Alle Rache Will Ewigkeit
wurden mir aufgezwungen.
Also wies ich beide Wertesysteme zurück. Ich entschied mich für eine Philosophie des Auswählens und Vermischens, die mir erlaubte, die besten Elemente beider Wertesysteme zusammenzuführen. Arbeit, die Möglichkeiten schuf. Pflicht, die Freude mit sich brachte. Und im Mittelpunkt all dessen, was ich tat, die Liebe.
Ich war nie glücklicher gewesen als damals, nachdem wir doitnow.com in Gang gebracht hatten und aus meinen verrückten, zu später Stunde ausgebrüteten Ideen eine Erfolgsgeschichte wurde. Das Hochgefühl, die Firma voranzubringen, einen Finanzplan zu erstellen und die Leute von meinen Ideen zu überzeugen, all das hatte mich inspiriert. Als sich zeigte, dass wir Erfolg hatten, machte mir das Unternehmen immer noch eine Menge Spaß. Zugegebenermaßen sonnte ich mich im Ruhm. Aber als die Zeit zum Verkauf kam, bedauerte ich es nicht und war bereit für eine neue Herausforderung. Ich hatte das Gerüst einer Idee und glaubte, wir würden sie so ausbauen können, dass die Leute sie genauso sehr mochten wie doitnow.com .
Mit Kathys Tod änderte sich all das. Meine Idee war etwas gewesen, das wir gemeinsam tun wollten, so wie es mit doitnow.com gewesen war. Ohne sie war ich mit dem Herzen nicht dabei. Auf den vielen Reisen, unter all den Menschen, mit denen ich sprach, aß, trank und mit denen ich schlief und spielte, war nicht ein einziger, der in mir die Lust weckte, mein nächstes Projekt mit ihm zusammen anzugehen. Langsam wurde mir klar, dass meine Herausforderung diesmal darin bestand, es allein zu machen.
Eines der Dinge, die ich auf meinen Reisen bemerkt hatte, war, dass die meisten Reiseführer ein Standardangebot boten. Die einzige wirkliche Wahl bestand darin, sich zu entscheiden, ob man der Typ
Lonely Planet
war oder ein Typ für den
Rough Guide
oder auch einer, der den
Frommer’s Guide
bevorzugt. Es ist eine Nullachtfünfzehn-Methode der Reiseplanung und jetzt, da wir den Kunden das, was sie brauchen, direkt in ihren E-Mail-Eingang liefern können, hoffnungslos überholt. Es ist auch keine gute Art, auf einen Markt einzugehen, dessen Touristen so verschiedene Bedürfnisse haben. Ich wollte etwas ins Leben rufen, das den Menschen half, das Beste aus ihren Reisen herauszuholen, ob sie nun erfahrene, gestandene Reisende waren oder Neulinge, die ihre ersten zaghaften Streifzüge in die große Welt unternahmen. Ihre Bedürfnisse unterscheiden sich, aber ich meinte, eine Firma könnte sie alle betreuen.
Und so wurde 24 / 7 konzipiert.
Bei Firmen wie bei Babys dauert es eine Weile von der Empfängnis oder der Idee bis zur Geburt. Genau wie bei Babys kommt es oft zu Fehlgeburten. Und manche kommen als Totgeburt zur Welt. Das Zeitalter des Internets hat vielen Menschen unglaubliche neue Horizonte eröffnet. Aber es hat auch bei vielen falsche Hoffnungen geweckt. Ideen gibt es wie Sand am Meer. Gute Ideen sind schon seltener. Aber jemanden zu finden, der eine gute Idee so in die Wirklichkeit umsetzen kann, dass sie einträglich ist, das ist ein ausgesprochener Glückstreffer.
Ich hatte es schon einmal fertiggebracht, deshalb war ich zuversichtlich, dass ich es wieder schaffen konnte. Ich kehrte nach London zurück und richtete mich in dem Haus ein, das ich zwei Jahre zuvor gekauft, aber kaum bewohnt hatte. Ich gewann Vinny Fitzgerald, der zusammen mit Kathy den IT -Bereich von doitnow.com abgedeckt hatte, und Anne Perkins, meine treu ergebene frühere Assistentin, zur Mitarbeit am Aufbau von 24 / 7 .
Vinny begann, an der Erstellung der Software zu arbeiten, die uns erlauben würde, die Reiseführer so individuell zusammenzustellen, wie ich es wünschte. Und währenddessen fing ich an zu recherchieren, wie wir tatsächlich das Wissen sammeln konnten, das unsere Führer so besonders machen sollte, und wie wir Abonnenten finden würden. Bald merkte ich, dass ich nicht die einzige Person mit einer solchen Idee war. Als es bekannt wurde, dass ich mich mit digitalen Reiseführern befasste, kamen diese Leute in Scharen zu mir, weil ich eine erprobte Erfolgsgeschichte im Online-Geschäft aufzuweisen hatte.
Die meisten kamen mit unausgegorenen, nur halb durchdachten Ideen, ohne solide Absicherung. Es erstaunt mich immer wieder, dass so viele Leute meinen, es reiche aus, einen Einfall zu haben, ohne ihn durch Arbeit zu untermauern. Ich war entsetzt und verblüfft, wie viele Menschen sich meldeten, die nichts weiter Konkretes zu bieten hatten als ihr Anspruchsdenken. Nur weil sie
Weitere Kostenlose Bücher