All the lonely people

unbewusst stützt. Selbst wenn das Problem eindeutig nichts mit Ihnen zu tun hat, bleibt immer noch die Überlegung, warum Sie sich ausgerechnet diesen Partner oder diese Partnerin ausgesucht haben, und warum Sie keine Konsequenzen ziehen. Erlauben Sie mir also die Frage: Warum haben Sie Ihrem Mann oder Ihrer Frau noch nicht mitgeteilt, dass Sie gehen werden, wenn keine Änderung eintritt?
    Ich bin wahrscheinlich nicht die erste, die Sie das fragt. Gute Freundinnen oder Freunde haben Ihnen gewiss schon geraten: »Du musst ihm (ihr) endlich mal ganz deutlich sagen, was du willst« oder »Du musst dich von diesem Mann (dieser Frau) trennen. Der (die) zerstört sonst dein Leben.« An dem Punkt haben Sie vermutlich angefangen, sich zu rechtfertigen und mit einem »Ja, aber« – Argument gekontert: »Du hast ja recht, aber … «
     
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…das nutzt nichts, das habe ich doch schon versucht.
     
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…ich liebe ihn (sie) trotz allem.
     
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…das kann ich den Kindern nicht antun.
     
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…dann wird alles nur noch schlimmer.
     
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…wovon soll ich denn leben?
     
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…bei meiner momentanen Arbeitsbelastung kann ich keinen zusätzlichen Stress verkraften.
     
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…manchmal ist er (sie) auch ganz anders.
     
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…man kann eben nicht alles im Leben haben.
     
    Das sind sicher einleuchtende Argumente, aber noch während wir sie anführen, ahnen wir, dass der letzte Grund, aus dem wir gerade das |121| nicht tun, was uns aus unserer Einsamkeit befreien könnte, in uns selbst liegt.
    Wir kommen nicht umhin, in den Spiegel zu schauen. Ich bin mir bewusst, dass der Gedanke, die Ursache liege in uns, gefährlich ist. Wenn wir jetzt nicht höllisch aufpassen und ganz sorgfältig vorgehen, geraten wir – besonders als Frauen – in das Denken »Ich bin es ja selbst schuld«, mit der Konsequenz: »Ich muss mich noch mehr anstrengen, perfekt zu werden. Dann kann ich das Problem endlich lösen.« Diese Einstellung wäre äußerst fatal, denn sie würde uns noch stärker unter Druck setzen und doch nichts bewirken.
    Mein Ausgangspunkt ist ein anderer: Wenn wir weiterhin wie das Kaninchen vor der Schlange auf das Fehlverhalten unseres Partners oder unserer Partnerin starren, verlagern wir das Problem nach außen. Indem wir die Veränderung von ihm oder ihr abhängig machen, berauben wir uns unserer Macht. Tatsache ist, dass wir keinen Menschen auf dieser Welt verändern können, wenn er es nicht selbst will. Wir sind nur in der Lage, uns selbst so zu wandeln, dass wir unser Gefühl der Einsamkeit beenden können. Dazu ist zunächst eine Analyse notwendig. Wir müssen eine Antwort auf die Frage finden: Warum bin ausgerechnet ich in meiner Partnerschaft einsam? Schließlich gibt es genug Frauen und Männer, denen es nicht so geht.

Sind Sie ein Typ für Einsamkeit in der Partnerschaft?
    M enschen, die unter dieser Art von Einsamkeit leiden, haben innerlich viele Gemeinsamkeiten. Der Therapeut Dan Kiley hat auf der Basis jahrelanger Praxis und Forschung ein Profil von Frauen erstellt, die für die Einsamkeit in der Liebesbeziehung prädestiniert sind. 28 Seine Ergebnisse habe ich in die folgende Charakteristik einbezogen, die für Männer und Frauen gleichermaßen gilt. Prüfen Sie doch bitte einmal, welche Eigenschaften auf Sie zutreffen könnten:
     
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Obwohl Sie es meist geschickt vor der Außenwelt verbergen, haben Sie wenig Selbstachtung.
     
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Sie können schwer Forderungen stellen, zum Beispiel nach Zuwendung, Zeit Geld, Respekt.
     
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Sie sind sich Ihres Wertes – zum Beispiel Ihrer Begabung, Schönheit, Liebenswürdigkeit, Tüchtigkeit – nicht voll bewusst.
     
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Sie reagieren empfindlich auf Zurückweisung und Ablehnung.
     
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Es fällt Ihnen schwer, Ärger oder Zorn auszudrücken.
     
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Sie spüren seelische Verletzungen erst mit Verzögerung, zum Beispiel Abwertung, Kränkung, Demütigung, Beleidigung.
     
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Sie haben in der Kindheit wenig Zuwendung erhalten.
     
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Sie fühlen sich machtlos, weil Sie glauben, dass Sie nichts gegen Ihren seelischen Schmerz unternehmen können.
     
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Sie haben schnell Schuldgefühle.
     
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Sie arbeiten daran, perfekt zu werden.
     
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Sie übernehmen zu viel Verantwortung für das Wohlgefühl und Glück anderer.
     
    Sagen Sie nicht zu schnell: »Nein, so bin ich nun wirklich nicht!« Vergessen Sie bitte nicht, dass es sich um ein
inneres
Profil handelt. Äußerlich können Sie