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Alle guten Dinge sind 2

Alle guten Dinge sind 2

Titel: Alle guten Dinge sind 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa
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Runden im Pool schwamm. Meist trafen sie sich danach im Stall um Auszureiten, oft kamen sie nicht vor dem Mittag zurück, sondern machten auf den Hügeln am Bach ein langwieriges Picknick, das nicht nur dazu diente ihren Hunger nach Essen zu stillen. Manchmal wurden sie von ihren Kindern oder Henry und Charlotte begleiteten und sie hatten viel Spaß an den gemeinsamen Ausritten. Soweit James Arbeit es zu ließ verbrachten sie auch nachmittags die Zeit zusammen. Sie gingen wandern in den Bergen, bummelten in der Stadt, gingen ins Kino, mieteten sich ein Ruderboot am See, an Regentagen lümmelten sich auf dem Sofa im Wohnzimmer und unterhielten sich oder benutzten die Sauna, was aber jedesmal zu einer wilden Orgie führte, wenn sie allein waren.
    Der Gesprächsstoff ging ihnen nie aus. Melissa wollte alles über James wissen und fragte ihn sogar nach dem heikelsten aller Themen: seiner Ehe. Das war ein Thema über das er nur ungern sprach. Zögernd hatte er ihr erklärt, daß Pam andere Interessen als er gehabt hatte. Daß er damals einfach nur eine Familie gewollt hatte, sie aber ein „Leben in Abgeschiedenheit“, wie sie es nannte, nicht führen wollte, sonder lieber die Zeit mit den Reichen und Mächtigen dieser Welt bei offiziellen Anlässen, Partys und Modeschauen verbringen wollte. Aus diesem Grund hatte sie auch ihren Sohn freiwillig hergegeben, der ihr dabei nur im Weg gestanden hätte. Mehr hatte er nicht dazu gesagt und Melissa drängte ihn nicht weiter. James fragte jedoch Melissa nie nach ihrer Ehe mit Nabu, was sie traurig machte. War er so wenig an ihr als Person interessiert, daß er nichts über ihre Ehe wissen wollte?
    Melissa hingegen dachte immer öfter über ihre Ehe nach: Bei James schwebte sie ständig auf Wolke sieben, fühlte sich lebendiger und empfand Gefühle, die sie bei Nabu nie kennengelernt hatte. Nur die Geborgenheit, die Nabu ihr geschenkt hatte, konnte sie bei James nicht finden. Sie kannte auch den Grund dafür. Es war die Angst vor dem Ende ihrer zeitlich begrenzten Beziehung, die sie nicht verdrängen konnte.
    An manchen Tagen, deren Verlauf nicht anders zu nennen war als perfekt, war sie so glücklich mit James und den Kindern, daß sie glaubte sie führen eine Ehe und ein richtiges Familienleben. Sie erstickte diese Gedanken jedoch im Keim, weil sie sich immer wieder bewußt vor Augen hielt, daß ihre Zeit hier bald abgelaufen sein würde und sie mit Keni zurück in ihren Alltag und in ihre kleine einsame Wohnung müßte. Jedes Mal schnitt ihr der Schmerz, den sie dabei empfand, tief ins Herz.
    James bat sie sogar in geschäftlichen Dingen um ihre Meinung, obwohl sie nichts davon verstand, doch er wollte über alle möglichen Alternativen nachdenken auch wenn sie nicht von ihm kamen oder noch so abwegig erschienen. Dadurch gab er ihr das Gefühl wichtig für ihn zu sein und nicht nur eine seiner vielen hirnlosen Bettgenossinen.
    Jeden Abend vor dem zu Bettgehen verbrachten sie noch eine Weile eng umschlungen in einer Holzschaukel auf seinem Balkon. Schweigend betrachteten sie dann den Sternenhimmel und genossen einfach nur die Gegenwart des anderen. In diesen Augenblicken fühlten sie sich einander näher als tausend Worte oder Berührungen je hätten ausrichten können. Niemals war einem von ihnen das Schweigen unangenehm. Gemeinsam gingen sie zu Bett und liebten sich vor dem Einschlafen voller Hingabe und Leidenschaft. Manchmal liebten sie sich sogar mitten in der Nacht, wenn einer von ihnen wach wurde und den anderen zärtlich streichelte.
    Und dann kam der Tag an dem sie allein in seinem Bett erwachte.
     
    Sie wußte sofort, da ß etwas nicht stimmte. Voller Angst krampfte sich ihr Herz zusammen: War heute der Tag, an dem er sie von sich schieben würde?
    Melissa wurde klar, daß das hier kein Spiel mehr war und schon lange über „Spaß haben“ hinausgegangen war. Ihre Gefühle waren schon zu tief für James geworden, sie hatte Angst. Angst davor ihn nie wieder zu sehen, zu spüren, zu schmecken. Angst vor dem Schmerz den sie dabei empfinden würde.
    Zu allem Übel hatte sie heute Morgen feststellen müssen, daß ihre Regel schon eine Woche überfällig war. Da dies öfter bei ihr vorkam, beunruhigte sie dies nicht sonderlich. Doch wie hatten James und sie die Frage der Verhütung außer Acht lassen können? Und das, weiß Gott, nicht nur ein Mal, sondern unzählige Male als sie miteinander.....Sie verstand sich selbst nicht mehr, sie ,die sonst sachlich und kühl mit

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