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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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Fluch loswerden lassen, doch dann stockte ihm der Atem. Gustav löste sich aus der Deckung und ging leicht schwankend auf die drei am Felsabsturz stehenden Personen zu. Diese bemerkten ihn erst nicht, doch als er näher kam, schauten sie zu ihm hin. Dann ging alles sehr schnell. Eine weitere, bis dahin noch nicht in Erscheinung getretene Gestalt sprang aus dem Gebüsch hervor, rannte auf eine der drei Personen zu und riss diese zu Boden. Dann zerrte der Angreifer sein Opfer auf den Abgrund zu. Die anderen beiden Personen machten keine Anstalten, dem Angegriffenen zu helfen, sondern rannten davon. Gustav ging ungerührt, als bemerke er dies alles nicht, weiter auf die Kämpfenden zu. Lorenz eilte, so schnell er konnte, den Flüchtenden hinterher und versuchte, ihnen den Weg abzuschneiden. Es gab ein kurzes Handgemenge, eine Faust wischte an Lorenz’ Gesicht vorbei und ließ seine Brille in hohem Bogen davonfliegen. Dann rannten die beiden davon. Benny sprang in einem Satz über das Geländer und auf die beiden Kämpfenden zu, die dem Abgrund bedrohlich näher kamen. Doch bevor Benny sie erreichen konnte, wurde einer der beiden über die Felskante gestoßen und stürzte mit einem lang gezogenen Schrei in die Tiefe. Dann erreichte Benny den anderen, wurde aber mit einem gezielten Tritt in den Unterleib kurzfristig außer Gefecht gesetzt. Gustav stieg in einer auffallenden Seelenruhe über das Geländer und ging ebenfalls auf den Abgrund zu. Lorenz, der ohne seine Brille nur sehr schlecht sehen konnte, versuchte zu Benny zu gelangen, um ihm gegen den Angreifer, der Benny gerade einen weiteren Tritt verabreichte, beizustehen. Dann war Lorenz heran und versuchte, mit seinem Stock einen Schlag zu landen. Der Gegner wehrte diesen jedoch mit Leichtigkeit ab. Lorenz’ Stock fiel zu Boden, direkt vor die Füße von Benny. Der packte den Stock geistesgegenwärtig und schlug damit wieder und wieder auf den Gegner ein. Die Schläge kamen so schnell und präzise, dass keine Abwehr möglich war. Als der Stock klatschend auf den Kopf traf, wankte die Person sichtlich. Benny wollte den Gegner gerade endgültig zu Boden schicken, als er aus dem Augenwinkel sah, wie Gustav dem Abgrund gefährlich nahe kam. Er schien die Gefahr gar nicht zu bemerken. Plötzlich stürzte Bärbel Müllenmeister heran und schrie etwas, das jedoch in einem lauten Donnern und dem Trommeln des Regens unterging. Bärbel rannte auf Gustav zu, der die Kante des Felsplateaus mittlerweile erreicht hatte, und stieß dabei mit Bennys Gegner zusammen. Auch Benny rannte nun auf Gustav zu. Benny und Bärbel erreichten Gustav gleichzeitig und konnten ihn gerade noch rechtzeitig festhalten. Um ein Haar wären sie auf dem regennassen Fels alle zusammen abgerutscht. Als sie Gustav vom Abgrund zurückgerissen hatten und ihn sicher gepackt hielten, sah Benny sich um. Sein Gegner hatte sich offenbar mittlerweile erholt und suchte das Weite. Lorenz tappte heran, offenbar konnte er sich nur schwer orientieren. Als er die drei erreicht hatte, sagte Gustav gerade: »Ach du Scheiße. Was machen wir denn hier?«
    »Das frage ich mich auch«, schnaufte Benny, der noch ganz außer Atem war. »Und ich erst«, meinte Bärbel.
    Lorenz schüttelte den Kopf und murmelte: »Der alte Kommissar war zwar ohne seine Brille fast blind, aber er musste auch nichts sehen, um zu bemerken, dass hier alle etwas desorientiert waren.« Und laut sagte er: »Wenn ich mich nicht irre, waren wir eben Zeuge eines Mordes. Ich habe jedoch kaum etwas sehen können. Wer von euch ist im Bilde?«
    Benny antwortete: »Ich habe gesehen, wie der eine den anderen runtergestoßen hat. Das kann der nicht überlebt haben.«
    »Wirklich?«, fragte Bärbel.
    »Ich bin schon mal hier geklettert, da reicht eine Seillänge nicht aus. Hier geht’s mindestens fünfzig oder sechzig Meter abwärts.«
    »Wir müssen aber doch nachsehen«, rief Bärbel.
    »Natürlich müssen wir das«, meinte Lorenz ironisch. »Jetzt sind wir ja schon pudelnass, da kann es nichts ausmachen, noch eine Stunde unten am Felsen rumzurennen und im Dunkeln nach einem Toten zu suchen!«
    Gustav meinte: »Ich weiß zwar nicht, wovon ihr redet, aber wenn da unten einer liegt, der hier abgestürzt ist, können wir dem nicht mehr helfen. Der ist mausetot. Ich will nach Haus, mir ist kalt.«
    »Du wärst übrigens auch fast da unten gelandet«, meinte Benny. »Was war nur mit dir los?«
    Gustav winkte ab. »Ach, das hab ich schon mal. Nicht der Rede wert.

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