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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Meister.«
    »Weißt du, was ein Kilometer ist?«
    Wieder überlegte der Robot, und wieder kam langsam die Antwort: »Ja, Meister.«
    »Wir werden dich also hinauf zur Oberfläche führen und dir eine Richtung anzeigen. In dieser Richtung wirst du etwa 25 Kilometer gehen. Am Ende wirst du dann dort in jener Gegend einen anderen Robot finden, der kleiner ist als du. Hast du bis dahin alles verstanden?«
    »Ja, Meister.«
    »Du wirst also diesen Robot finden, und du wirst ihm befehlen, zurückzukommen. Kommt er nicht freiwillig, so hast du Gewalt anzuwenden.«
    Donovan packte Powell am Ärmel. »Warum befiehlst du ihm nicht einfach, das Selen direkt zu holen?«
    »Weil ich Speedy zurückhaben will, du Idiot. Ich will wissen, was an ihm defekt geworden ist.« Und zum Robot gewandt: »Schön also, folge mir!«
    Der Robot blieb unbeweglich, und seine Stimme brummte: »Entschuldigung, Meister, aber das kann ich nicht. Ihr müßt zuerst aufsitzen.« Seine schwerfälligen Arme waren mit einem Klirren zusammengekommen, seine Finger hatten sich ineinander verschränkt.
    Powell starrte ihn an. »Ach, auch das noch …«
    Donovans Augen schienen aus seinem Kopf herauszutreten. »Wir müssen ihn reiten? Wie ein Pferd?«
    »Offenbar. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Das überlege ich mir gerade«, murmelte Donovan. »Wir können nicht hinauf auf die Oberfläche, ganz gleich ob mit oder ohne Robot.« Er schnalzte zweimal mit dem Finger, und seine Aufregung wuchs. »Gib mir mal die Karte, die du eingesteckt hast! Ich habe sie nicht umsonst zwei Stunden lang studiert. Wir befinden uns hier in einer Bergwerkstation. Warum sollten wir nicht die Schächte benutzen?«
    Donovan studierte die Zeichenerklärung, die sich am unteren Rand der Karte befand. »Schau«, sagte er, »die kleinen schwarzen Punkte bedeuten Öffnungen zur Oberfläche, und hier befindet sich eine solche nur fünf Kilometer von dem Selenvorkommen entfernt. Hier steht eine Nummer – 13a. Wenn die Roboter sich hier auskennen …« Powell stellte die Frage und bekam als Antwort ein eintöniges »Ja, Meister«.
    »Zieh deinen Isolieranzug an«, sagte Powell mit Befriedigung zu Donovan.
    Für beide war es das erstemal, daß sie einen solchen Anzug anlegten. Sie bestanden aus hitzeabwehrendem Kunststoff und chemisch behandelten Korkschichten und waren mit einer Trockeneinrichtung versehen, die die Luft knochentrocken hielt. Mit Hilfe solcher Isolieranzüge konnte man die volle Kraft der Merkursonne für die Dauer von zwanzig Minuten aushalten. Auch noch fünf bis zehn Minuten länger mochte der Träger . eines solchen Anzuges der Hitze widerstehen, ohne daran zugrunde zu gehen.
    Noch immer bildeten die Hände des Robots eine Art von Steigbügel. Sein Gesichtsausdruck zeigte nicht das leiseste Erstaunen beim Anblick der grotesken Gestalt, in die Powell sich verwandelt hatte.
    Powells Stimme, die durch das Radio einen rauhen Klang erhielt, dröhnte: »Bist du bereit, uns zum Ausgang 13a zu bringen?«
    »Ja, Meister.«
    Schön, dachte Powell. Diese Dinger besaßen zwar keine Radiokontrolle. Dafür waren sie aber wenigstens auf Funkempfang eingestellt. »Besteige du einen anderen, Mike«, sagte er zu Donovan.
    Er stellte einen Fuß auf den improvisierten Steigbügel und schwang sich nach oben. In jeder Schulter befand sich eine flache Einbuchtung für die Schenkel. Auch der Sinn der zwei in die Länge gezogenen Ohren wurde nun deutlich.
    Powell packte die Ohren und drehte damit den Kopf des Automaten. Schwerfällig wendete sich sein Reittier um. »Vorwärts, Macduff!« Doch war ihm gar nicht so wohl bei der ganzer Sache.
    Die gigantischen Roboter bewegten sich langsam und mit mechanischer Präzision. Zunächst durchschritten sie die Tür. Dann gingen sie mit dröhnenden Schritten durch einen schmalen Gang und in die Luftschleuse hinein.
    Die Roboter trotteten weiter.
    Nach einiger Zeit sagte Powells Robot: »Wir sind angekommen.«
    »Was?« Powell fuhr aus seinem Dösen auf. »Schön – also schaff uns raus ins Freie, hinaus auf die Oberfläche.«
    Sie befanden sich in einer winzigen, leeren, luftlosen und verfallenen Nebenstelle.
    »Machen wir, daß wir hier herauskommen!«
    Eine hochaufragende Klippe aus schwarzem, basaltartigem Gestein schnitt das Sonnenlicht ab, und der tiefe Nachtschatten einer luftlosen Welt umgab sie. Dieser Schatten brach mit messerscharfer Plötzlichkeit inmitten fast unerträglich weißen Lichtes ab – eines Lichtes, das sich in Myriaden von

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