Alle guten Dinge sind 2
Interesse, wenn sie es nicht kannte oder verstand, wollte sie alles darüber lernen und wissen. Sie war eine kluge Frau, die oft unkonventionelle Ansichten hatte und das faszinierte James.
Die schönste Zeit für ihn war, wenn sie gemeinsam in ihrer Schaukel saßen. Wie ein altes Ehepaar, das mit siebzig immer noch so dasitzen würde. Das war für ihn Liebe.
Ohne Zweifel genoß er auch den Sex mit ihr, was zu Beginn ihrer Beziehung der einzige Anziehungspunkt gewesen war, aber jetzt war er nur das vollkommene Sahnehäubchen.
Er wußte nicht mehr, wann er angefangen hatte sie zu lieben, aber auf einmal war es da. Es war übermächtig dieses Gefühl, stärker als er es je für möglich gehalten hätte. Stärker als alles was er bisher gekannt hatte.
Er wollte es ihr nicht sagen, vorerst zumindest nicht. Bis er genau wußte, was sie für ihn empfand. Galten die Gefühle die sie hatte, und er wußte, daß bei ihr welche vorhanden waren, ihm oder seinem Geld? Aus diesem Grunde hatte er sich entschlossen, mit ihr, an ihrem Geburtstag, nach Paris zu gehen. Dort wollte er diese Frage klären. Der Weg, den er dafür gewählt hatte, um die Antwort zu bekommen, war zwar nicht ganz fair, aber ihm fiel nichts Besseres ein. Außerdem, seit wann wird in der Liebe fair gespielt?
Seufzend blickte er nach vorn. Hoffentlich würde seine Suche nun beendet sein und er endlich die Antwort bekommen auf die er schon so lange gewartet hatte. Gab es denn einen besseren Ort auf der Welt als Paris um die Liebe seines Lebens zu finden?
Kapitel 28
Wiesen, Häuser, Felder, alles verwischte zu einem bunten Mosaik ineinander und floß an ihren Augen vorbei.
Seit fünfzehn Minuten fuhr Charles sie nach irgendwohin. Wohin wußte sie sich nicht.
Nach dem Frühstück hatte James sie gebeten, ein schickes Kleid und ihre Zahnbürsten einzupacken, was Melissa vermuten ließ, daß sie wohl irgendwo anders übernachten würden. Er hatte sie zum Auto geschleppt und immer wenn sie hatte wissen wollen, wohin und warum, hatte sie nur das Wort „Überraschung“ von ihm zu hören bekommen.
Liebevoll hatte er den Arm um sie gelegt und schaute sie nun aufmerksam an. Melissa bemerkte davon nichts, gedankenverloren starrte sie zum Fenster hinaus.
Was war los mit ihr? Eigentlich sollte sie sich doch freuen, heute war doch ihr Geburtstag? Zum Teufel, er würde diese Frau nie verstehen, sie verwirrte ihn immer wieder aufs Neue. Gehörte sie etwa zu den Frauen, die Angst vor dem Älterwerden hatten und jedes Jahr an ihrem Geburtstag eine Depression bekamen? Nein, das glaubte er eigentlich nicht. Melissa war stolz darauf eine reife Frau zu sein. Aber warum war sie heute so melancholisch, geistig abwesend, regelrecht.....traurig.
Gestern Abend war sie wie immer gewesen. Quirlig und fröhlich, ein bezaubernder Wirbelwind mit einem Lächeln, das in ihm immer wieder eine Wärme erzeugte und den Drang sie zu küssen und zu beschützen. Vorm Schlafengehen hatten sie sich auf dem Fußboden geliebt, weil er sie schon beim Auskleiden hatte streicheln müssen.
Seit drei Wochen sind sie unzertrennlich und er konnte immer noch nicht die Finger von ihr lassen. Jedesmal wenn er sie sah, zu jeder Tages- oder Nachtzeit, wollte er sie berühren und schmecken. Nie bekam er genug von ihr, er war unersättlich in Bezug auf Melissa.
Es war nicht mehr länger sein Ziel, sie ihren toten Nabu in seinen Armen vergessen zu lassen; es war nicht mehr länger das Sich-der-Herausforderung-stellen, einer reifen Frau den Kopf zu verdrehen, wie es zu Anfang gewesen war und was ihn ständig dazu antrieben in ihrer Nähe zu sein. Nein, es hatte einen ganz anderen Grund, der aus purem Egoismus heraus entstanden war. Er wollte bei ihr sein. Das war es, nicht mehr und nicht weniger.
Das alles war ihm gänzlich unbekannt. Seine bisherigen Frauen hatte er nur ein paar Mal in der Woche gesehen und dann nur abends für ein paar Stunden. Aber Melissa wollte er ununterbrochen um sich haben.
Das Schöne daran war, daß sie einander genießen konnten, selbst wenn andere dabei waren. Wenn John und Keni bei ihren Ausflügen mitgingen, waren sie wie eine Familie. Für ihn ein Traum, der wahr wurde. Weder Pam noch sonst eine seiner Verflossenen hatte die Anwesenheit seines Sohnes als Bereicherung angesehen, eher als lästiges Übel.
Nicht so Melissa, sie freute sich jedes Mal, wenn einer der
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