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All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition)

Titel: All die alten Kameraden: Kriminalroman aus der Eifel (Opa Berthold) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido M. Breuer
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aufstehen. Ächzend raffte er sich auf und ging ins Badezimmer. Klein und funktional war es, nicht so groß wie das Zimmer zu Hause mit den beiden Waschbecken und dem riesigen Spiegel davor, den Maria ausgesucht hatte. Sie hatte auch darauf bestanden, dass der Platz im Badezimmer zusätzlich zu Toilette, Dusche und Badewanne für ein kleines Rattansofa reichen musste. Dort konnte sie sich hinsetzen, wenn sie gebadet hatte. Maria hatte sehr gerne gebadet. Etliche kleine Flakons mit unterschiedlichsten Badezusätzen hatten neben der Badewanne gestanden. Lorenz hatte die bunten Fläschchen sehr hübsch gefunden. Er selber duschte jedoch nur. Das Baden machte ihn müde. Und er hatte immer das Gefühl gehabt, ein Vollbad sei Energie- und Wasserverschwendung. Maria hatte ihn ausgelacht und gemeint, er habe immer noch nicht gelernt, das Leben zu genießen.
    Jetzt wäre er dazu bereit.
    Lorenz putzte sich die Zähne und wusch sich kurz. Er sah in den Spiegel und strich sich mit nassen Händen das Haar zurück. Es wirkte dünner als sein Vollbart, den er einmal in der Woche kurz schnitt. Der Bart war dunkelgrau, dunkler als das Haupthaar. Lorenz grinste sein Spiegelbild an, und es grinste leicht beschlagen zurück. Lorenz brummte in den Spiegel: »So übel, wie wir uns fühlen, sehen wir zwei doch gar nicht aus, oder?«
    Gestern war Rita mit einem Mädchen zu ihm gekommen. Lorenz hatte sich von der Lebendigkeit dieses jungen Menschen anstecken lassen. Die kleine Jessica war ganz anders, als Rita in dem Alter gewesen war. Seine Enkelin war, obschon keineswegs schwermütig, immer von einem seltsamen, tiefen Ernst erfüllt gewesen. Selbst als sie ein verspieltes kleines Mädchen gewesen war, hatte man doch immer den Eindruck gehabt, als wisse sie genau, dass das Leben nicht immer lustig war. Die quirlige Jessica dagegen war der reinste Wirbelwind, ihr Lachen war einfach ansteckend. Lorenz grinste. Er konnte sich gut vorstellen, wie sehr der riesenhafte Paul gestresst war, als er das Mädchen plötzlich und unerwartet für eine Woche aufnehmen musste. Lorenz konnte sich nicht mehr recht erinnern, wie seine Kinder in diesem Alter gewesen waren. Vielleicht hatte er in jener Zeit zu viel gearbeitet und war zu selten daheim gewesen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er sie heute einfach nicht mehr leiden konnte. Sie hatten sich zu Menschen entwickelt, mit denen er nichts zu tun haben wollte. Vermutlich war das nicht ohne sein Zutun geschehen.
    Lorenz und sein Spiegelbild warfen noch einen Blick aufeinander, dann verließ er das Bad. Er zog sich an und wollte gerade in die Schuhe schlüpfen, da klopfte es an der Tür. Lorenz ging, mit den Schuhen in der Hand, zum Eingang. Er öffnete die Tür mit den Worten: »Wagt es nicht, ein zweites Mal zu klopfen!«
    Benny Bethge schob sich an ihm vorbei ins Zimmer und sagte: »Ja ja, ich weiß, wer zweimal klopft, bezichtigt den Hausherrn der Taubheit.«
    »Genau«, bestätigte Lorenz und trat zur Seite, um auch Bärbel und Gustav hereinzubitten. »Hereinspaziert, meine Lieben.«
    Er schloss die Tür hinter ihnen. Benny ließ sich auf den Boden fallen und rief: »Opa Bertold, du glaubst nicht, was passiert ist!«
    »Dir glaube ich sowieso nichts, du Schlingel!«, versetzte Lorenz. »Wart ihr eigentlich schon frühstücken? Ich bin gerade erst aufgestanden.«
    Bärbel ging zum Balkon, schob die Vorhänge beiseite und öffnete die Tür. Frische Luft strömte ins Zimmer. »Schon besser«, meinte sie lächelnd.
    »Ja«, meinte Lorenz und erwiderte ihr Lächeln.
    Benny sprach weiter: »Bevor ihr frühstücken gehen könnt, erst mal die Neuigkeiten des Tages.« Er machte eine Pause, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen.
    Lorenz murmelte: »Wenn Kommissar Wollbrand nicht so viel zu tun gehabt hätte an diesem Morgen, hätte ihn das Getue des Jungen vielleicht belustigen können.« Und laut sagte er: »Benny, wir wollen frühstücken und dann zu Dave Schwartz alias Schorsch Müller gehen. Also beeile er sich mit der Auskunft!«
    »Aber das ist es ja!«, rief Benny aus. »Der Kerl ist tot!«
    »Das ist ja ein Ding«, wunderte sich Lorenz. »Was wisst ihr?«
    Gustav antwortete: »In der Nacht hat man den Müller in der Nähe seines Hotels aufgefunden – mitten auf der Straße, mit gebrochenem Genick.«
    »Und total tot«, ergänzte Benny.
    »Sieh einer an«, grübelte Lorenz. »Da hatten wir doch den richtigen Riecher, dem Kerl einen Besuch abzustatten – leider zu spät.«
    »Wir hätten

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