Alle guten Dinge sind 2
„Du meinst wohl deinen ramponierten Kumpel, den du immer krankenhaus-reif schlägst?“ Keni übertrieb dermaßen mit seinem wehleidigen Gesicht, daß John laut lachen mußte. Nickend reichte Keni José die Hand, welche dieser ebenfalls mit einem stummen Nicken schüttelte.
Melissa brachte gerade noch ein Lächeln hervor als sie ihm ihre Hand entgegen streckte, denn das warme Lächeln war aus seinen Zügen verschwunden. Am liebsten wäre sie ein Schritt zurück gewichen, denn diese kritischen harten Augen machten ihr Angst! „Nett sie kennenzulernen. Nennen sie mich Melissa. “ Um diesem mittlerweile zynischen Blick u nd seiner Hand sich schnell wieder entziehen zu können, wandte sie sich an John. „ Das kannst du übrigens auch tun, John. Ich kann diese Mrs Hawa aus deinem Mund nicht mehr hören, der mich sonst immer nur veralbert.“ Sie boxte ihn spielerisch mit dem Ellbogen.
Jose´ ließ sie währenddessen nicht aus den Augen. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Nennen sie alle beide mich doch bitte Jose´, schließlich sind Johns Freunde auch meine Freunde.“ Sein e Stim me war unbeschreiblich. Melissa spürte wie sich eine Gänsehaut auf ihren Unterarmen bildete . Der melodische Klang und die fremdländische Betonung ließen wahrscheinlich alle Frauen ihr Herz diesem Mann zu Füßen legen, wenn man von seiner unglaublichen Schönheit mal absah. Er war ein Vollblut–Latin-Lover, aber kein dämlich grinsender. Nein, mit dem hier war nicht zu spaßen. Wenn der was wollte, dann nahm er es sich, der dachte erst gar nicht daran zu fragen.
Melissa ich hör schon die Alarmglocke, mach dich aus dem Staub und am besten sofort .
„Keni gehst du mit mir schwimmen? Ich glaube die zwei jungen Herren haben sich noch viel zu erzählen." Melissa nahm ihre Beine in die Hand und suchte das Weite. Keni nickte den zwei nur zu und lief seiner Mutter hinterher.
„Warum rennst du wie von der Tarantel gestochen davon?“ „Ich weiß nicht, der Typ kommt mir so ......gefährlich vor. Frag mich bitte nicht wieso. Vielleicht weiblicher Instinkt. Keine Ahnung.“
Sie hatte heute Morgen die dritte rote Rose vor ihrer Tür gefunden.
James hatte Recht behalten, jeden morgen wenn sie die Blume fand wurde sie an ihn erinnert. Aber wer hätte James Tyrell jemals vergessen können?
Die letzten Tage war sie jeden Vormittag ausgeritten mal allein, mal mit den Jungs. Da James nicht da war und sie nicht ablenken konnte, konnte sie sich voll auf ihre herrliche Umgebung konzentrieren und verbrachte viel Zeit mit den Jungs.
Dabei fiel ihr auf, dass die zwei so gut wie kein Interesse an den Mädchen hatten, die aber wohl an ihnen. Melissa glaubte, daß ihre ruhigen Tage als Mutter bald der Vergangenheit angehörten. Überall wo die Zwei waren war auch bald ein Pulk gagernder junger Mädchen. Die jungen Kerle nahmen noch keine Notiz davon. Es blieb nur die Frage, wie lange war das „noch“?
Jose´ gesellte sich während der Mahlzeiten zu ihnen. Wie sich für Melissa überraschenderweise herausstellte, war er ein angenehmer Tischgenosse. Er war wie James Amerikaner, nur hatte er eine spanische Mutter. Außerdem war er nicht nur James bester Freund, sondern auch sein Halbschwager. Jose´ s Vater hatte nämlich nach dem Tod von Jose´s Mutter wieder geheiratet und aus dieser zweiten Ehe kam Pam, James Ex-Frau, und eine weitere Schwester hervor. Jose´ hielt von seiner Halbschwester Pam wohl nicht sonderlich viel, wie Melissa aus seinen Erzählungen heraus hören konnte. Er hatte die ganze Zeit über, während dieser Ehe und auch während der Scheidung auf James Seite gestanden und ihm seine Freundschaft gehalten. Das hatte sie von John erfahren.
Melissa unterhielt sich gerne mit ihm, denn er hörte einem gerne und aufrichtig zu, hatte doch tatsächlich Humor und war ausgesprochen charmant und hilfsbereit. Ihr entging außerdem nicht, daß sich die weiblichen Hausgäste geradezu um ihn rissen.
Das war auch einer der Gründe, warum er meist zu spät zum Essen erschien, um sich auf den letzten leeren Platz zu setzten, damit es nicht zu einem Gerangel um die leeren Stühle um ihn herum gab, wie bei einigen Malen zuvor, als er der erste war, der am Tisch saß.
Er sprach auch sehr wenig, denn so bald die Damenwelt auch nur einen Ton von ihm hörte trat eine gespenstische Stille ein und keiner aus er ihm im Raum schien zu sprechen. Einige Frauen verbaten dann sogar ihren Ehemännern den Mund nur um gebannt dem Klang seiner
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