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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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zumindest echt. Bringen wir es hinter uns, uns zu verbrennen. Dieses gefährliche Spiel mit dem Feuer der Versuchung musste ein Ende haben.
    Also packte er sie. Sie hatte immer noch das Buch über Sex und Erwachsenwerden in der Hand, und das Neonlicht im Supermarkt war so unerotisch wie ein Männerknie. Und es mochte zwar momentan niemand außer ihnen in der Buchabteilung sein, aber der Rest des Ladens war voll mit Menschen. Jeden Augenblick konnte jemand vorbeikommen. Ein Nachbar vielleicht. Oder jemand von der Schule. Und ganz bestimmt wäre es jemand, von dem sie beide nicht gesehen werden wollten.
    Als sie – immer noch mit dem Buch in der Hand – ihre Arme um seinen Hals schlang, um ihn zu küssen, dachte er scharf nach. Er dachte, lass es uns jetzt einfach hinter uns bringen und dem Umstand ein Ende bereiten, dass sie ihn für einen anständigen Kerl hielt. Dass sie glaubte, es wäre okay, ihn so einladend anzulächeln. Er dachte …
    Nun, er dachte wirklich nach. Aber dann wurde sein ganzer Plan über den Haufen geworfen.
    Etwas krachte auf den Boden. Das Buch, das sie in der Hand gehabt hatte. Noch mehr Bücher begannen vom Regal zu purzeln.
    Er presste seinen Mund hart auf ihre Lippen. Fest und unnachgiebig. Es waren ärgerliche, frustrierte Gedanken, die in seinem Kopf kreisten, dessen war er sich sicher.
    Aber, Himmel, sie schmeckte wie eine exotische Frucht. Wild und süß. Verlockend. Verwirrend. Sie schmiegte sich mit geschlossenen Augen an ihn, als würde sie alles um sie herum vergessen. Als würde sie sich in ihm verlieren.
    Sechzehnjährige vergaßen alles um sich herum. Nicht Erwachsene. Bei Erwachsenen ging es um Sex. Selbstverständlich gab man seinen Gefühlen nach, wenn es angemessen war, aber das war doch nicht das Gleiche, wie einem kindischen, lächerlichen Zauber zu erliegen wie ein Anfänger.
    Ihre Naivität war noch etwas, worin sie sich unterschieden.
    Er verlagerte sein Gewicht auf sein anderes Bein. Musste es tun, wenn er nicht riskieren wollte umzufallen. Er hatte nicht aufgehört, sie zur Strafe zu küssen. Er wollte aufhören. Aber in dieser einen Sekunde … oder dieser einen Minute fühlte er sich wie mitgerissen von einer verbotenen Energie und wurde hineingezogen in ihren Geruch und Geschmack. Er spürte diese festen, straffen Brüste an seiner Brust. Sie bog sich zurück und bewegte ihre Hüften gemeinsam mit seinen.
    Ihre Hände, die sie so brav um seinen Nacken geschlungen hatte, wanderten seinen Rücken hinunter, drückten ihn, glitten hinunter zu seinem Hintern. Dann zog sie ihn an sich, zog seine Hüften noch heftiger an ihre.
    Sie forderte Mord und Totschlag heraus. Noch Schlimmeres. In der Öffentlichkeit. Hier in diesem Supermarkt. Im hellen Neonlicht.
    Gerade jetzt konnte er nicht aufhören, sie zu küssen. Jetzt, da doch offensichtlich war, dass sie ihre Lektion noch immer nicht gelernt hatte. Ganz einfache Dinge: Du sollst keine schlafenden Bären in ihrer Höhle stören. Du sollst nicht allein im Dunklen spazieren gehen. Du sollst keinen Mann reizen, wenn du nicht auf die Konsequenzen gefasst bist.
    Das war es, was er versuchen wollte, ihr klarzumachen. Dinge, die ihre Mama ihr hätte beibringen sollen. Oder – vor langem schon – ein Mann. Er wollte ihre Gefühle nicht verletzen, aber verdammt, er würde es durchziehen und danach würde sie Bescheid wissen. Dann war sie in Sicherheit. Denn dann würde sie keine Bären mehr aus der Höhle locken.
    Das Neonlicht verschwamm vor seinen Augen. Unter ihrem dünnen Shirt spürte er ihre zarte Haut. Sie war so glatt und weich. Er atmete ihren Duft ein.
    Die Form ihrer Lippen. Ihr Mund, nicht zu groß und nicht zu klein. Genau richtig. Und köstlich verführerisch.
    Die Anstrengungen eines langen Tages schienen von ihm abzufallen. Waren vergessen. Sein Genervtsein vom Einkaufen im Supermarkt – vergessen. Die Sorge um Coopers unerklärliches Verhalten in letzter Zeit – nun, das war nicht vergessen, weil seine Kinder ihm niemals ganz aus dem Kopf gingen. Aber im Augenblick war dieses Problem zumindest nicht akut. Eigentlich war nichts momentan akut, außer …
    Außer diese Lektion, die er ihr verpassen wollte.
    Genau.
    Er stöhnte dicht an ihrem Mund.
    Seine Hände glitten ihren Rücken hinunter bis zu ihrem Po. So viel Stoff zwischen ihnen. Nicht genug. Zu viel. So oder so, es spielte keine Rolle, denn jede Berührung war besser als keine Berührung. Jede Anstrengung, seine Lippen nicht von ihren lösen zu müssen

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