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All die schoenen Toten - Ein Inspektor-Jury-Roman

Titel: All die schoenen Toten - Ein Inspektor-Jury-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Grimes
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… Ja.«
    Jury hielt seine Notiz in die Höhe: » Die wollen wissen, welche Art von Mädchen .«
    »Oh, ich bin da nicht so wählerisch – nein, warten Sie, ich würde sagen, blond, ziemlich groß, attraktiv natürlich, aber Sie haben ja natürlich sowieso keine, die schlecht aussieht, oder, a-ha?«
    Aus dem Handy ertönte Gezwitscher.
    »Das hört sich gut an… Wo ich logiere? In meinem Klub. Boring’s. In Mayfair … Oh, Cocktails und Abendessen, glaube ich … In meinem Klub? Äh … hören Sie, ich melde mich, sobald ich in London bin, wegen eines Treffpunkts … Ja.« Er gab ihr seine Kontaktdaten, inklusive Kreditkartennummer. Die Karte musste er erst umständlich aus seinem ledernen Klemmmäppchen pfriemeln. »Ja. Bye-bye.« Jury bekam das Handy wieder, dazu einen vernichtenden Blick und steckte es sich lächelnd in die Tasche zurück.
    Inzwischen war Dora wieder da und setzte sich neben Jury, ohne sich weiter um Sally zu scheren. »Wenn Sie nach London fahren«, wandte sie sich an Melrose, »gehen Sie dann zu dem hin und holen Morris da raus?«
    »Nein«, beschied er ihr kurz. Doras geknickten Blick ignorierend, wandte er sich an Jury. »Also, wie lauten Ihre Instruktionen? Ich meine, bezüglich des Verhaltens beim ersten Rendezvous?«
    »Mir egal, was Sie machen, Hauptsache, Sie beschaffen sich
die Informationen.« Er sah auf die Uhr. »Ich muss los. Ich will noch ein paar Sachen erledigen, bevor ich nach London zurückfahre.«
    »Was ist mit dieser infernalischen Entführung von Morris? Wann soll ich die bewerkstelligen?«
    »Im Anschluss an Ihr heißes Date morgen Abend. Also übermorgen. Nehmen Sie aber ja nicht den Rolls, lieber eine von Ihren anderen Schrottkisten. Den Bentley. Der ist ziemlich alt, wie ich mich erinnere.«
    »Da wäre auch noch der Jag.«
    »Sie besitzen doch gar keinen Jaguar.«
    »Ich könnte ja einen kaufen. Wenn schon, denn schon.«
    »Wie kommt es, dass Sie im Geld schwimmen, während ich gerade mal so über die Runden komme?«
    Melrose zuckte die Achseln. »Gerechtigkeit? Sie können gern meinen Bentley haben.«
    »Danke. Und nicht vergessen, es ist keine Entführung. Entführung ist das, was Harry gemacht hat. Sie fahren sowieso nach London zu Ihrem Date.« Jury lächelte. »Ich sage Ihnen dann noch die genaue Uhrzeit, zu der Sie bei Harry auftauchen sollen. Er wohnt in Belgravia. Wo das ist, wissen Sie ja.«
    »›Wo das ist, wissen Sie ja‹«, äffte Melrose ihn nach. »Jawohl, Kumpel, das weiß ich. Und seine Adresse?«
    Jury sagte sie ihm.
    »Wenn Harry also an die Tür kommt – ich bin mir übrigens sicher, dass Harry mich nach dem Possenstück im Old Wine Shades wiedererkennt.«
    »Harry wird aber nicht an die Tür kommen.« Jurys Lächeln wurde noch breiter. »Harry wird woanders sein.«

44. KAPITEL
    »Sie nennen es ›die Escort-Morde‹, Unterzeile ›Läuft ein Serienkiller frei herum?‹ Wenigstens haben sie ein Fragezeichen dahinter gesetzt.« Detective Sergeant Cummins hatte die Zeitung so hingedreht, dass Jury die Schlagzeile und die Fotos darunter selbst sehen konnte. Zwei zeigten die Büros von Valentine’s und Smart Set, dann war da noch eine Aufnahme von Deidre Small und eine von Mariah Cox unter dem Namen »Stacy Storm«. Kate Banks fehlte, ebenso die Agentur King’s Road Companions. Unter den Fotos befand sich ein kleineres von Rose Moss, die »der Polizei bei ihren Ermittlungen behilflich war«.
    Jury und Cummins saßen im Bahnhof von Chesham.
    »Ich vermute, die hängen alle irgendwie zusammen«, fuhr Cummins fort, »bloß …
    »Bloß was? Ich bin offen für Eingebungen.«
    Cummins kratzte sich am Ohr. Er sah furchtbar jung aus. Jury beneidete ihn um diese jungenhafte Unverbrauchtheit. Da fiel ihm Rosie Moss ein. Jury war ehrlich gesagt nicht ganz wohl bei der Verabredung. Hoffentlich hatte er bei ihr keine falschen Erwartungen geweckt.
    »Es passt irgendwie nicht, dass es ein Serienkiller sein soll.«
    »Warum?«
    »Weil … Mariah doch in Chesham ermordet wurde, nicht in London.«
    »Genau. Mariah Cox wurde ermordet, weil sie Mariah Cox war, oder Stacy Storm, nicht weil sie ein Escort-Girl war. Daraus würde folgen, dass dies auch für die beiden anderen gilt, oder? Eine Verbindung gibt es, es ist aber nicht die Arbeit bei einem
Escort-Service, sondern etwas anderes. Wir müssen herausbekommen, was es ist.«
    David Cummins lächelte. »Chris glaubt übrigens auch, dass die Escort-Geschichte nichts mit den Morden zu tun hat. Chris meint, Dreh-

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