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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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Matsch jesteckt und haben die Leiche wegjebracht.«
    Paul grinste. »Okay, was haben wir denn gefunden?«
    Hurtz zuckte die Achseln. »Hier unten eigentlich nix außer der Leiche selbst. Ich glaub, oben gibt’s mehr zu sehen.« Der Oberkommissar zeigte mit dem Finger den Fels hinauf. »Oben sind die Kollegen von der Krippo Düren und gucken, von wo der Ami abgestürzt ist. Da is et bestimmt interessanter, hab ich jehört.«
    »Und wer hat den Toten so schnell identifiziert?«, fragte Paul weiter. »Wenn er doch hier fremd ist?«
    »Dat waren andere Amis, die hier heute Morgen spazieren waren und die neugierig waren, wat wir hier machen. Da haben wir die befragt und da kam dat schnell raus.« Dann fügte er noch hinzu: »Steht aber auch noch mal alles bald in meinem Bericht. Jetzt jeh ich ‘ne Runde schlafen, so ein Nachteinsatz jibt Freistunden!«
    Paul lachte. »Schön, dass es so was noch gibt. Wenn Sie mir jetzt noch erklären, wie ich nach oben komme, bin ich Ihnen dankbar.«
    »Nicht nötig«, antwortete Hurtz. »Ich muss auch da vorbei. Ich nehm Sie mit.«
    Einige Zeit später standen Paul und Rita auf dem Kopf des Burgfelsens. Hier waren noch Kollegen der Spurensicherung und der Kriminalpolizei aus Düren bei der Arbeit. Der leitende Beamte zeigte den beiden die Spuren. »Hier sind eine Vielzahl von Fußabdrücken. Wir gehen davon aus, dass nach Einsetzen des Regens mindestens sieben oder acht Personen an der direkten Absturzstelle waren. Es ist aufgrund der Absperrung des absturzgefährdeten Geländes extrem unwahrscheinlich, dass es sich um einen Unfall beim Spazierengehen handelt, von der Uhrzeit ganz abgesehen. Und wir haben eine Brille gefunden.« Der Beamte zeigte Rita und Paul eine Plastiktüte, die eine Brille enthielt.
    »Wir prüfen die Brille auf DNS-Spuren, die wir dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit finden werden. Dann prüfen wir natürlich weiterhin nach, ob diese Brille dem Toten gehört. Das ist nach ersten Erkenntnissen jedoch unwahrscheinlich.«
    »Wieso?«, fragte Paul.
    »Es wurde bereits bei der ersten Untersuchung der Leiche festgestellt, dass der Tote Kontaktlinsen trug. Eine zusätzliche Brille hat man dann allenfalls in einem geschlossenen Etui dabei, keinesfalls jedoch trägt man sie.«
    »Durchaus plausibel. Also gegebenenfalls bereits eine gute Spur.«
    »Ja«, bestätigte der Kriminalbeamte. »Das sehen wir zurzeit so.«
    »Und auch die einzige Spur, wenn ich das richtig sehe«, fügte Paul hinzu. »Aber gar nicht schlecht für den Anfang.«
    Rita machte ein sehr nachdenkliches Gesicht. Paul fragte: »Was ist? Passt dir etwas nicht an der Sache?«
    Rita schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich alles in Ordnung. Ich frage mich nur, welches Motiv es geben könnte, einen ausländischen Besucher nachts in Nideggen über den Burgfelsen zu befördern. Das könnte dir in den Ermittlungen Ärger machen, denn damit sind ja wohl vor allem die anderen Amerikaner verdächtig, die ihn kennen, was man von hier Ansässigen kaum annehmen darf.«
    »Stimmt«, grübelte Paul. »Wenn die Spuren auf Mord deuten, werde ich tatsächlich die einen oder anderen Damen und Herren verärgern.« Dann grinste er schief. »Aber deshalb hat die Bullinger ja wohl auch mich ausgesucht. Sie hat einen Riecher für Fälle, wo man Nehmerqualitäten braucht.«
    Rita grinste zurück. »Jetzt werde ich dich am besten mal allein weitermachen lassen. Ich nutze die Gelegenheit und schau mal bei Opa Bertold vorbei.«
    »Ja, mach das«, stimmte Paul ihr zu. »Ich werde mal die Runde machen.« Dann gab er Rita einen flüchtigen Kuss, ohne auf die leicht irritierten Blicke der umstehenden Beamten zu achten. Rita verließ das Felsplateau und machte sich auf den Weg zur Seniorenresidenz Burgblick.

    Dort saßen Lorenz, Gustav und Bärbel sehr müde beim Frühstück. Sie waren die Letzten, die sich noch im Speisesaal aufhielten, denn es war schon außerordentlich spät für die Gepflogenheiten des Hauses. Außer ihnen selbst waren nur zwei Angestellte anwesend, und die klapperten in der Küche mit ihrem Geschirr. So konnten sie sich, wenn auch mit gedämpfter Stimme, frei unterhalten.
    »Wo Benny nur steckt?«, fragte Bärbel. »Ich wüsste doch zu gerne, ob das alles funktioniert hat.«
    »Und ich frage mich, wer da in der Nacht wen die Burgwand herabgestürzt hat«, meinte Lorenz. Gustav pflichtete ihm bei. »Das ist in der Tat die Hauptfrage.« Er knabberte grübelnd an einem Croissant, dann meinte er: »Wir

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