Alle guten Dinge sind 2
James Hand lag schwer auf ihrem Knie. Sie schaute ihm verblüfft in die Augen. „Oh, entschuldigt bitte. Ich war ganz wo anders mit meinen Gedanken.“
„Ja, das hat man gemerkt. Wir sprechen schon seit einer halben Stunde mit dir.“ John lachte und Melissa wußte, daß er sie mal wieder mit seiner maßlosen Übertreibung striezeln wollte. „Das stimmt gar nicht, du gemeiner Kerl.“ Sie stupste ihn mit einem Finger in den Magen. „James hat uns eingeladen mit ihm und John nach Las Vegas zu fliegen. Das wäre doch super Mom. Nur für zwei Tage, dann hättest du hinterher immer noch vier Tage Urlaub.“ Keni war nicht mehr zu bremsen in seiner Begeisterung.
„Keni, wir verbringen schon unseren Urlaub hier und jetzt sollen wir noch von James Geld um die halbe Welt reisen. Was willst du denn dort? Du hast kein Geld zum Verspielen, was ich abgesehen davon auch nicht erlauben würde und die Shows sind zu teuer für uns um da rein zu gehen. Also?“ Melissa gefiel das überhaupt nicht, doch James vermasselte ihr die Tour und brachte ihre Rede zum Einsturz. „Ich muß dort geschäftlich was erledigen, also flieg´ ich sowieso nach Vegas. Ihr seid meine Gäste, ob nun hier oder wo anders. Die Shows wollten John und ich schon immer ansehen und uns würde es noch mehr Spaß machen, wenn ihr uns begleiten würdet. Komm schon Baby, das wird ein Riesenspaß.“
Er schaute sie treuherzig mit seinen Veilchenaugen an und die zwei jungen Casanovas bettelten regelrecht mit ihrem geschulten Dackelblick. Melissa streckte die Lanzen. „Und wann soll das Ganze steigen?“ James Grinsen entblößte seine makellosen Zahnreihen. „Morgen früh um fünf.“
Kapitel 34
Aber Tausende der bunten Glühbirnen blinkten in den schwarzen warmen Nachthimmel hinein. Alle Farben und Formen waren vertreten.
Melissa bestaunte die riesigen Reklameschilder, die grell auf sie hinab leuchteten. Auf den dicht bevölkerten Straßen schien keiner davon Notiz zu nehmen. James hatte den Arm um sie gelegt und freute sich heimlich über Melissas ungläubiges Staunen. Die Jungs liefen vor ihnen und unterhielten sich aufgeregt. Keni und John konnten von Glück reden, daß Melissa nicht die auffordernden Machoblicke bemerkte, die sie den vorübergehenden Mädchen zuwarfen. Gnade ihnen Gott, wenn sie das bemerken würde.
„Also, die ganze Stadt ist für mich schon eine Show, ich brauch´ gar nicht in eine rein zugehen.“ Sie war total baff, so überwältigend hatte sie sich Las Vegas nicht vorgestellt.
„Oh doch, das wirst du. Und hinterher gehen wir noch so richtig protzig Champagner trinken. Keine Widerrede.“ Melissa hatte gerade Luft geholt für eine, doch die ließ sie nach James bösen Blick wieder schnell raus. „Mmh, können wir nicht einfach irgendwo ...? “ „Nein, wir haben ´s den Kindern versprochen. Und außerdem will ich mal vor dir angeben, was für ´n toller Kerl ich bin.“ Er setzte sein jahrelang trainiertes Flirtlächeln auf und Melissa zitterten die Knie. „Das weiß ich auch so, Baby.“ Sie leckte sein Ohrläppchen und lächelte als sie sah, daß seine Augen die verheißungsvolle dunkelblaue Farbe annahmen. Langsam schüttelte er lächelnd den Kopf. „Nein – ich werde mich jetzt nicht von dir auf diese Weise ablenken lassen, aber nachher kannst du mir davon gerne noch mehr geben.“ Er tätschelte süffisant ihren Po.
Zum Teufel, welcher hirnverbrannte Idiot verquetschte gerade seinen Kopf?
Er öffnete benommen die Augen und sah Melissa schlafend neben sich im Bett liegen . Verdammt noch mal, er hatte einen Kater und zwar einen von der allerschlimmsten Sorte. Er glaubte – oh nein, er wußte als er seinen Kopf bewegte, daß das heute kein guter Tag werden würde. Der Schmerz war ständig und dumpf. Langsam, ganz langsam stieg er aus dem Bett. Wie sah es denn hier aus?
Verstreut lagen überall ihre Kleider, als hätten sie schon vor der Türe angefangen sich auszuziehen, denn so sah es zumindest nach der Kleiderspur am Boden aus.
Himmel, Arsch er konnte sich an nichts von dem hier erinnern, sein letztes Bild, das er von gestern Abend noch einigermaßen klar vor sich hatte, war Melissa mit einem Glas Sekt in der Hand in diesem piekfeinen Schuppen.
Er ging auf die Kommode zu, auf der eine leere Sektflasche und zwei Gläser lagen. Melissas Slip hing darüber und ein Stück Papier schaute darunter hervor. Wahrscheinlich die Rechnung. Er nahm es in die Hand. Ein ganzer Schwall der übelsten Flüche
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