Alle guten Dinge sind 2
schon, hast du mich denn nicht ein kleines bißchen vermißt?“
Er sah so jung aus, daß man glauben könnte er sei Johns Bruder . Dabei lächelte er sie immer noch an und sah dabei so umwerfend gut aus , daß Melissa sich zu einer Wasserlache dahin schmelzen fühlte .
Großer Gott, wie kann der Mann nur so schön sein? Das hatte ich fast vergessen.
Aber nur fast.
Bin ja schließlich nicht senil .
Sie schmunzelte als sie ihren Kopf in den Nacken legte um ihm in die Augen sehen zu können. „Nein, nicht im mindesten.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen nuckelte sie an dem Strohhalm ihres Drinks. Über ihre Antwort sichtlich amüsiert, da sie sich nicht gegen seine vertraute Begrüßung gewehrt hatte, legten seine Augen sich jedoch auf Jose´. Er schob Melissa zur Seite ohne sie loszulassen. „ Wie ich sehe hast du unsere Melissa schon kennengelernt.“ Der unfreundliche Tonfall in seiner Stimme war beim besten Willen nicht zu überhören. Melissa war überrascht.
Hab ich da was falsch verstanden? Ist das die Begrüßungsformel zwischen zwei Freunden? Na denn – Mahlzeit!
Jose´ überflutete Melissa mit seinem Grübchenlächeln. „Oh ja ich hatte das Vergnügen.“ Melissa spürte daraufhin wie sich der Druck von James Händen verstärkte und ihr nahezu den Atem abschnürte.
MEEP! Das war zweifelsohne die falsche Antwort Jose´, du blinder Holzkopf.
„Hast du sie angefaßt?“ James Stimme war leise, doch die unterdrückte Wut konnte oder wollte er nicht verbergen. Jose´ sah in jetzt zwar an, doch seine Antwort war nicht viel besser wie die vorherige, eher noch schlimmer. „Ich wußte ja nicht, daß sie dein Eigentum ist. Wie hätte ich es nicht versuchen können, bei so einer Frau?“ Melissa sandte ein Stoßgebet gen Himmel.
Glasklar: ein Kamikazie-Latino. Und überhaupt, was heißt hier sein Eigentum? Pah, mit dem muß ich wohl mal ein ernstes Wörtchen reden?
Falls von ihm hinterher noch was übrig bleiben sollte.
Jose´ schien es immer noch nicht zu schnallen, daß James kurz vor dem explodieren war.
„Hast du sie angefaßt?“ James Wut war nun unverkennbar, denn er schrie seinen Freund jetzt an.
Fehlt nur noch daß ihm der Dampf zu den Ohren raus rauscht.
Jose´ schien erst jetzt zu erkennen, daß James wohl doch genau wußte was für ein Glücksgriff Melissa war. Bei ihrem ersten Treffen hatte er Melissa für eine der vielen Bettgeschichten von James gehalten. Aber langsam hatte er angefangen zu vermuten und auch für James gehofft, daß Melissa was anderes war als nur ein lustvoller Zeitvertreib. Sein Blick wurde kalt, seine Gesichtszüge finster und gefährlich. „Hör gut zu mein Freund, denn ich werde das nur einmal sagen: Sie wollte mich nicht!“
Das .......das ist doch wohl der Gipfel!
Langsam sickerten die Worte in James Gehirn, ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht, das sich in ein lautes Lachen verwandelte. Er klopfte Jose´ freundschaftlich auf die Schulter.
Himmel noch mal, versteh einer die Männer. Erst springe sie sich gegenseitig an den Hals um das Blut spritzen zu sehen und dann.....
Melissa schüttelte grimmig den Kopf, doch keiner der beiden Herren warf einen Blick auf sie.
„Sie hat dich abblitzen lassen. Eine Frau die Jose´ Assantes widerstehen kann. Ich dachte, die muß erst noch geboren werden.“ James platzte vor Schadenfreude aus allen Nähten.
Dieser unglaubliche Vollidiot glaubt doch tatsächlich, daß ich genauso bin wie er selbst und mit jedem einigermaßen gutaussehenden Typen rummache.
Jose´ dagegen bekam einen Gesichtsausdruck, als hätte er eine Zitronenscheibe auf der Zunge kleben. Er wirkte unfreiwillig komisch, weil dieser Gesichtsausdruck gar nicht zu dem gefährlichen Unbekannten, den er immer heraushängen ließ, passen wollte. Sein knappes „ach, halt’s Maul du Arsch“ brachte James schließlich vollends dazu sich regelrecht den Bauch vor Lachen zu halten.
Da Melissa sich von de n zwei völlig vergessen vorkam und noch immer verärgert war, stellte sie ihr Glas ab und meinte schnippisch „ihr wollt bestimmt noch mehr von diesen Freundlichkeiten austauschen. Ich geh dann mal.“ Gerade wollte sie in der Menge verschwinden, als James sie an der Hand zurück hielt. „Gehst du mit mir zum Stall? Ich will erst mal nach den Pferden sehen.“ Ohne eigentlich auf eine Antwort von ihr zu warten, zerrte er sie hinter sich her in den Garten Richtung Stall.
Sie trafen dort auf Clarence, der James kurz über die einzelnen Pferde
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