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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Lobe
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hier.«
    Alle machten ein entsetztes Gesicht.
    »Wieso?«, wollte Allan wissen, der nicht fassen konnte, was der Maryka soeben von sich gegeben hatte.
    »Ich bin hier geboren, hier aufgewachsen, ich werde auch hier sterben. Mein Volk ist mit Sicherheit schon tot. Es wäre nicht gerecht, am Leben zu bleiben.«
    »Das kannst du doch nicht tun. Es gibt auch außerhalb der Maryka-Stätte ein Leben für dich.«
    »Ich weiß, jedoch ist und bleibt dies meine Heimat. Also bleibe ich hier.« Er ging auf Allan zu, fasste ihm an die Schultern und sprach weiter: »Kümmere dich um Igo´ Rabtoris. Er hat es nicht verdient, weiter auf dieser Erde zu verweilen. Jag´ ihn zur Hölle!«
    »Das werde ich, ganz gewiss.«
    Brent wandte sich dem Zeremonie-Tempel zu und verschwand in ihm. Er hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden. Doch würden Allan, Sinalia und Noma es nicht tun. Allerdings blieb die Frage, wie sie hier wegkommen sollten. Sinalia blickte den Tempel hinauf.
    »Was wohl dahinter liegt?«
    Allan ahnte, was sie vorhatte. »Ein Versuch wäre es wert.« Er sah zu Noma rüber. Sie schien zu wissen, dass sie einen Plan hatten.
    »Wer geht vor?«, war das Einzige, was sie fragte.
    »Ich!«, antwortete Allan. Die Erde unter ihren Füßen bebte stets weiter. Vorsichtig ging er zum Zeremonie-Tempel und bestieg eine Stufe nach der anderen, dicht gefolgt von den Frauen. Was auch immer hinter ihm liegen würde ... Es würde nicht wie der Vulkan ihren sicheren Tod bedeuten.
     
    Das Meer ... So atemberaubend es schien, wusste er auch, dass in ihm Unheil lauerte. Doch genau aus diesem Grund hatten Igo´ Rabtoris und sein Herr diesen Ort für ihr Treffen gewählt. Niemand würde sie an diesem einsamen Flecken stören. Einst war dies das Reich des Meeresgottes: Bluabon. Vor einigen Jahrhunderten war es Reisestätte vieler Segler gewesen, aber seitdem Meros hingerichtet worden war, schien hier die Düsternis seinen Hauptsitz gefunden zu haben. Nebelschwaden lagen auf dem Wasser und nichts und niemand könnte sie anscheinend fortjagen. Der perfekte Ort, um den letzten Schritt ihres Plans umzusetzen.
    Von der Küste aus führte ein Holzsteg zu einer Eisinsel. Igo´ Rabtoris ging ihn entlang. Schon von Weitem erkannte er ihn. Die Maske war schwarz, doch der violette Schein ließ ihn wissen, wo er langzugehen hatte, denn der Nebel verwehrte ihm die Sicht auf den vor ihm liegenden Weg.
    »Sind sie tot?«, fragte sein Gegenüber, als er ihn erreichte.
    »Ja.«
    »Sicher?«
    »Ja. Niemand hätte aus dieser Flammenhölle entkommen können. Die Lava hat alles und jeden vernichtet.«
    »Sehr gut. Dann können wir ja jetzt fortfahren. Dein Bruder befindet sich in dem Gebirge hinter dir. Erledige deine Arbeit! Ich werde in der Zwischenzeit die Moags zu ihrem Streifzug losschicken.«
    Igo´ Rabtoris verneigte sich. »Jawohl, mein Herr!« Er ging den Steg zurück und begab sich in die Höhle im Berg. Vor ihm, in Eisenketten an der Wand angebunden, saß er - der Mann, der sich ihnen in den Weg gestellt hatte: sein Bruder.
     

Kapitel 11
    Hinter dem Zeremonie-Tempel ging es steil in ein steinernes Tal hinab. Wenn der Vulkan noch mehr seines tödlichen Inneren ausspucken würde, würde er auch irgendwann diese Senke überfluten. Sie war zum Glück nicht groß. Schnell ließen sie das Tal hinter sich. Auf einem Hang, der in einen Wald führte, wandten sie sich um und mussten mit ansehen, wie die Lava über den Tempel hinweggeschossen kam.
    »Beeilen wir uns!«, holte Allan die Frauen aus dem Bann dieses Anblickes heraus.
    Als er diesen Hain sah, wünschte er sich die lebens- und farbenfrohen Ortschaften aus Tylonia zurück. Düsternis umgab sie, obwohl es außerhalb des Waldes taghell war. Die Bäume schienen schon vor langer Zeit gestorben zu sein. Kein Vogelzwitschern, nur Gekrähe war zu hören. Auf jedem Ast lauerte einer dieser Vögel, die sie mit leuchtenden Augen beobachteten. Plötzlich erhob sich über ihnen das Dickicht. Die Krähen verließen allesamt ihre Plätze und flogen von dannen.
    »Weißt du, wo wir hier sind, Noma?«, fragte Sinalia mit zittriger Stimme. Scheinbar fühlte sie sich genauso unwohl in dieser Düsternis wie Allan.
    »Nein, aber ich hoffe, dass wir hier bald raus sind. Ich habe nur noch zwei Tage.«
    »Du hast dein Leben aufs Spiel gesetzt, um uns zu retten«, bemerkte Allan. »Wieso?«
    »Weil es mir mehr wert ist, Heravina den Frieden zurückzubringen als in dieser Gestalt weiterzuleben.«
    »Was ist ...«
    »Kommt

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