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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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und wich zu Strell zurück. »Das kann ich nicht.«
    Strell nahm sie am Ellbogen. »Was kannst du nicht?«, fragte er, da er Connen-Neute nicht hören konnte.
    Sie verzog das Gesicht, als Hayden wieder einen seiner Schutzgesänge anstimmte. »Ich soll so tun, als würde ich ihn zähmen.«
    Lodesh kicherte, und sie fuhr herum. »Lass das!«, rief sie. »Der Mann hat Angst!«
    »Dann geh doch hin und zähme ihn«, sagte Strell, der sich offensichtlich über ihr Zögern wunderte.
    Sie holte entschlossen Luft. Mit zusammengepressten Lippen stapfte sie auf Connen-Neute zu. »Runter von Hayden!«, brüllte sie in echtem Zorn zu ihm empor und stieß gegen seinen gewaltigen Fuß.
    Connen-Neute brüllte beeindruckend und schnappte mit blitzenden Zähnen nach dem Himmel. Im Geiste hörte sie ihn lachen, was sie nur umso mehr ärgerte.
    »Ich bin schon tot«, sagte Hayden, dessen aufgerissene Augen inzwischen glasig waren vor Angst. »Der Navigator hat einen seiner Wölfe nach mir ausgeschickt.«
    Alissa blinzelte. Sie hatte noch nie davon gehört, dass jemand Rakus so bezeichnete. »Ich sagte: Runter von ihm!«
    Connen-Neute holte tief Luft, um erneut zu brüllen, doch er zögerte, als ihre Augen schmal wurden. »Sofort«, sagte sie leise und drohend, und Connen-Neute blickte zu Lodesh hinüber, der am Steuerrad lehnte und sich die Augen wischte. Zumindest Strell nahm die Lage ernst, er tastete die Seeleute ab und sammelte die verstreuten Waffen ein. Unübersehbar widerstrebend hob Connen-Neute den Fuß. »Na los. Mach ihm ein bisschen Platz«, verlangte sie und streckte Hayden die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.
    Verängstigt krabbelte Hayden zu seinen gefallenen Kameraden hinüber. Sein entsetzter Blick schoss von den reglosen Gestalten, gefällt von irgendetwas, das er nicht sehen konnte, zu ihr zurück. »Mirim, hilf uns. Mirim, hilf uns«, keuchte er, zum ersten Mal laut genug, dass Alissa verstand, was er da als Schutz gegen das Böse vor sich hin gemurmelt hatte.
    Sie erschrak, als sie den Namen hörte. Mirim? Das war der Name der ersten Transformantin der Feste. »Ihnen fehlt nichts«, sagte sie, sobald sie sich von ihrer Überraschung erholt hatte. »Sie schlafen nur.«
    »Ihr seid … ihr seid seine Herrin«, stammelte er. Sein Blick glitt hoch über ihren Kopf, wo Connen-Neute in die Luft schnappte und den Kopf hin und her warf, als hielten unsichtbare Seile ihn gefesselt.
    »Lass das«, sagte sie in seine Gedanken hinein. »Du siehst albern aus.«
    »Ich sehe gefährlich aus!«, erwiderte er – anscheinend amüsierte er sich prächtig.
    »Warum muss Lodesh dann lachen?«, entgegnete sie. Er hielt inne, und seine Schwingen sanken herab, als er den Bewahrer, der Strell beim Einsammeln der Waffen half, haltlos kichern sah. Ist er denn närrisch?, fragte sie sich. Sie wären inzwischen tot, wenn Strell sie nicht geweckt hätte. »Hör zu«, sagte sie und trat einen Schritt vor. Hayden wich zurück, und Angst und Panik ließen ihn um Jahre älter aussehen. Sie zögerte. »Wir wollten euch nichts tun. Aber ihr habt das Schiff an euch gebracht.«
    Die Hand an die Schulter gedrückt, nuschelte er vor sich hin und wich weiter zurück.
    Alissa seufzte frustriert. »Wie wäre es, wenn wir – äh – ich alle aufwecke?«
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Seine Augen traten vor Angst hervor.
    Alissa drehte es den Magen um, und ihre Knie wurden weich. Es musste doch eine Möglichkeit geben, ihn zu beruhigen. Sie warf sich in eine dramatische Pose. »Sie werden erwachen, sobald ich die richtigen Worte spreche«, erklärte sie und warf Lodesh einen viel sagenden Blick zu. Wenn sie sich gut abstimmten, konnte es immer noch so aussehen, als tue sie das alles allein. Bisher hatten sie nichts getan, was Rakus mit Meistern in Verbindung bringen würde. Da sie weder lange Finger noch goldene Augen hatte, würden die Männer nicht ahnen, dass sie eine Meisterin war.
    Alissa zögerte und überlegte. Sie trat von einem Fuß auf den anderen, zupfte an ihren Kleidern herum und warf sich wieder in Positur.
    »Was ist denn?«, fragte Connen-Neute.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, brummte sie verlegen.
    Der Raku lachte, und Haydens Gemurmel wurde lauter, als er das wüste Brüllen hörte. »Asche, Alissa. Lass dir einfach etwas einfallen.«
    Nervös strich sie sich das Haar aus den Augen. Sie stemmte die Füße fest gegen das Deck, hob die Arme in den Himmel und kam sich vor wie eine Närrin. »Bei des Meeres Macht,

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