Lasst mich los!«, schrie der Junge und wehrte sich gegen die Hände, die ihn daran hinderten, über Bord zu springen. »Lasst mich los! Bitte! Er wird mich mitnehmen!« Er weinte, und kalte Angst packte Alissa. Gegen den Raku hätte er gekämpft. Vor dem Meister wollte er nur fliehen. Was hatte die Feste an der Küste angerichtet, um noch fünfhundert Jahre später eine solche Reaktion hervorzurufen? Auf Connen-Neutes Gesicht spiegelte sich ihr eigenes Staunen.
    Ihre Augen weiteten sich, als die drei älteren Seeleute sich sammelten und zum Angriff übergingen. Verängstigt belegte sie den, der ihr am nächsten war, mit einem Bann, der ihn reglos

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