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Alle Rache Will Ewigkeit

Alle Rache Will Ewigkeit

Titel: Alle Rache Will Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Wunderland.
«
    »Es ist auch für mich nicht gerade leicht. Schließlich bin ich die Person, die angeblich die Psychopathin und mehrfache Mörderin ist.«
    »Natürlich, tut mir leid, es ist einfach so irre. Ich höre, ich hör dir zu.« Magda schüttelte ungläubig den Kopf.
    Jay goss ihnen beiden noch etwas Wein ein. »Es geht alles auf die Zeit zurück, als ich Vorsitzende des Junior Common Room an der Uni war. Meine Konkurrentin um den Posten war eine Ruderin, Jess Edwards. Kurz vor der Wahl hatte sie einen Unfall. Frühmorgens war sie allein am Bootshaus. Sie schlug sich den Kopf am Anlegesteg an, fiel ins Wasser und ertrank. Es war ein Unfall, schlicht und ergreifend. Es gab eine gerichtliche Untersuchung der Todesursache mit dem Ergebnis, dass es Tod durch Unfall gewesen sei. Der Gedanke, dass irgendjemand etwas anderes denken könnte, ist mir nie gekommen.« Jay rieb sich mit den Fingerspitzen die Stirn. »Was ich damals nicht wusste, war, dass Corinna um die Zeit herum, als Jess starb, jemanden auf der Wiese sah. In der Dämmerung und dem morgendlichen Nebel dachte sie, ich sei es.« Sie stieß ein trockenes Lachen aus, das eher wie Husten klang. »Sie dachte, ich hätte Jess Edwards umgebracht, um die Wahl zu gewinnen.«
    Magda hatte das Gesicht zu einem Ausdruck verwirrter Ungläubigkeit verzogen. »Sie dachte, du bist ein Mensch, der jemanden töten könnte? Und aus einem so armseligen Grund?«
    »Das ist der Teil, der schwer zu glauben ist. Dass es ihr so leichtfiel, so schlecht von mir zu denken.« Jay biss sich auf die Lippe und sah niedergeschlagen aus.
    »Das ist der schwierige Teil? Jay, ich muss mich sehr anstrengen, hier den leichten Teil zu finden. Du sagst, meine Mutter dachte, du hättest jemanden umgebracht. Aber sie schwieg? Sie hat nicht die Polizei angerufen? Bestimmt … ich meine, warum würde man das denken und nichts unternehmen?«
    »Es ist verrückt, nicht wahr? Aber du darfst nicht vergessen, dass es schon vor siebzehn Jahren war und ich erst jetzt zum ersten Mal davon erfahre. Ich kann mich also nur auf das verlassen, was mir gesagt wurde. Und das ist nicht viel. Ich weiß nicht, warum sie nicht zur Polizei gegangen ist, aber sie hat mich stattdessen aus ihrem Leben ausgeschlossen. Und damit aus deinem Leben.«
    »Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Die ganze Sache ist vollkommen unsinnig. Es ist wie ein Paralleluniversum. Du sagst, du hast jetzt zum ersten Mal davon gehört. Wer hat es dir erzählt? Hat Corinna dich beschuldigt? Oder was?«
    Jay schüttelte müde den Kopf. »Nein, ich wünschte, sie hätte es getan. Ehrlich gesagt, ich wünschte, sie wäre zur Polizei gegangen.« Sie sprach mit einer Heftigkeit, die man nur schwer hätte anzweifeln können. »Dann hätte all das schon vor Jahren aufgeklärt werden können. Wen immer sie gesehen hat, ich war es nicht. Sie bestrafte mich für ein Verbrechen, das ich nicht begangen habe.«
    »Wenn es also nicht Corinna war, wer hat es dir dann gesagt?«
    »Ich bekam einen Anruf von jemandem, den ich von früher kenne. Diese alte Freundin hat mit einer Psychiaterin namens Charlie Flint gesprochen.«
    »Charlie Flint? Sie war letzten Sonnabend bei meiner Mutter zu Haus. Erinnerst du dich? Ich habe dir von ihr erzählt. Sie ist eine Lesbe, sie war wirklich nett zu mir.«
    Auf Jays Gesicht erschien ein dunkles Lächeln. Es nahm ihrem Gesicht alle Wärme und ließ es zu einer gefährlichen hämischen Maske werden. »Genau. Sie war wirklich nett zu dir, weil sie die Person ist, die von deiner Mutter beauftragt wurde, gegen mich zu ermitteln.«
    Magda drückte die Hände an die Seite ihres Kopfes und massierte sich mit den Fingern die Schläfen. »Das wird ja immer schlimmer. Du willst damit sagen, Charlie war nett zu mir, weil sie uns ausspioniert?«
    »Nicht uns. Mich. Meiner Quelle zufolge will deine Mutter uns trennen. Deshalb hat sie Charlie beauftragt, in meiner Vergangenheit herumzuschnüffeln und zu beweisen, dass ich eine Serienmörderin bin. Damit du davonläufst, wenn sie die schreckliche Wahrheit aufdeckt.«
    Magda lachte; es war ein schriller Ton, der nichts mit Äußerung von Freude zu tun hatte. »Wen, zum Teufel, sollst du denn ermordet haben? Außer dieser Ruderin?«
    Jay zählte sie an den Fingern auf. »Erst mal Jess. Dann Kathy, meine ehemalige Geschäftspartnerin. Ich habe dir davon erzählt.«
    »Der Unfall beim Klettern? Aber du hattest doch keine andere Wahl. Das war kein Mord. Du hast es mir erzählt, der

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