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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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Erklären kann ich es auch nicht.«
    »Aber ist das schon untersucht worden?«, fragte Benny weiter.
    »Nee, und das ist auch gut so«, meinte Gustav. »Und du hältst auch schön den Mund.« Dann sah er die anderen an. »Das gilt auch für euch!« Nach einer kurzen Pause, in der alle betreten schwiegen, setzte er noch hinzu: »Und so sollten wir es auch mit dem halten, was hier eben passiert ist.«
    Bärbel schüttelte den Kopf. »Wie stellst du dir denn das vor? Hier ist jemand ermordet worden!«
    »Und der ist trotzdem nicht nasser und kälter als ich«, versetzte Lorenz. »Gustav hat recht. Wir können hier gar nichts machen. Wir würden wirklich ewig brauchen, bis wir unten sind. Und wer weiß, ob wir dann etwas finden könnten.«
    »Dann rufen wir wenigstens Hilfe«, meinte Bärbel.
    »Einverstanden«, sagte Lorenz. »Wir gehen zurück und rufen die Polizei.«
    »Opa Bertold, das geht heute so«, grinste Benny und holte sein Mobiltelefon aus der Tasche. Gustav legte die Hand auf das Telefon und schüttelte den Kopf: »Wo die Jugend ihr Hirn lässt – sehr anonym wird der Anruf damit aber nicht. Da hast du einiges zu erklären.«
    »Stimmt«, meinte Benny. »Mit dem Handy wird man immer erkannt. Das würde Ärger geben. Aber – Telefonzellen gibt’s, glaube ich, hier herum nicht mehr.«
    »Das ist doch jetzt nicht wahr«, meinte Bärbel. »Männer! Heißt das jetzt, wir lassen da unten einen Toten einfach liegen und gehen schlafen?«
    »Gute Idee«, versetzte Lorenz. »Ich bin während der letzten Minute übrigens doch noch nasser geworden, obwohl ich nicht geglaubt hätte, dass das geht.«
    Bärbel machte ein sehr unglückliches Gesicht. Und obschon es sehr dunkel war, konnten es die drei Männer nicht übersehen. Benny ergriff die Initiative: »Also gut. Ich habe einen Vorschlag: Ihr geht nach Hause und seht zu, dass ihr in trockene Leibchen und ins Bett kommt. Sonst holt ihr euch noch den Tod. Ich gehe an den Felsfuß, finde dort zufällig eine Leiche und rufe die Polizei.«
    »Und was sagst du, warum du nachts im Regen dort herumläufst?«, fragte Gustav.
    »Nee, lass mal, das ist eine sehr gute Idee«, grinste Lorenz.
    Benny lachte. »Opa Bertold ist der Beste. Aber im Ernst, mir fällt schon was ein, keine Sorge.«
    »Besser als nichts zu tun«, pflichtete Bärbel bei, die sichtlich erleichtert war, dass sie den abgestürzten Unbekannten nicht einfach seinem Schicksal überlassen würden.
    »So ist es denn beschloss’ne Sach«, meinte Lorenz. »Und morgen werden wir überlegen, was hier eigentlich geschehen ist.«
    »Na, dann verschwindet mal schön«, meinte Benny und drückte Lorenz seinen Stock in die Hand. Dann ging er schnellen Schrittes davon.
    Lorenz, Gustav und Bärbel hielt es ebenfalls nicht länger am Ort des Geschehens. Es regnete immer noch, und sie froren, da sie durch und durch nass waren. Sie gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren. Der Boden war nun aufgeweicht und matschig. Sie brauchten viel länger, als ihnen lieb war, bis sie die Burganlage hinter sich gelassen und wieder gepflasterten Boden unter den Füßen hatten. Als sie an der Seniorenresidenz ankamen, regnete es immer noch. Es war gegen drei Uhr, als Gustav die Tür zum Nebeneingang öffnete. Hier verabschiedete sich Bärbel rasch von den beiden Männern, da sie über ihre noch offene Balkontür ihr Apartment leichter erreichen konnte. Lorenz und Gustav nahmen ihre schlammigen Schuhe in die Hand und schlichen in ihre Zimmer. Diesmal begegnete ihnen niemand, auch nicht die immer wache Sybille Klinkenberg. Erst als Lorenz an seiner Tür stand und vergeblich versuchte, das Schlüsselloch zu finden, fiel ihm auf, dass er keine Brille trug. Er schüttelte nachdenklich den Kopf. Dann murmelte er müde: »Auch für Kommissar Wollbrand war es ein sehr langer, vielleicht ein zu langer Tag gewesen. Er suchte seine Taschen, sogar seine Nase nach der Brille ab, obwohl er wusste, dass er sie nicht mehr bei sich trug.« Dann machte er sich mit jener Geduld, die ihn das Alter gelehrt hatte, daran, mit einer Vielzahl von Versuchen irgendwann eben doch den Schlüssel in das Loch zu versenken. Als er es dann, begleitet von dem einen oder anderen Seufzer, endlich geschafft hatte, war er so ermüdet, dass er seine schmutzigen Schuhe auf dem Flur vergaß, in sein Zimmer schlurfte und sich so, wie er war, ins Bett fallen ließ. Die Nässe seiner Kleidung spürte er schon gar nicht mehr. Auch den letzten Wollbrand’schen Kommentar zum

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