Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
zehn Dollar. Man muss das Teststäbchen in den Morgenurin tauchen. Zumindest glaube ich, dass die meisten Tests so funktionieren. Das Stäbchen verfärbt sich, wenn man schwanger ist. Dann wisst ihr beide, woran ihr seid.”
    “So bald kann man das feststellen? Schon eine Woche später?”
    “Es geht nicht darum, wie bald. Sondern darum, ob man schwanger ist. Oder nicht”, erklärte sie. Cooper sah sie verständnislos an. Also versuchte sie, es etwas anders zu erklären. “Der Test misst nicht, wie lange die Periode ausgeblieben ist. Er zeigt nur an, ob man schwanger ist. Und deine Freundin muss diesen Test machen, Cooper. Bald. Wartet nicht damit. Egal, wie ihr euch nachher entscheidet, ihr müsst einfach wissen, woran ihr seid.”
    “Sie nimmt es gar nicht so sehr mit wie mich.” Er sah sie wieder mit traurigen Augen an. “Merry, bitte sag es meinem Dad nicht.”
    Das hätte sie sich denken können. Genausogut hätte er ihr Herz auf einem Korkenzieher aufspießen und zu drehen beginnen können. “Wenn sie nicht schwanger ist, brauchst du es deinem Dad nicht zu sagen. Hier geht es im Moment ja auch gar nicht um deinen Vater. Wenn du sexuell aktiv bist, musst du für Verhütung sorgen. Jedes Mal.”
    “Aber was ist, wenn sie schwanger
ist
…?”
    Merry kniff die Augen zusammen. Mann, dachte sie, dieses Gespräch ist wahrlich kein lustiges. “Dann musst du es deinem Dad selbst sagen.”
    “Aber
du
sagst ihm nichts, oder? Versprochen?”
    Ihr Leben war so viel einfacher gewesen, als sie sich schon bei jeder Kleinigkeit von allem und jedem sofort zurückgezogen hatte. Meine Güte, keine Chance, dass sie etwas so Wichtiges vor Jack verheimlichen konnte. Das wäre völlig falsch, selbst wenn sie nicht mit ihm geschlafen hätte und nicht total in ihn verliebt wäre. Wie sollte sie ihm etwas derartig Ernstes verschweigen, das die Zukunft seines Sohnes betraf? “Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, dass ich es ihm erzähle. Denn wenn du so weit bist, wirst
du
es ihm sagen”, erklärte sie ihm. “Du weißt, dass du es ihm sagen kannst. Du weißt, dass er für dich da ist …”
    “Hey”, sagte eine verschlafene Stimme plötzlich. Merry und Cooper wirbelten herum und sahen Charlene mit zerzaustem Haar und immer noch müden Augen in der Tür stehen. “Worüber redet ihr beide? Was ist los, Coop?”
    Tja, dachte Merry, irgendetwas machte sie in ihrem Leben eindeutig falsch. Natürlich hatte sie schon mal mit einem Mann geschlafen – aber die Situation war niemals auch nur annähernd so kompliziert gewesen. Sie hatte nur ein Mal mit Jack geschlafen. Ein
einziges
Mal. Dennoch hatte nur weniger als zwölf Stunden später sein Sohn sie ins Vertrauen gezogen und sie dadurch in sein Leben verstrickt, und nun hatte auch noch Charlene davon Wind bekommen. Merrys Herz befand sich in einem Loyalitätskonflikt.
    Was sie aber tatsächlich fertigmachte, war die Erkenntnis, dass keine einzige einfache Antwort in Sicht zu sein schien.
    Als sie vor einem Monat hier eingezogen war, hatte sie sich so einsam wie noch nie in ihrem Leben gefühlt. Um Charlene davor zu bewahren, ein Fall fürs Kinderheim zu werden, schien sie sich nun selbst in eine Klemme hineinbugsiert zu haben.
    Vielleicht waren diese vielen Probleme alle neu und kompliziert und zwangen sie, sich mit den unangenehmen Themen in ihrer eigenen Lebensgeschichte auseinanderzusetzen. Aber Jack liebte sie. Und egal, wie viele erdrückende Probleme das Leben ihr in letzter Zeit aufgebürdet hatte … zu wissen, dass sie geliebt wurde, gab ihr unglaublich viel Kraft.
    Sie hatte noch keine Ahnung, was sie tun würde. Aber es erstaunte sie, um wie viel stärker sie sich fühlte, nur, weil sie geliebt wurde.

13. KAPITEL
    J ack schmiss einen Haufen Sweatshirts und Jeans in die Waschmaschine und presste sich gleichzeitig das Handy ans Ohr. “So so”, sagte er. “Es ist Sonntag. Bald Mittag. Und du kommst erst jetzt dazu, mir mitzuteilen, dass die Jungs die ganze nächste Woche bei mir sein sollen.”
    Er sprach zwar mit Dianne, aber in Gedanken war er bei Merry. Er liebte diese Frau
nicht.
In der Nacht träumte er von den erotischen Momenten mit ihr. Und wenn er wach war, war er jede Sekunde damit beschäftigt, sich Sorgen zu machen, welche Schwierigkeiten sie ihm nun wieder bereiten würde. Außerdem drohten ihn Schuldgefühle aufzufressen, weil er sie verführt hatte, ohne zu verhüten – ein Fehler, der ihm nicht einmal als ungestümer Teenager passiert war, als

Weitere Kostenlose Bücher