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All unsere Traeume - Roman

All unsere Traeume - Roman

Titel: All unsere Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cohen
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irgendwelchen Dingen stecken! Ich denke, da passe ich durch, und dann stellt sich raus, von wegen.«
    Darauf hätte Romily sich konzentrieren sollen – auf Claires Freude. Nicht auf die kleinen Anziehsachen, die sie, Romily, nicht zu kaufen brauchte. Die Oberteile, die sie nicht über einen flaumigen Kopf ziehen würde, die Ärmel, die sie nicht an pummeligen Ärmchen zurechtzupfen würde. Verstohlen nahm sie eine Decke mit einer Ente darauf und rieb sie zwischen den Fingern. Sie legte sie zurück in das Regal neben ein kleines Paar weißer Schuhe.
    Babyschuhe. Was für ein Unsinn. Diese hier waren bestickt und edel verarbeitet. Sie passten beide auf eine Handfläche. Winzige Füße mit Einrollreflex, wenn man die nackte Fußsohle mit dem Finger entlangfuhr.
    »Und suchen Sie nach etwas Bestimmten?«, fragte die Verkäuferin, und es dauerte einen Moment, bis Romily klar wurde, dass sie gemeint war.
    »O nein. Nein, ich bin bloß mit meiner Freundin hier.« Sie legte die Schühchen weg.
    »Du solltest auch etwas aussuchen.« Claire hatte ihrem Haufen kleiner Sachen, der mittlerweile recht groß war, eine Mütze und einen weißen Schlafanzug hinzugefügt.
    »Ich denke, dieser Laden übersteigt mein finanzielles Budget«, entgegnete Romily.
    »Mach dir keine Sorgen. Das geht auf mich. Ich finde, das Baby sollte etwas Besonderes haben, das du selbst ausgesucht hast. Meinst du nicht?«
    »O nein, das ist nicht nötig.«
    »Sind diese Schühchen nicht hinreißend?«, fragte die Verkäuferin. »Sie sind hier in der Gegend von Hand gemacht.«
    Claire kam herüber und griff nach ihnen. Sie wiegte sie in der Hand. »Sie sind wunderbar. Es muss bezaubernd aussehen, nicht?« Sie sah Romily in die Augen. Romily biss sich auf die Lippe und brachte kein Wort heraus. Sie nickte.
    Claire brachte die Sachen an die Kasse und plauderte mit der Verkäuferin, die die Preise einscannte. Eine wohlhabende Mum, die vielleicht zu viel ausgab, doch wer konnte es ihr verübeln, wo es doch ihr Erstgeborenes war, das, wie alle Welt sehen konnte, ein Glückskind sein würde? Sie schlüpfte mühelos in die Rolle, und Romily wusste, es lag daran, dass Claire es sich alles so genau vorgestellt hatte, es im Kopf eingeübt hatte, die Haltung, die Worte, bis hin zu dem reuevollen, glücklichen Lächeln, als sie ihre Kreditkarte überreichte. Sie hatte es sich vorgestellt, genau wie Romily sich vorstellte, ihrem kleinen Jungen jene kleinen Schühchen anzuziehen, jene kleinen Schühchen, die nicht schmutzig werden würden.
    »Danke«, flüsterte Claire ihr zu, als sie nach draußen auf den Bürgersteig traten. Sie umarmte Romily, und ihre Bäuche, einer echt und einer unecht, drückten gegeneinander. Nur Romily wusste, dass sie beide vorgaben, etwas zu sein, das sie nicht waren.
    Liebes Kleines,
    ach, wie sehr ich dich haben will! Ich will dich ja so sehr.

Botschaften
    L iebe Mrs. Lawrence,
    ja, ich habe tatsächlich noch an dem Alan-Stück gearbeitet. Ich habe es für Sie auf meinem Handy aufgenommen. Hier ist es. Mrs. Radcliffe, die man als Ihre Vertretung geholt hat, lässt mich die Übungsräume benutzen, wenn ich sie darum bitte, aber ich habe auch noch einen anderen Ort gefunden, wo ich spielen kann und wo mich keiner stört (der Cricket-Pavillon – der ist allerdings kalt und ziemlich voller Kippen, aber egal).
    Übrigens tut es mir leid, dass mein Dad so ein Arschloch ist. Jeder sagt, Sie kommen nicht zurück, und es ist alles seine Schuld. Aber danke, dass Sie Mr. Doughty wegen meinem Konzert geschrieben haben. Es sind noch weniger als 4 Wochen bis dahin. Mir wird ein bisschen mulmig, wenn ich daran denke. Würden Sie kommen? Ich hoffe, dass Sie eine Stelle finden, die nicht so beschissen ist. Sie haben eine Schule mit netteren Eltern verdient.
    LG
    Max
    Liebe Claire,
    herzlichen Dank für Ihre reizende und sehr ausführliche Stundenplanung seit Ihrem Weggang. Es tut so gut zu wissen, dass die Schüler in diesem Semester Kontinuität genossen haben. Ich schreibe Ihnen jedoch, da Helena Radcliffe mir zu verstehen gegeben hat, dass sie im Ostersemester lieber mit ihrer eigenen Stundenplanung anfangen möchte. Sie ist aus Kapstadt zu uns gestoßen, wo sie den Fachbereich Musik an der International School geleitet hat.
    Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht. Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn Ihr wunderbares Baby da ist!
    Mit freundlichen Grüßen
    Veronica Greasley
    Direktorin, St. Dominick’s School
    Claire speicherte Max’ Musikdateien ab, um

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