Alle guten Dinge sind 2
daß du mir so ein teures Geschenk kaufen kannst?“ Sie befestigte die Stecker an ihren Ohrläppchen und betrachtete sich im Spiegel. „Ach, ich hab ´n bißchen dazu verdient. John und ich haben den Stall ausgemistet, die Zäune ausgebessert und gestrichen. Lauter so Zeug eben und James hat uns dafür bezahlt.“ Großer Gott, jetzt gab er ihrem Sohn schon Taschengeld. Wenn sie das gewußt hätte, hätte Keni die Arbeit umsonst für ihn gemacht. Schließlich hatten sie Kost und Logis frei; für fünf Wochen lebten sie hier umsonst. Ganz zu schweigen von der Nutzung der Pferde und den Räumlichkeiten. Sie würde mit James sprechen und ihm das Geld zurückgeben . Eine Kleinigkeit sollte sie ihm allerdings auch kaufen, als Dankeschön für diesen Urlaub. Nur, was sollte sie einem Mann schenken, der alles besaß oder sich kaufen konnte, was er wollte?
Na, etwas, was man nicht kaufen kann.
Nur was ist das?
Da kommt mir eine Idee.....
Keni begleitete sie nach unten, sie war noch immer nervös, weil James heute Morgen nicht neben ihr gelegen hatte. Warum war er nur ohne sie aufgestanden? Ein Geschenk hätte er ihr auch in seinem Zimmer oder noch besser in seinem Bett geben können. Aber das hatte er nicht und Melissa befürchtete das Schlimmste.
Sie betraten das Speisezimmer und ein lautes „Überraschung“ schlug ihr gegen die Ohren. Alle Gäste sangen ihr zu Ehren „Happy Birthday“. Dann sah sie James. Freud ig strahlend kam er auf sie zu mit einem riesigen Strauß roter Rosen. Er nahm sie in den Arm und küßte sie innig. „Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag, Baby. Die hier sind für dich. Eigentlich wollte ich die heute Morgen im Bett ausgiebig verwöhnen, aber ich mußte mich um deine Geburtstagsüberraschung kümmern.“ Melissas Herz wurde leicht, sie glaubte ein Fels würde ihr gleich auf den Zeh plumpsen. „Vielen Dank James. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Die Blumen sind wunderschön.“
Sie schaute ihm tief in die Augen und streichelte sacht seine Wange. Und ihr Hals wurde eng als sie zu einer unvorbereiteten Erkenntnis kam.
Melissa du alter Schwachkopf! Du liebst ihn. Du liebst ihn von ganzem Herzen und hast es nicht gemerkt. Noch nicht einmal Nabu hast du so sehr geliebt.
Doch das würde sie ihm nie sagen, jetzt wo sie beide nur noch eine Woche zusammen hatten. Melissa wurde abgrundtief traurig. Sie würde ihn wieder verlassen und in ihr Leben zurück humpeln. Es schmerzte sie jetzt schon, obwohl sie noch bei ihm war.
Großer Gott, was hab ich mir nur angetan?
James Hand lag noch immer auf ihrer Hüfte und John kam zu ihr. „Alles, alles Gute Mel. Hier eine Kleinigkeit von mir.“ Er reichte ihr ein weiches quadratisches Päckchen. Sie machte es auf und hielt einen Seidenschal in der Hand, der alle möglichen Nuancen der Farbe grün hatte. „Danke sehr John. Er sieht wirklich toll aus.“ Sie schlang sich den Schal um den Hals. „Ich dachte er paßt so gut zu deinen hellgrünen Augen.“ Meinte John verlegen. Melissa kü ss te ihn auf die Wange, wie sie es auch bei Keni immer tat. „Das ist sehr lieb von dir, John. Danke!“
Gemeinsam setzten sie sich an den Tisch und in einer ausgelassenen und fröhlichen Stimmung frühstückten sie. Nur in Melissas Augen schimmerten ungeweinte Tränen.
Kapit el 27
Die Zeit verging für Melissa wie im Flug. Sie konnte nicht glauben, daß schon vier Wochen ihres Urlaubs vergangen waren, auf den sie das ganze vergangene Jahr so lange gewartet hatte.
Die letzten drei Wochen hatte sie fast ausschließlich mit James verbracht und er hatte daraus drei wundervolle Wochen für sie gemacht. Er trug sie auf Händen und gab ihr das Gefühl die unwiderstehlichste und begehrenswerteste Frau unter Himmel zu sein. Wenn er das Zimmer betrat lag eine knisternde Spannung in der Luft und sie erwartete sehnsuchtsvoll seine erste intime Berührung, die nie lange auf sich warten ließ. Sie konnte nicht genug von ihm bekommen.
Obwohl sich ein gleichmäßiger Ablauf in ihre Tage eingeschlichen hatte, war jeder Moment mit ihm neu und aufregend für sie. Sie wachten jeden Morgen gemeinsam in seinem Bett auf und liebten sich mindestens einmal vor dem Frühstück. Das nahmen sie entweder gleich im Bett zu sich, wenn James sie nicht so schnell gehen lassen wollte, oder mit den anderen im Speisesaal. James erledigte seine täglichen Geschäfte, während sie ihre
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