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Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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als rechtschaffenes Mitglied der Gemeinde und als Aufsichtsperson bei einer Tanzveranstaltung für Teenager.
    Für einige dieser Dinge brauchte sie wohl einfach Zeit, um sie auf die Reihe zu kriegen.
    Sie entschied sich für Jeans mit einem Herz auf der rechten Gesäßtasche, ein rosa Rüschentop sowie einen äußerst effektiven Push-up-BH und sprang aufs Bett, wo sie beim Anziehen wieder eine kleine Tanznummer einlegte. Zugegeben, das war albern. Aber was war falsch daran, wenn man an einem herrlichen, wunderbaren, sonnigen Morgen wie diesem vor lauter Ausgelassenheit am liebsten die ganze Welt umarmt hätte?
    Er hatte gesagt, dass er sie liebte.
    Eigentlich hatte er es immer und immer wieder gesagt. Beim Sex natürlich. Bei Männern schaltete sich zwar naturgemäß beim Sex das Gehirn aus, aber trotzdem … er hatte es sie dadurch spüren lassen, wie er mit ihr geschlafen hatte. Dadurch, wie er sie gestreichelt hatte und wie bedrückt er danach gewesen war, weil er nicht an Verhütung oder daran gedacht hatte, für sie beide ein romantischeres Ambiente als eine Waschküche zu finden – worüber sie immer noch lachen musste.
    Nicht ein
Ort
war romantisch. Romantik war, wenn ein Mann bei einer Frau den Verstand verlor. Wenn ein Mann einen so sehr begehrte, dass er vergaß, dass er einer dieser ernsthaften, logisch denkenden Techniktypen war. Wenn ein Mann alles zu vergessen schien, wenn er mit einer Frau zusammen war. Wenn er einen so sehr wollte, dass er einem das Gefühl gab, die einzige Frau auf der Welt zu sein.
    Das Telefon klingelte. Es war das Festnetz. Obwohl Charlie für gewöhnlich bei jedem Lärm schlafen konnte – und es auch tat –, sprang Merry sicherheitshalber vom Bett und lief rasch zum Apparat. Sie hätte längst schon ihren Dad und ihre Schwestern anrufen sollen. Wie oft hatte sie sich das vorgenommen. Allerdings war es wegen der Zeitverschiebung leichter, die Leute am Abend zu erreichen als jetzt.
    Sie hob in der Küche ab und rief ein atemloses “Hallo?” in den Hörer. In diesem Moment wurde aufgelegt. Hm, das war bestimmt schon das dritte Mal in den letzten zwei Tagen.
    Egal. Die Anrufe eines Spinners würden ihr sicher nicht den Morgen verderben, an dem sie auf rosa Wolken schwebte. Sie pfiff leise vor sich hin, fuhr sich mit den Fingern durch das nasse Haar und überlegte, was es zum Frühstück geben sollte. Im Wohnzimmer herrschte ein ziemliches Durcheinander. Ebenso in der Küche. Im Laufe des Tages würde sie sich wieder in Merry, das Hausmädchen, verwandeln und alles auf Vordermann bringen müssen, denn für morgen hatte sich June Innes für einen ihrer wöchentlichen Besuche angesagt. Aber jetzt …
    Pfannkuchen.
    Deftige Pfannkuchen mit Blaubeeren. Und Schlagsahne.
    Genau.
    Mit Jack würde es natürlich besser schmecken. Besonders die Schlagsahne würde am besten schmecken, wenn man sie von Jack ablecken könnte. Da dies momentan aber schlecht durchführbar war, schnappte sie sich eine Schüssel und die Zutaten und machte sich ans Werk.
    Als sie gerade dabei war, die Milch abzumessen, klopfte es an der Tür. “Nur herein!”, rief sie.
    Vermutlich hätte sie heute jeden mit einem strahlenden Lächeln empfangen, aber mit Jacks Sohn hatte sie am allerwenigsten gerechnet. “Hallo”, sagte Cooper verlegen. “Oh, du machst gerade Frühstück. Ich will nicht stören …”
    “Du störst doch nicht, Dummerchen. Komm rein.” Merry sah ihn besorgt von der Seite an. Sie mochte beide Söhne Jacks gern, aber auch wenn sie inzwischen per du mit ihr waren, war es nicht so, dass sie regelmäßig auf einen Besuch vorbeikamen. Das Zwillingsphänomen faszinierte Merry, obwohl es ganz gewiss nicht schwer war, die beiden Jungs auseinanderzuhalten. Sie waren sich äußerlich zwar ähnlich, unterschieden sich jedoch in ihrem Charakter. Sie favorisierte keinen von beiden, aber sie wusste, dass sie für Coopers Art eher eine kleine Schwäche hatte. Nicht weil sie ihn lieber hatte als seinen Bruder. Cooper wirkte lediglich verletzlicher. Kicker fühlte sich offensichtlich wohl in seiner Haut, während Cooper sie daran erinnerte, wie schlimm es war, ein Jugendlicher zu sein. Insgesamt aber hatte sie die beiden Jungs allein schon dafür fest ins Herz geschlossen, wie wunderbar sie mit Charlene umgingen. “Brauchst du Charlie für irgendetwas? Ich fürchte, es ist gestern ziemlich spät für sie geworden und sie schläft noch …”
    “Ich bin nicht wegen Charlie hier. Dad und Kicker schlafen auch

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