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Alle Rache Will Ewigkeit

Alle Rache Will Ewigkeit

Titel: Alle Rache Will Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Richter sagte, du hättest das Einzige getan, was du tun konntest, um dich zu retten. Das war auf keinen Fall Mord.«
    »Ich weiß. Aber Charlie Flint hat das Wochenende auf Skye verbracht und anscheinend versucht, das Gegenteil zu beweisen.« Jay trank einen Schluck Wein und schauderte. »Es ist schrecklich, der Gedanke, dass ich Kathy absichtlich getötet haben soll. Sie war mit mir befreundet, Herrgottnochmal. Ich weiß, wir waren in Geschäftsdingen nicht immer einer Meinung, aber deswegen wirft man jemanden doch nicht einen verdammten Berg runter.« Sie stieß einen spöttischen Laut aus. »Außerdem ist das nicht gerade eine zuverlässige Methode, jemanden umzubringen. Die Leute überleben manchmal, um die Geschichte zu erzählen, wenn sie vom Gebirge herunterkommen. Wenn ich jemand wäre, der Leute umbringt, sollte ich doch schlau genug sein, eine bessere Strategie zu wählen.« Sie rieb sich mit einer Hand die Augen, als wische sie Tränen weg. »Kathy. Unglaublich.«
    »Das ist schrecklich«, sagte Magda, nahm Jays freie Hand und drückte sie fest.
    »Und dann ist da Ulf Ingemarsson«, sagte Jay. »Allerdings wurde er tatsächlich ermordet. Aber natürlich nicht von mir.«
    »Wer ist das? Ich habe nie von ihm gehört. Oder ihr.«
    »Ulf Ingemarsson war ein schwedischer Programmierer, der eine ähnliche Geschäftsidee wie 24 / 7 hatte. Bevor wir damals an den Markt gingen, sprachen wir mit ihm darüber, die Software, die er entwickelt hatte, auf Lizenzbasis zu nutzen. Es hätte gut zu dem gepasst, was wir planten. Aber wir konnten uns nicht über die Vertragsbedingungen einigen. Etwas später wurde er bei einem Einbruch in die spanische Villa, in der er Urlaub machte, ermordet. Das sagt die spanische Polizei.« Als die Wut ihre Stimme mitriss, gewann ihr Bericht an Tempo. »Sie konnten nicht den genauen Tag feststellen, an dem er gestorben war, aber mein Kalender war die ganze Woche knallvoll mit Terminen. Wie ich schon sagte, das war damals vor dem Launch unserer Website, und ich versuchte verzweifelt, alles zu organisieren und gut vorbereitet zu sein. Ich hatte keine Zeit, mal schnell in ein Bergdorf in Spanien zu flitzen und meinen sogenannten Mitbewerber um die Ecke zu bringen. Der eigentlich gar keine Konkurrenz war, weil er nicht den nötigen Grips fürs Geschäftliche oder die Kontakte für die Reisen hatte, um die Sache erfolgreich zu betreiben.« Jay warf genervt die Hände in die Luft.
    Magda runzelte die Stirn. »Wie bist du dann da reingezogen worden? Wenn die Polizei sagte, es sei ein Einbruch gewesen?«
    »Ingemarsson hatte eine Freundin, die ganz verrückt war in Bezug auf 24 / 7 . Sie meint, dass ich ihn entweder umbrachte oder wegen seiner Programme hätte umbringen lassen. Weil Kathy, die IT -Spezialistin bei doitnow.com , jetzt nicht mehr da war. Also würde ich natürlich das Fachwissen stehlen müssen«, sagte sie sarkastisch. »Als könnte Vinny Fitzgerald nicht programmieren oder was. Absolut lächerlich. Also versuchte die Freundin, eine Anklage oder ein Zivilverfahren gegen mich auf die Beine zu stellen, aber sie hat es nie über die erste Hürde hinaus geschafft. Es ist Unsinn von Anfang bis Ende.«
    »Das verstehe ich nicht. Wieso sollte sich meine Mutter dieses verrückte Zeug in den Kopf setzen?«
    Jay holte noch eine Flasche Rotwein aus dem Weinschrank und öffnete sie beim Sprechen. »Es ist gar kein Geheimnis. Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als hätten Leute, die mir in die Quere kommen und mir das streitig machen, was ich will, die leidige Angewohnheit zu sterben. Dabei bleiben natürlich all die Leute unberücksichtigt, die mich ausgebremst haben und weiterlebten, um die Geschichte zu erzählen.« Ihr Lächeln war verzerrt, die Augen schmal. »Ich habe niemanden umgebracht, Magda, aber es gab Gerüchte. Vor allem wegen Kathy und Ulf Ingemarsson. Wenn man lange genug im Internet sucht, wird man immer Verschwörungstheorien über allen möglichen Mist finden. Und da Corinna schon glaubte, ich hätte Jess umgebracht, hat sie angenommen, ich sei auch für die anderen Todesfälle verantwortlich.«
    Magda seufzte. »Ich kann nicht glauben, dass wir hier über meine Mutter sprechen. Wenn sie ein Problem mit meiner Partnerin hat, sollte sie mit mir darüber sprechen, nicht mit einer Frau, die praktisch eine Fremde ist. Ich verstehe nicht, was hier läuft.«
    Jay trank einen Schluck Wein und schloss die Augen. »Ich vermute, dass sie sich um dich ängstigt.« Sie öffnete

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