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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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Glück erneut. Ein Beben setzte ein. Nach kurzer Zeit ließ es nach und die Vorrichtung fing an zu ruckeln. In der Mitte tat sich ein Spalt auf, der sie in zwei Bereiche aufteilte. Sie fuhren auseinander und vor ihm offenbarte sich ein Abstieg unter die Erde. Allan wollte hinabsteigen, als Sinalia ihre Einwände äußerte.
    »Was ist mit ihr?« Dabei deutete sie auf das Mädchen im Käfig. Die Kleine blickte ihn hoffnungsvoll an. Sinalia hatte recht. Sie konnten sie nicht einfach hier zurücklassen. Irgendwo würden ihre Eltern auf sie warten. Allan nahm ihr Gefängnis unter Augenschein. Sobald er ihn berühren würde, würde er ihm einen elektrischen Schlag verpassen. Was sollte er nur tun, um sie zu befreien?
    »Wie sollen wir sie denn dort rausholen?«, fasste Hone Allans Gedanken in Worte. Allan schüttelte den Kopf und gab zu verstehen, dass er keine Lösung parat hatte.
    »Vielleicht ...«, begann er, verstummte jedoch wieder.
    »Was?«, fragte Sinalia. »Hast du eine Idee?«
    »Wir könnten uns verstecken und warten, bis ein Moag kommt, um sie zu holen. Dann überwältigen wir ihn und befreien sie.«
    Die Augen des Mädchens erhellten sich. Sie war gewiss überglücklich, dass jemand gekommen war, der sie retten würde.
    »Aber was ist mit Giya?«, wandte Hone ein. »Sie ist bestimmt dort unten bei den Moags und wer weiß, was sie mit ihr machen. Vielleicht lebt sie ja schon gar nicht mehr.«
    »Hone, so was darfst du nicht sagen«, erwiderte Sinalia entrüstet.
    »Sinalia, bleiben wir doch mal realistisch: Wir groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie noch lebt?« Ihm schienen diese Worte schwer zu fallen. Im Inneren stimmte Allan ihm zu, allerdings schwieg er, um seine Freundin nicht zu verärgern.
    »Aber ...«, begann sie, verstummte dann jedoch. Und die Männer wussten, wieso. Sie hörten ein Grummeln aus dem Loch im Boden, welches sich der Erdoberfläche näherte. Ein Moag schien sich auf den Weg zu ihnen zu machen.
    »Lasst uns zum Eingang«, sagte Allan. »Wir verstecken uns und greifen ihn an, sobald die Käfigtür offen ist.«
    »Hoffentlich haben wir dieses Mal mehr Glück«, entgegnete Hone, und da er und Sinalia sich scheinbar nicht anders zu helfen wussten, folgten sie Allans Vorschlag und verschwanden aus der Höhle. Draußen stellten sie sich neben den Zugang, um nicht gesehen zu werden, doch spähten sie mit einem Auge ins Innere hinein. Sie zückten ihre Schwerter und warteten ab. Der Moag schwebte förmlich aus der Öffnung im Boden heraus. Er blickte zu ihr herunter. Es schien so, als würde er sich fragen, weshalb er offen war. Damit befasste er sich scheinbar nicht weiter, denn er glitt zu dem Käfig rüber. Mit einer seiner ellenlangen Krallen öffnete er das Schloss, woraufhin die Tür aufschwang. Das Mädchen kauerte sich in eine Ecke und begann zu wimmern. Obwohl sie wusste, dass sie gerettet werden würde, schien sie unsagbare Angst zu verspüren. Allan würde es nicht anders ergehen. Er musste sich an den Tag erinnern, an dem er Igos kennengelernt hatte. Er war fünf Jahre alt und alleine im schaurigen, düsteren Wald gewesen. Die Furcht, ein wildes Tier oder ein anderes Wesen würde ihn schnappen und fressen, hatte ihn beinahe um den Verstand gebracht. Doch dann war dieser alte Mann aufgetaucht und hatte ihn zu sich mit nachhause genommen. Seit diesem Tag erinnerte er sich an seine Kindheit. Alles, was davor geschehen war, war in Vergessenheit geraten. Und diesen Verlust versuchte er hier, in Heravina, wieder einzuholen.
    Der Moag schwebte in den Käfig und wollte sich das Mädchen mit seinen Krallen schnappen.
    »Jetzt!«, flüsterte Allan, um nicht das Überraschungsmoment zu zerstören. Sie liefen hinein. Ihr Gegner bemerkte sie sofort, glitt einige Meter zurück und schlug ihnen mit seinen Pranken entgegen. Sinalia entwaffnete er mit einem Hieb und Hone warf er zu Boden. Nur Allan tat er nichts - vorerst zumindest. Obwohl er sein Gesicht nicht sehen konnte, spürte er, dass ihn dieses Wesen beäugte. Obgleich sie alle gleich aussahen, wusste er, dass es der Moag war, welcher Giya aus dem Tempel entführt hatte. Er hörte ihn erneut zu sich sprechen: Hatte ich dir nicht gesagt, dass du verschwinden sollst? Du scheinst ein wenig schwer von Begriff zu sein. Ich sage es dir nur noch ein Mal: Verschwinde!
    Das letzte Wort schrie er wie beim ersten Zusammentreffen.
    »Das werde ich nicht«, entgegnete er und wollte auf ihn zustürmen, allerdings kam ihm sein Gegner zuvor. Er

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