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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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nicht anders, als sie zu berühren. Der Adapter war im Regal direkt über ihrem Kopf. Und er hatte ihre Schulter kaum gestreift, aber verdammt, es genügte, um ihm einen Schauer über den Rücken zu jagen.
    Er war
nicht
der Typ Mann, den Schauer überliefen. Den Rücken hinauf und hinunter oder auch sonst wo. Nie. “Äh …”
    Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Sie tat es. “Du musst bestimmt weiter. Und ich auch. Ich möchte nur den Rest hier erledigen und dann nach Hause. Aber wenn wir jemals wieder durch irgendeinen verrückten Zufall zur selben Zeit in diesem Laden sind, sollten wir vielleicht einfach unsere Einkaufszettel tauschen. Ich besorge deine Lebensmittel, und du mein …”
    “Dingsbums.”
    Wieder lächelten sie einander an. Warum musste es sich bloß immer so anfühlen, als würde er etwas ganz Intimes mit ihr teilen? Doch dann verabschiedete sie sich, und auch er ging weiter. Nach einem Abstecher zur Tiefkühlkost war er – erleichtert, ihr nicht noch einmal begegnet zu sein – bereits unterwegs zur Kasse, als ihm einfiel, dass er vergessen hatte, kurz in der Buchabteilung vorbeizuschauen. Von Harlan Coben und Greg Iles waren zwei neue Thriller erschienen.
    Wie er gehofft hatte, fand er beide Bücher bei den Sonderangeboten. Nur – da war sie wieder. Offenbar kaufte sie Literatur in so üppigen Mengen wie alles andere. Auf den Lebensmitteln in ihrem Wagen türmten sich unzählige Bücher.
Fußball für Dummies. Heimwerken für Dummies. Geometrie für Dummies. Wicked
von Gregory Maguire.
Gespräche mit Jugendlichen über Sex. Welches College ist das richtige? Das große Computerbuch für jedermann.
    Eigentlich hatte er vor, schnell an ihr vorbeizuhuschen. Iles und Coben sein lassen – und nichts wie raus hier.
    Aber es ging ihm zu Herzen, wie viel Mühe sie sich wegen Charlene machte. Sie war als Mutter nicht nur wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sie schien nicht einmal eine Ahnung davon zu haben, wie Schwimmen funktionierte. Als er mit seinem Wagen auf sie zusteuerte, hatte sie sich gerade in den Elternratgeber mit den Aufklärungstipps vertieft. Während sie es durchblätterte, fiel ihr eine Strähne ihres seidigen, dunklen Haares ins Gesicht.
    “Sie wissen mit zehn schon mehr darüber, als wir damals mit fünfundzwanzig”, sagte er. “Ein für Eltern eher beunruhigendes Kapitel.”
    Sie schaute auf. Diesmal schien sie gar nicht überrascht, ihn zu sehen. “Ich habe gehört, wie sie mit jemandem telefoniert hat. Mit einem anderen Kind. Es ging darum, dass eine Dreizehnjährige im Schulbus einem Gleichaltrigen einen geblasen hat. Ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. So alt bin ich zwar auch noch nicht, aber ich kann mich nicht erinnern, dass Kinder früher so etwas getan hätten. Zumindest habe ich nichts davon mitgekriegt. Charlie fährt zwar nie mit dem Schulbus, aber man muss sich das Ganze trotzdem einmal vorstellen! Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte, geschweige denn, was ich wegen so einer Sache
unternehmen
soll.”
    “Du denkst, es ist schwierig, eine Tochter zu erziehen? Versuch mal, Söhne zu erziehen.”
    “Ich glaube, es ist weder mit Junges leicht, noch mit Mädchen. Aber wie auch immer du es anstellst … du machst es absolut richtig. Deine Söhne sind großartig.”
    “Diese Meinung beruht allerdings auf Gegenseitigkeit. Meine Jungs haben dich gesehen und sofort beschlossen, dass du cool bist.”
    Sie errötete. “Ich mag sie beide sehr, Jack. Sie waren ein paar Mal bei uns und haben mit Charlie über Autos gefachsimpelt. Sie sind so nett zu ihr und behandeln sie wie eine kleine Schwester, ohne von oben herab zu sein. Und sie scheinen mich einfach zu akzeptieren. So wie du.”
    Genau das hatten seine Söhne getan. Sie akzeptiert. Jack wusste das. Aber
er
hatte es nicht getan.
    Plötzlich legte sich in seinem Kopf ein Schalter um. Er wusste, was sie getan hatte. Auch, was er getan hatte. Sie hatten beide mit dem Feuer gespielt. Man konnte es vielleicht nicht als richtigen Flirt bezeichnen, aber sie waren näher und näher an die Flamme geraten. Und als Jack dicht zu ihr trat, dachte er, dass sie es genauso gut einfach hinter sich bringen konnten. Sich zu verbrennen.
    Sie musste aufhören, ihn mit diesen gutgläubigen Augen anzusehen. Mit diesem einladenden Lächeln. Mit dieser Art, ihm zu verstehen zu geben, dass sie ihn für ziemlich sexy hielt. Oder er würde nicht mehr widerstehen können. Vielleicht war es impulsiv, was er jetzt machte, aber es war

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