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Alix ... : Historischer Roman (German Edition)

Alix ... : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Alix ... : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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einen gesehen, schräg gegenüber der Wirtin zum Buntspecht, bei der wir abgestiegen sind?“
    „Na klar, der dicke Aton flickt Euch die Stiefel, aber seht Euch vor, er selbst trägt welche mit Löchern!“, rief einer.
    „Der kann sich nur deshalb keine neuen leisten, weil er soviel frisst“, spottete ein anderer.
    Villaine verzog theatralisch das Gesicht und deutete auf Miquel. „ Er trägt die Schuld, dass ich einen Schuster suche!“, rief er aus. „Ständig verwirft er die teuren Schuhe beim Jonglieren! Was glaubt ihr, weshalb ich gerade über dem Brett schwitze, liebe Leute? Ich muss Geld verdienen - jedoch nicht für mich, sondern für ihn !“
    Alix` Herz raste. Doch sie starrte wie gebannt auf das Brett, tat, als ob sie die wunderbare Nachricht des Spielmanns gar nicht mitbekommen hätte. Die Wirtin zum Buntspecht! Der Schuster! Sie würfelte zwei Vieren. „Oh, wie schön“, säuselte sie, „fährt der Bauer übers Land, zwei, vier, sechs, acht … ist das weiße Huhn gespannt! Jetzt seid Ihr dran, Spielmann.“
    Villaine überlegte. Fährt der Bauer übers Land? Meinte sie den Erzgauner? Er würfelte eine zwei und eine drei. „ Hélas, ist der Bauer um die Eck`, wird mein schwarzes Hühnchen keck! Na ja - keck ist wohl übertrieben bei fünf Augen …“ Er zog den Stein weiter.
    Alix war erst unsicher, dann erleichtert. Der Mann schien begriffen zu haben … Sie würfelte zwei Dreien, wobei Villaine für einen Augenblick meinte, sie könnte die Knöchelchen geschickt in der Hand gedreht haben, nur um ihm wieder etwas zu sagen.
    Und da kam es auch schon: „Zwei Dreien - sechs Felder. Oh, nicht doch, Spielmann! Seht nur mein armes Huhn“, Alix deutete auf den weißen Stein. „Es sitzt noch immer in seinem Nest, es braucht eine Sieben, um rasch davon zu stieben!“
    Eine Sieben? Der Spielmann spitzte den Mund. Ich rede von Gänsen, sagte er zu sich, und sie scheint von Enten zu sprechen! Worauf lief die Sieben hinaus? Dass man sie am siebten Tag in die Stadt zum Schuster ließ?
    Villaine warf einen vorsichtigen Blick auf den Heiden, der hinter der Frau stand. Es war nicht zu leugnen. Der Mann mit dem Turban ließ sie nicht aus den Augen, er lauschte auf jedes Wort. Dabei hatte der Erzbischof selbst gar nicht den Eindruck erweckt, als wenn er ihr die Freiheit beschnitte, sonst hätte er ihr doch nicht erlaubt, mit fremden Spielleuten nachts Trullo zu spielen.
    Entschlossen spuckte er auf das Schelmenbein in seiner Hand - erzielte zwei Sechsen und kam damit ein ganzes Stück weiter in die Stadt hinein. „Ich sitze wohl, sagte die Katze, als sie auf dem Speck saß!“, meinte er mit einem lustigen Augenzwinkern, weil ihm gerade nichts einfallen wollte.
    Alix spuckte ebenfalls. Die Knöchelchen sprangen. „Oh, nein, welch ein Pech!“, rief sie aus und legte erneut verdächtig schnell, wie Villaine meinte, ihre Hand über die Würfel. „Ihr zieht davon, Spielmann, und wollt mich nicht mitnehmen. Ich komme einfach nicht vom Fleck. Erneut nur eine Sechs statt einer Sieben. Die Sechs ist schlecht, die Sieben recht! Will meinem Huhn denn niemand helfen?“
    Irritiert sah Villaine sie an. Langsam kam er wirklich ins Schwitzen. Was wollte sie ihm nur ständig mit der Sieben sagen? Dass er ihr eine Woche Zeit lassen sollte? Die konnte sie haben! Seinetwegen auch zwei. Besser ein Flick als ein Loch … Er kratzte sich am Kopf, fragte sich längst, weshalb sich keiner der Umstehenden über den Unsinn wunderte, den sie beide redeten.
    Rashid allerdings hatte sich sehr wohl gewundert, doch er kannte das Spiel nicht und er war, wie sein Sidi, in Gedanken bereits halb in Rom. Dafür, dass Villaine zum Schluss „Trullo“ rief, und sie sich von den Zinnen stürzen musste, hatte Alix gesorgt, schließlich bestand kein Zweifel mehr, dass der Mann gekommen war, um ihr zu helfen. Das Geld war sein. Nun konnte sie nur noch hoffen, dass er begriff, dass sie mindestens eine Woche Zeit benötigte, um ihm eine Nachricht in den „Buntspecht“ zu schicken.
    Als sie zurück in das Magdalenenzimmer kam, entdeckte sie auf ihrem Bett einen kleinen Samtbeutel mit einer wunderschönen grauen Perle darin.
    Der Cahors hatte ihren Köder geschluckt; er freute sich auf das Kind, das sie noch immer hoffte, nie in sich zu tragen! Dass diese Perle große Ähnlichkeit mit der hatte, die ihre Mutter, Doña Agnès, in Montpellier verwahrte, verwunderte Alix nicht, wenn sie an die Sache mit dem Pelz dachte.

28.

    Doña Agnès war

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