All the lonely people
aufreißen und danach mit Ihrer Bemühung um Heilung wieder von vorne anfangen können.
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Halten Sie Ihre Selbstdisziplin aufrecht.
Wenn innerlich das Chaos tobt, kann Ihnen der äußere Rahmen ein notwendiges seelisches Korsett geben. Und wenn es Ihnen noch so egal ist: Achten Sie peinlich auf Ihr Äußeres. Seien Sie pünktlich, halten Sie Termine und Verabredungen ein.
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Suchen Sie sich Unterstützung.
Sprechen Sie mit guten Freunden, am besten mit solchen, die Ihre Erfahrung schon hinter sich haben. Vermeiden Sie es allerdings, immer und überall nur von Ihrem Kummer zu sprechen.
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Machen Sie sich eine Liste der Dinge, die Sie nun selbst erledigen müssen.
Schreiben Sie auf, was jetzt notwendig ist, zum Beispiel Bankgeschäfte, Steuererklärung, Arzttermine zur Vorsorge. Arbeiten Sie diese Liste konsequent ab, auch wenn Sie überhaupt keine Lust dazu haben.
Wut und Hass
N icht immer sind wir todtraurig. Unsere Verzweiflung wird häufig von Wut und Hass unterbrochen. Das ist mit Sicherheit der Fall, wenn Sie …
|137| • … Rachepläne schmieden;
• … den anderen überall schlechtmachen;
• … versuchen, ihm beruflich zu schaden;
• … alle Freunde als Erzfeinde betrachten, die nicht Ihrer Meinung sind;
• … Dinge zerstören, die ihm gehören, zum Beispiel Fotos, Kleidung, CDs;
• … versuchen, ihn zu bestrafen, etwa indem Sie ihm die Kinder vorenthalten, Geld horten, Eigentum nicht herausgegeben.
Hinter Wut und Hass steht immer eine enttäuschte Erwartung. Wir haben fest auf ein bestimmtes Verhalten gebaut oder mit etwas gerechnet, das für unsere Lebensplanung von großer Wichtigkeit ist. Plötzlich wird uns diese Gewissheit rücksichtslos zerschlagen.
Sebastian, ein 31-jähriger Lehrer, war seit drei Jahren mit einer Kollegin zusammen. Für ihn war völlig klar, dass sie bald heiraten und eine Familie gründen würden. Silvester kam dann der große Knall: Sie eröffnete ihm, dass sie sich doch noch nicht so fest binden wolle. Sie habe sich für einen Auslandsjob an einer deutschen Schule beworben. Sebastian war außer sich, er fühlte sich belogen und betrogen.
Ähnlich ging es Dorit, der Frau eines erfolgreichen Gynäkologen. Sie hatte seine Praxis mit ihm gemeinsam aufgebaut, ihn während der Durststrecke in den Anfangsjahren unterstützt, drei Kinder großgezogen. Jetzt endlich würde das Leben leichter werden. Von wegen! Ihr Mann verliebte sich in eine Patientin und verließ Dorit. »Mit dieser Schlampe genießt er jetzt die Früchte meiner Arbeit«, tobte Dorit in ohnmächtiger Wut.
Verständlich, dass enttäuschte Erwartungen Wut und Hass auslösen. Sie brauchen ein Ventil, denn sonst verursachen sie körperliche Probleme wie Herzschmerzen oder Magengeschwüre. Trotzdem sollten Sie Ihren Zorn auf unschädliche Weise entladen, damit Sie später nichts bereuen müssen. Es gibt bewährte Möglichkeiten, auch die heißeste Wut ohne Risiko loszuwerden:
|138| • Geben Sie sich wilden Tagträumen hin. In Ihrer Fantasie dürfen Sie dem anderen sämtliche Grausamkeiten antun.
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Schreiben Sie ihm Briefe, in dem Sie sich so unfein ausdrücken, wie Sie möchten. Nur werden diese Briefe niemals abgeschickt.
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Machen Sie es wie Liza Minnelli im Film
Cabaret
: Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie niemand hören kann. Schreien Sie dort so laut Sie können. Wenn Ihnen danach ist, brüllen Sie Flüche und Schimpfwörter.
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Nutzen Sie eine wirkungsvolle Technik aus der Gestalttherapie: Setzen Sie sich vor einen leeren Stuhl. Platzieren Sie den Bösewicht in Ihrer Vorstellung darauf. Reden Sie Klartext mit ihm, sprechen Sie sämtliche Vorwürfe aus.
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Knien Sie sich vor ein großes festes Kissen oder eine zusammengerollte Decke. Schlagen Sie mit den Fäusten oder einem Tennisschläger darauf so fest Sie können.
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Wenn Sie am liebsten Porzellan zerschlagen möchten: Werfen Sie Eiswürfel in die Badewanne. Das hat einen ähnlichen Effekt.
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Wandeln Sie die Wut in Aktionen um: Putzen Sie die Fenster, graben Sie den Garten um, joggen Sie durch den Park.
Das klingt jetzt sicher erst einmal lächerlich, ist es aber keineswegs. Auf diese Weise entlasten wir uns, ohne uns selbst zu schädigen. Wenn wir nämlich unseren Hass allzu sehr nach außen tragen, stoßen wir andere Menschen ab und isolieren uns damit.
Minderwertigkeitsgefühle
V erlassen zu werden, kratzt mächtig am
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