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Alle lieben Emma

Titel: Alle lieben Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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durchs Zimmer, dass Monas Gedudel komplett unterging. Ich lehnte mich in meiner Hängematte zurück und schloss die Augen. Herrlich!
    Aber plötzlich drückte jemand auf die Stopptaste und würgte Justus mitten im Satz ab. Nun war die Nebelkrähe zu weit gegangen!
    »Spinnst du jetzt total, oder was?!«, schimpfte ich und öffnete die Augen.
    »Keineswegs«, sagte Mama.
    Sie stand neben der Hängematte und sah ziemlich sauer aus. Mona stand immer noch vor ihrem Notenständer und ließ langsam die Flöte sinken. Natürlich glotzte sie neugierig zu uns herüber, damit sie bloß nichts verpasste.
    »Aber du scheinst allmählich durchzudrehen«, sagte Mama. »Kannst du mir bitte mal erklären, was dieser Höllenlärm zu bedeuten hat?«
    »Lärm? Wieso Lärm? Ich hör doch bloß Die drei Fragezeichen. Das ist doch nicht verboten, oder?«
    »Natürlich ist das nicht verboten. Aber muss das unbedingt in dieser Lautstärke sein? Gesa und ich können ja sogar unten im Wohnzimmer noch jedes Wort hören. Außerdem versucht Mona Flöte zu üben, falls du das noch nicht bemerkt hast.«
    »Na toll! Wenn Mona mit ihrer Flöte Krach macht, findet ihr das in Ordnung. Aber wenn ich ein Mal meine Lieblingskassette hören will, kriege ich gleich Ärger«, schimpfte ich. »Das ist ungerecht!«
    Mama seufzte. »Spinn jetzt bitte nicht herum, Emma. Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Du kannst von mir aus Kassetten hören, so viel du willst. Aber nicht in dieser Lautstärke. Du bist schließlich nicht alleine auf der Welt, klar?«
    Als Mama wieder nach unten verschwunden war, grinste Mona mir verschwörerisch zu und sagte: »Wow, deine Mutter kann ja richtig sauer werden. Genau wie meine. Die steigert sich auch immer in irgendwelche Kleinigkeiten hinein. Aber mach dir nichts draus, die beruhigt sich schon wieder. Und dein Kassettenrekorder war vielleicht auch wirklich ein bisschen zu laut ...«
    »Hab ich dich vielleicht nach deiner Meinung gefragt?«, fuhr ich Mona an. »Du bist doch an allem schuld!«
    »Ich? Wieso denn ich?«, fragte Mona und sah mich verwirrt an.
    »Ach, vergiss es. Das kapierst du sowieso nicht«, sagte ich und schaltete den Kassettenrekorder wieder ein.
    Dann drehte ich missmutig die Lautstärke etwas herunter und schloss die Augen. Ich tat so, als wäre ich völlig gefesselt von den Ermittlungen der drei Detektive. Dabei war ich in Wirklichkeit viel zu wütend, um zuzuhören. Außerdem kannte ich die Kassette schon in-und auswendig. Nach einer Weile fing Mona wieder an, Flöte zu üben. Ich ertrug das Gequietsche genau drei Minuten lang, dann sprang ich auf und rannte in den Garten.

    Der Sonntagmorgen war genau der richtige Zeitpunkt für Punkt drei: »Schlafentzug«. Das würde Mona fertig machen, schließlich war sie eine totale Langschläferin. Genauso wie Tim. Und der war auch immer ziemlich genervt, wenn ich ihn morgens aus dem Bett schmiss.
    O Gott! Die beiden hatten tatsächlich etwas gemeinsam! Aber das war bestimmt nur ein Zufall, oder? Viele Menschen waren Langschläfer. Und sonst waren Tim und Mona zum Glück so verschieden, wie man nur sein kann.
    Als ich am Sonntag aufwachte, sprang ich sofort aus dem Bett und riss das Dachfenster weit auf. Es war kurz nach sechs. Die Sonne schien und im Dorf krähte ein Hahn. Ich atmete einmal tief die frische Morgenluft ein, um den Stinki-Gestank aus der Nase zu bekommen. Morgenstund hat Gold im Mund! Aber davon hatte Mona offenbar noch nie etwas gehört. Ich schaute zu ihrem Bett hinüber, doch sie regte sich nicht. Nur ihre Grünpflanzen bewegten die Blätter im Wind und raschelten.
    Ich zog mich an und machte dabei so viel Lärm, wie ich konnte. Ich stampfte extra laut über den Holzfußboden, schmiss meine Schuhe quer durchs Zimmer und knallte die Schranktür zu. Aber Mona schlief weiter.
    Dann ging ich zu meinem Schreibtisch. Darauf stapelte sich immer noch jede Menge Zeug: Bücher, Comichefte, Figuren aus Überraschungseiern, eine kaputte Schneekugel, einzelne Legosteine ...
    Mit einer Armbewegung fegte ich alles herunter. Es landete auf den anderen Sachen, die schon neben meinem Schreibtisch auf dem Boden lagen. Alles zusammen bildete einen richtigen Krimskrams-Berg.
    Das Gepolter war ungefähr so laut wie zehn Elefanten, die die Treppe hinunterfallen. Ich schaute schnell zu Monas Bett. Der Lärm hätte sogar Papa geweckt, dabei schläft der immer wie ein Toter.
    Aber Mona bewegte sich immer noch nicht. Sie zuckte nicht einmal. Plötzlich kam mir ein

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