Alle guten Dinge sind 2
dieser Abend recht wäre und sich mit ihm auf neunzehn Uhr verabredet.
Nach dem sie die Wohnung auf Vorder Mann gebracht hatte, das Essen soweit fertig war, ihr Bauchtanzkostüm bereit auf dem Bett lag, entspannte sie sich in einem warmen Bad. Die Musik zum Tanz wollte sie noch aussuchen; Blumen und Kerzen im Wohnzimmer für einen knisternde Stimmung arrangieren. Da sie durch Nabu die arabische Welt ein wenig kennengelernt hatte und fasziniert davon war, hatte ihre Wohnung einen orientalischen Touch. Teller, Vasen, Kerzenhalter, Lampen und Wasserpfeifen aus Messing oder Kupfer, in denen von Hand filigrane Muster eingefräßt waren, zierten die gesamten Räume. Gewebte Decken in orientalischen Mustern lagen auf der Sitzgarnitur.
Das gedämpfte Licht und der süße Jasminduft, der aus dem Wasserstövchen kam, sollte James in Tausendundeine Nacht versetzen. Ihre kleine Vorführung sollte die Krönung des Szenarios werden. Naja, vielleicht doch eher das, was sehr wahrscheinlich danach geschehen würde. So hoffte jedenfalls Melissa.
Sie schrubbte ihre Haut bis sie rosig war und cremte sich sorgfältig ein. Was man nicht alles für eine seidig weiche Haut tut? Mit ihrem Lieblingsparfüm besprühte sie ihren ganzen Körper und zog ein schwarzes enges Kleid an. Das Haar hatte sie locker hochgesteckt. Ihre Augen umrandete sie mit schwarzem Kajal und tuschte kräftig ihre langen Wimpern, so daß ihre Augen förmlich in grün erglühten durch das viele Schwarz. So wollte sie James begrüßen und mit ihm das Essen genießen.
Erst danach, wenn sie James in den Sessel verfrachtet hatte, würde sie das lindgrüne Tanzkostüm anziehen. Der letzte Teller war gerade an seinem Platz und sie wollte noch die Kerzen anzünden als James zehn Minuten früher wie erwartet klingelte.
Er hatte eine einzelne rote Rose in der Hand. Mit einem taubenblauen Hemd und in seiner weißen Hose, stand er schüchtern lächelnd vor ihr. Kein Wort kam über seine Lippen. „Hallo, schön daß du gekommen bist.“ Melissa trat zur Seite, damit er eintreten konnte. Seine Hände legten sich sogleich um ihre Taille und er zog sie sanft gegen seinen großen Körper. Er küßte sie voller Hingabe und Melissa glaubte, er wolle gar nicht mehr aufhören.
Wenn sie ihn jetzt nicht aufhalten würde, würden sie erst morgen früh ihr Abendessen zum Frühstück bekommen. Sie zwang sich dazu seinen leidenschaftlichen Kuß abzubrechen, bevor sie es nicht mehr wollte. Indem sie ihre Hände gegen ihn stemmte und ihren Kopf aus seiner Reichweite zog, was natürlich nur ging, weil er sie gewähren ließ, lösten sich ihre Lippen voneinander, doch ein leiser Seufzer kam ungewollt aus ihrem Mund. „James bitte hör auf. Ich hab mir wirklich Mühe für heute Abend gegeben und wenn du mich so verführerisch küßt, war alles umsonst. Also wirst du die Finger und vor allem deinen Mund von mir lassen, bis ich dich dazu auffordere.“
Ein tiefes Brummen bekam sie als Antwort. Erst jetzt bemerkte sie, daß immer noch die Wohnungstüre offen stand. Flink schoß sie die Türe. Er stand dicht hinter ihr ohne sie zu berühren, sein Mund war kurz vor ihrem Nacken, denn sie konnte seinen Atem spüren.
Ihr Vanilleduft stieg in seine Nase und macht ihn schier wahnsinnig. „Baby, ich hab dich so sehr vermißt den ganzen Tag und jetzt soll ich dich nicht mal richtig begrüßen dürfen? Das ist ganz schön viel was du da von einem..... hm, gesunden Mann verlangst.“ Seine Stimme war tief und männlich, sie schloß die Augen.
Wie war das möglich, daß er sie erregen konnte, ohne daß sie ihn vor sich sah oder von ihm berührt wurde? Sie sah nicht mal in seine Augen und doch wußte sie, dass sie nun wieder dunkelblau sein mußten. Durch seine bloße Gegenwart klopfte ihr Herz wie wild in ihrer Brust herum.
Sie drehte sich zu ihm um und lächelte ihn sinnlich an. „Du meinst wohl: zu viel für einen Lustmolch.“ Sie schlenderte an ihm vorbei. „Komm ich zeig dir mein bescheidenes Heim.“
Er folgte ihr ins Wohnzimmer. „Die Rose hätte ich fast vergessen. Sie ist für dich.“ Dankend nahm sie sie entgegen und stellte sie in eine Vase. Nach dem James die drei-Zimmer-Wohnung gesehen hatte meinte er „Sehr nette Wohnung und du hast sie recht.....originell eingerichtet.“ Damit meinte er wohl die arabischen Gegenstände, die überall verteilt waren. Sie mußte schmunzeln.
Originell?! So hat es noch niemand genannt.
Vielleicht gefällt es ihm nicht?
„Nun, das ist eine
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