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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hinzu, »besteht in der Hauptsache aus Eisen.« Dann grimmig: »Es gibt nichts Schöneres als logische Deduktion. Wir wissen nun über unser Problem hier alles, außer der Lösung. Selbst können wir das Selen nicht holen. Es ist noch immer zu weit weg. Diese Robotpferde können wir auch nicht schicken, weil sie nicht in der Lage sind, sich allein und ohne Reiter zu bewegen. Uns aber können sie nicht dahin tragen, weil sie dafür viel zu langsam sind. Andererseits können wir auch Speedy nicht fangen, weil der Dummkopf sich einbildet, wir spielen nur mit ihm, und er kann hundert Kilometer in der Zeit rennen, in der wir acht machen.«
    »Geht einer von uns«, begann Donovan zögernd, »und kommt schließlich richtig durchgekocht nach Hause, ist noch immer der andere übrig.«
    »Stimmt«, kam die sarkastische Antwort. »Rechne selbst mal aus! Wir befinden uns hier vier bis fünf Kilometer von dem Selen entfernt – sagen wir vier. Die Roboter machen etwa sieben Kilometer pro Stunde. Wir selbst können in unseren Isolieranzügen zwanzig Minuten existieren. Vergiß nicht, daß es ja nicht nur die Hitze ist! Die Sonnenstrahlung hier im Ultraviolettbereich und darunter ist reines Gift.«
    »Mhm«, sagte Donovan. »Es fehlen rund zehn Minuten.«
    »Was genausoviel ist, als wenn eine Ewigkeit fehlte. Und noch etwas. Wenn das Potential der Regel Drei Speedy zum Halten bringen konnte, dann muß sich eine recht ansehnliche Menge Kohlenoxyd in der Metalldampfatmosphäre befinden – was eine ganz beträchtliche korrosive Wirkung haben dürfte. Er befindet sich jetzt bereits seit Stunden da draußen. Wie können wir wissen, ob nicht jeden Augenblick – sagen wir mal – ein Kniegelenk aus dem Gleichgewicht kommen kann, was den ganzen Kerl hinwerfen würde? Hier handelt es sich also nicht allein um Nachdenken, sondern wir müssen auch sehr schnell nachdenken.«
    Abgrundtiefes, verzweifeltes Schweigen folgte.
    Donovan unterbrach es schließlich. »Solange wir das Potential des Zweiten Gesetzes nicht vergrößern, können wir keine weiteren Befehle erteilen – wie wär’s, wenn wir anders zuwege gingen? Erhöhen wir die Gefahr, so vergrößern wir das Potential des Dritten Gesetzes und treiben ihn zurück. Das einzige, was wir tun können, um ihn aus seinem alten Gleis zu werfen, besteht darin, daß wir die Konzentration des Kohlenoxydgases in seiner Nachbarschaft vergrößern. Nun – zu Hause in der Station befindet sich ein vollständiges analytisches Laboratorium. Kleesäure muß also pfundweise vorhanden sein, weil man damit Kaliumniederschläge erzeugt.«
    »Donnerwetter, Mike! Du bist ein Genie.«
    »Na, es geht so«, gab Donovan bescheiden zu.
    Powell stand bereits auf den Beinen und hatte schon die Aufmerksamkeit eines der Riesenroboter ganz einfach dadurch erweckt, daß er der Maschine auf die Schenkel klopfte.
    »He!« schrie er, »kannst du werfen?«
    »Meister?«
    »Ah – der Teufel soll dich holen!« Powell verfluchte das Gehirn des Robots, das zäh wie Melasse war. Er packte einen scharfkantigen Stein. »Nimm dies«, sagte er »und triff damit jene bläulichen Kristalle gerade gegenüber auf der anderen Seite jener Spalte! Siehst du, was ich meine?«
    Donovan packte ihn an der Schulter. »Das ist zu weit, Greg! Fast eine halbe Meile entfernt …«
    »Ruhig«, entgegnete Powell. »Hier handelt es sich um die Anziehungskraft Merkurs und die Kraft eines stählernen Armes. Paß mal auf, ja?«
    Die Augen des Robots maßen die Entfernung mit instrumentenmäßig genauer Stereoskopie. Sein Arm paßte sich dem Gewicht des Geschosses an, und er holte aus. Die Bewegungen des Robots waren in der Dunkelheit nicht sichtbar. Als er aber plötzlich sein Gewicht verlagerte, wurde ein dumpfes Geräusch hörbar, und wenige Sekunden später flog das Felsstück hinaus ins Sonnenlicht. Es gab keinen Luftwiderstand, der seinen Flug hätte verlangsamen, noch Wind, der es aus seiner Bahn hätte bringen können, und als es den Boden traf, geschah dies genau inmitten der zuvor als Ziel angegebenen Kristalle.
    Powell schrie glücklich auf. Dann brüllte er: »Gehen wir zurück und holen Kleesäure, Mike!«
    Auf dem Weg zurück durch den Tunnel sagte Donovan grimmig: »Speedy hat sich diesseits des Selenvorkommens aufgehalten, seit wir hinter ihm her sind. Hast du das bemerkt?«
    »Ja.«
    »Ich nehme an, er will spielen … und wir werden wahrhaftig mit ihm spielen!«
    Stunden später kamen sie mit Dreilitergefäßen, die die weiße

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