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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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wie sie fröhlich Pappbecher ineinander stapelte und mit den anderen Frauen herumalberte, und runzelte die Stirn.
    Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte sie ihm gerade das Angebot gemacht, mit ihr zu schlafen.
    Er konnte sich natürlich getäuscht haben. In ihrer Gegenwart schien er jedes Mal so verwirrt zu sein, dass er nicht klar denken konnte. Aber egal … ein Mann konnte, selbst wenn er im Koma lag, bei der Aussicht auf Sex bereitstehen wie eine Eins. Zumindest er konnte es. Wenn er eine Frau haben wollte.
    Und Merry wollte er ganz sicher.
    Tja, sie hatte Jack einen ziemlichen Wink mit dem Zaunpfahl gegeben, dachte sich Merry auf der Heimfahrt, während sie einer äußerst gesprächigen Charlene zuhörte.
    Sie hatte lediglich versucht, Jack zum Nachdenken zu bringen. Über sie. Und über sie beide. Eine Frau bekam nicht, was sie wollte, wenn sie sich zurücklehnte und Däumchen drehte. Nicht heutzutage. Und Merry war bereit, ein gewisses Risiko einzugehen und eventuell auch verletzt zu werden.
    Im Moment allerdings schien die Chance, Jack zu verführen, in so ferner Zukunft zu liegen wie ein Urlaub auf Tahiti.
    “Dougall ist so wahnsinnig blöd”, behauptete Charlene. Denselben Satz hatte sie während der Fahrt bereits unzählige Male von sich gegeben.
    “Ich dachte, ich hätte dich mit ihm ein paar Mal tanzen gesehen.”
    “Ja, schon. Aber wir haben die meiste Zeit gestritten. Über Space Zest. Das ist eines von diesen Spielen, bei denen man Welten erschaffen muss”, fügte sie hinzu, als sei es völlig klar, dass Merry keine Ahnung hatte, was der Name bedeutete. “Ich habe ihn besiegt. Aber er behauptet, dass er einen höheren Level hat. Na klar, natürlich. Ich weiß genau, dass er nicht so intelligent ist, weil ich es in Mathe ja mitkriege …”
    “Ich dachte, Dougall ist in der achten Klasse?”
    “Ist er auch. Komm schon, Merry. Du weißt, dass ich in Mathe mit den Achtklässlern gemeinsam Unterricht habe. Und es ist viel besser so. Weil mich in meiner Klasse alle einen Mathefreak genannt haben. Der achten Klasse bin ich im Stoff nicht ganz so weit voraus, also ist es nicht so peinlich für mich. Jedenfalls, Dougall hat …”
    Dougall war das Thema der gesamten nächsten Viertelstunde und auch noch, als sie schon zu Hause waren, ihre Mäntel über den Sessel geworfen, die Schuhe ausgezogen und sich ein Glas Milch eingeschenkt hatten. Das Telefon läutete, als sie gerade in Charlenes Zimmer gingen. Merry ärgerte sich sehr darüber, denn Charlene ging sonst nie so aus sich heraus, und noch seltener redete sie wie ein Wasserfall. Der Anruf störte.
    Noch ärgerlicher war, dass niemand dran war. Besser gesagt, es war jemand in der Leitung, aber er sagte nichts. Merry legte auf und erinnerte sich, dass das Gleiche einen Tag zuvor passiert war. Ein Anruf, bei dem sich niemand meldete, sondern einfach aufgelegt wurde. Ein obszöner Anruf oder dergleichen war es allerdings nicht. Sie schob den Gedanken an den Anrufer beiseite und folgte, immer noch mit dem Glas Milch in der Hand, Charlie in ihr Zimmer.
    Charlie hatte sich schon ausgezogen und streifte sich gerade das riesige alte T-Shirt ihres Dads über, in dem sie immer schlief. Sie sprang ins Bett, kuschelte sich in die Kissen und ließ sich von Merry das Glas Milch geben. Merry setzte sich ans Fußende des Bettes und hörte weiter zu.
    “Also … plötzlich ist dieses Mädchen dahergekommen. Sie war total wütend und ganz rot im Gesicht. Und sie sagt ’Hey, Dougall, du bist mit mir hier, schon vergessen?’. So, als hätte ich ihn ihr weggenommen, verstehst du? Und natürlich ist er mit jemand mitgekommen – sonst wäre er ja nicht bei einer Veranstaltung für Sechstklässler. Aber es war nicht
meine
Schuld, dass er mit mir geredet hat. Er hat damit angefangen.”
    “Hast du das Mädchen gekannt?”
    “Klar. Sie heißt Tiffany. Ich habe nicht viele Kurse mit ihr zusammen, aber ich kenne sie. Sie trägt immer diese eine Farbe, dieses Aquamarin. Weil es die Farbe im Tiffany-Logo ist, du weißt schon, Tiffanyschmuck. Sagt das nicht schon genug über sie aus?”
    “Und wie.” Merry wäre schon ein paar Mal am liebsten im Bett auf und ab gesprungen. Die ganze Unterhaltung trieb ihr Freudentränen in die Augen. Sie hatten ein richtiges Gespräch von Frau zu Frau. Eine richtige Beziehung. Es war großartig. Es fühlte sich fantastischer an als ein Lottogewinn.
    “Sie hat schon ganz viel Busen. Und ein Tiffany-Armband. Sie schmiert sich ganz viel

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