Alle guten Dinge sind 2
Weichteile für James. Das war ja noch schlimmer für ihn von ihr nicht geheiratet werden zu wollen, als wenn sie ihn im betrunkenen Zustand ausgenutzt und geheiratet hätte. Das mußte er erst mal verdauen.
Für Melissa war das ebenfalls zu viel. Was sollte sie ihm darauf sagen? Das sie sich nichts sehnlichster als diese Heirat gewünscht hatte? Das sie den Vater ihres ungeborenen Kindes liebte und ihn nie wieder verlassen wollte? Da könn t e sie ja gleich zum Fenster rausspringen, denn er würde sie nach diesen Sätzen umso mehr hassen. Wie Susan und die unzähligen anderen Frauen vor ihr , die das mit einem ungeborenen Kind erreichen wollten . Nein, niemals würde sie ihm das sagen. Und so entschloß sie sich für die Halbwahrheit.
Der unendlich große Schmerz der sie auffraß, brachte sie dazu es ihm hysterisch mitten ins Gesicht zu schreien. „Ich weiß es nicht, verdammt. Ich weiß überhaupt nichts mehr.“
James schluckte. Sie empfand ihre Beziehung, die für ihn vollkommen war, als….Nichts??
Da s Wasser strömte aus ihren schönen Augen. Sie rauschte an ihm vorbei durch die Verbindungstür in ihr angrenzendes Zimmer.
Nur weg! Weg von ihm. Weg von seiner unermeßlichen Wut. Weg von ihrem Schmerz.
„Melissa.“ Krächzte er, doch es war zu spät, sie hatte die Tür bereits hinter sich abgeschlossen.
Herrgott noch mal, wie hatte er nur so ausrasten können? Die Frau, die er anbetete hatte er zutiefst verletzt und zum Weinen gebracht. Ihr süßes Gesicht war über und über naß von Tränen gewesen.
Er klopfte sachte an die Türe und rief immer wieder ihren Namen, doch er bekam keine Antwort. Vielleicht sollte er ihr nur ein bißchen Zeit geben. Ja, das schien das Klügste. In der Zwischenzeit konnte er in das Lokal gehen und sich über den Vorgang von letzter Nacht erkundigen. Er mußte es wissen.
Melissa packte fast blind vor Tränen, die nicht enden wollten, schnell ihre Tasche zusammen. Weg, weg, weit weg!
Sie rannte zum Fahrstuhl und fuhr hinunter zur Rezeption. Sie hinterließ zwei Mitteilungen, eine für James und eine für Keni. Keni schrieb sie nur, sie hätte früher abreisen müssen, aber seine Großmutter hole ihn vom Gestüt ab und sorge sich um ihn bis sie wieder nach Hause komme, denn sie müsse noch etwas erledigen.
Als James mittags wieder im Hotel ankam, wartete er noch eine volle Stunde bevor er wieder an Melissas Tür klopfte. Er hatte sich längst beruhigt und machte sich die größten Vorwürfe. Er hoffte sie wäre nun ebenfalls wieder ruhiger. Doch als er immer noch keine Antwort aus ihrem Zimmer bekam, brach er kurzerhand die Tür auf und trat langsam ein.
James wurde bleich. Sie war weg!
Keine Kleider, keine Koffer! Er rannte hinaus auf den Flur und stürmte in Kenis Zimmer. Der lag noch im Bett und schnarchte selig vor sich hin. Er schüttelte den armen Jungen fast zu Tode. „Wo ist sie? Wo ist sie hin? Sag es mir, bitte!“
Keni wurde augenblicklich wach, als er die Panik in James Stimme hörte. „Mom? Ist sie weg? James, ich hab nicht den geringsten Schimmer.“ „Ich muß sofort runter an die Rezeption.“ James wollte schon davon rasen. „Hey, warum sollte sie einfach abhauen, ohne uns was zu sagen?“ „Weil ich ein Riesenarschloch bin.“ Weg war er und Keni runzelte die Stirn. „Toll, jetzt weiß ich genauso viel wie vorher. Werden die zwei Alten schon senil? Muß demnächst wohl Entkalker kaufen.“ Geschafft ließ er sich wieder in seine Kissen plumpsen.
James kam schwer atmend an der Theke zum Stehen, er war die ganzen sieben Stockwerke zu Fuß herunter gehechtet. „Haben sie eine Nachricht für mich?“ Der Hotelangestellte lächelte wissend. „Ja, die Dame mit der sie gestern ankamen, ließ eine für sie zurück, als sie heute morgen abreiste.“ Er reichte ihm einen weißen Umschlag. James riß ihn mit zitternden Händen auf.
Wenn Du das liest, bin ich bereits weg.
Meine Mutter wird Keni auf Deinem Gestüt abholen.
James setzte sich, ihm war kotzübel. Er hatte es gewußt – heute war wirklich kein guter Tag!
Kapitel 34
Aber Tausende der bunten Glühbirnen blinkten in den schwarzen warmen Nachthimmel hinein. Alle Farben und Formen waren vertreten.
Melissa bestaunte die riesigen Reklameschilder, die grell auf sie hinab leuchteten. Auf den dicht bevölkerten Straßen schien keiner davon Notiz zu nehmen. James hatte den Arm um sie gelegt und freute sich heimlich über Melissas ungläubiges Staunen. Die Jungs liefen vor
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