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Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Alissa 4 - Die letzte Wahrheit

Titel: Alissa 4 - Die letzte Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Cook
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einfach in Schlaf versetzen zu lassen.
    »Äh, Alissa«, flüsterte Bestie tief in ihren Gedanken.
    »Sei still, Bestie«, dachte sie. »Es ist mir gleich, wie wütend du bist, sag ja kein Wort.«
    Silla kam zögerlich hinter der Frau hervor, und ihre Angst war freudigem Staunen gewichen. »Du bist wirklich«, sagte sie zu Alissa, und ihre unendliche Erleichterung war ihr deutlich anzusehen. »All diese Träume?«, rief sie aus. »Sie waren wirklich? Der Schnee? Bailic? Die Feste? Alles?«
    Alissa merkte, dass sie grinste. Silla glaubte ihr. Endlich glaubte Silla an das, was sie sah. Vielleicht konnten sie nun wieder Freundinnen sein. »Ja. Es tut mir leid, dass ich dir nachgelaufen …« Sie zögerte, als plötzlich ein Schatten über sie fiel und sogleich wieder verschwunden war. Sie blickte auf und sah Connen-Neute in Raku-Gestalt, der gerade eine scharfe Kurve flog.
    Zum zweiten Mal wirkte die Frau völlig schockiert. »Connen-Neute?«, stammelte sie, eine langfingrige Hand vor den Mund gepresst. »Nein! Du bist … verwildert!«
    »Ich habe es dir doch gesagt!«, schrie Silla und zeigte in die Luft. »Ich habe dir gesagt, dass das nicht nur Träume sind!«
    Der Wind peitschte um sie her, als Connen-Neute auf einem dieser seltsamen Bäume landete, der sich nach unten bog, so dass er Platz zum Landen hatte. Unerwartet brach der Stamm, und der laute Knall ließ Alissa aufkeuchen. »Ich dachte, du könntest noch nicht wieder fliegen«, sagte Alissa, und er zuckte mit den mächtigen Schultern.
    »Wie …«, sagte die ältere Frau und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. »Du warst doch wild …«
    Connen-Neute verwandelte sich in einem weißen Wirbel. Als Mann sprang er von dem abgebrochenen Baumstamm auf den Boden. »Das war Alissas Schuld«, erklärte er fröhlich, und Alissa blieb der Mund offen stehen. Ihre Schuld?
    Die Frau starrte Connen-Neute an. »Aber wie?«, fragte sie, streckte die Hand aus und strich über seinen Ärmel, als müsse sie sich erst beweisen, dass er wirklich war.
    »Alissa«, wiederholte er, wobei sein Blick immer wieder zu Silla hinüberhuschte. »Sie hat mein Bewusstsein bei ihrem Zeitsprung nach vorn mitgenommen, so dass ich damals verwildern musste.« Keine Spur des zögerlichen Unwillens von heute Morgen war geblieben.
    »Aber …«, stammelte die Frau mit weit aufgerissenen Augen.
    Das leise Geräusch von Kralles Flügelschlägen ließ Alissa gerade noch rechtzeitig die Hand heben. Der kleine Vogel landete und schlug Alissa dabei einen Flügel ins Gesicht. Scharfe Krallen bohrten sich in ihre Haut, doch die Kraft, die sie aus Kralles Nähe bezog, hätte sie um nichts in der Welt aufgegeben. Sie hielt den kleinen Raubvogel dicht vor sich und beruhigte ihn, wie auch sich selbst, mit ein paar gemurmelten Worten.
    Hinter ihnen erklangen hastige Schritte, und Alissa drehte sich um. »He! Connen-Neute?«, rief Lodesh. »Habt Ihr den gesamten Wald niedergerissen?«
    Der Bewahrer kam um die Biegung im Pfad gelaufen. Strell und der Kapitän rannten hinter ihm her, und Alissa spürte, wie ihre Sorge nachließ. Lodesh verlangsamte seine Schritte, und ein hocherfreutes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Keribdis!«, rief er.
    Alissa wurde eiskalt. Keribdis? Sie spürte, wie Bestie erzitterte, und verstand erst jetzt, warum ihr zweites Bewusstsein sich so brav versteckt hielt. Kapitän Sholan war so blass, wie ihre Haut sich anfühlte, und führte eine Hand immer wieder von der Schulter zur Brust und zurück, um das Böse abzuwehren, als er sich plötzlich drei langfingrigen Meistern gegenübersah.
    Lodesh trat vor und ergriff Keribdis’ Hände. Seine Kleidung und sein Haar saßen makellos, bis auf eine kunstvoll arrangierte Locke, die ihm verwegen vor ein Auge fiel. »Bein und Asche!«, stieß Keribdis mit bleichen Wangen hervor. »Lodesh?«
    »Guten Tag, Meisterin Keribdis«, sagte Lodesh, und seine Augen blitzten schalkhaft, als er ihre schlaffe Hand an seine Brust hob. »Ihr seht außerordentlich gut aus.«
    Keribdis’ Mund öffnete und schloss sich, doch es kam kein Laut über ihre Lippen. »Ihr seid jung?«, brachte sie schließlich heraus. »Nein. Ihr seid tot! Ich war dabei.«
    »Das hat man mir berichtet«, erklärte er. »Ich habe auch gehört, Ihr hättet mir Fingerhut gegeben. Ich danke Euch.«
    Keribdis schüttelte den Kopf. Sie sah Connen-Neute und Lodesh an und wandte sich dann Silla zu. »Du hattest recht«, sagte sie mit ausdrucksloser Miene. »Aber es hörte

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