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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sich und kam zögernden Schrittes näher.
    »Ich nehme an, du weißt ganz genau, wo sich bei deiner Herstellung ein Fehler eingeschlichen hat oder etwas Wesentliches vergessen wurde.«
    »Jawohl«, sagte Herbie kaum hörbar.
    »Moment mal«, unterbrach Bogert, »das braucht nicht unbedingt zu stimmen. Sie wollen diese Antwort von ihm bekommen. Das ist alles.«
    »Lassen Sie ihn doch mal sagen, was er zu sagen hat!«
    Der Mathematiker verstummte, und Calvin fuhr fort: »Schön also, Herbie, schieß los! Wir warten auf das, was du uns zu sagen hast.« Und sozusagen als Randbemerkung: »Halten Sie Bleistift und Papier bereit, meine Herren!«
    Aber Herbie blieb still. In der Stimme der Psychologin lag Triumph. »Warum antwortest du nicht, Herbie?«
    Aus dem Robot brach es heraus: »Weil ich nicht kann. Sie wissen, daß ich nicht kann. Dr. Bogert und Dr. Lanning wollen nicht, daß ich antworte.«
    »Sie wollen aber die Lösung.«
    »Aber nicht von mir.«
    Lanning mischte sich ein. Er sprach langsam und deutlich. »Sei nicht töricht, Herbie! Wir wollen, daß du uns sagst, was du weißt.«
    Bogert nickte kurz.
    Herbies Stimme schien sich zu überschlagen. »Was nützt es, das zu sagen? Glauben Sie nicht, daß ich durch die Oberflächenhaut Ihrer Gedanken hindurchsehen kann? Tief in Ihrem Innern wollen Sie nicht, daß ich antworte. Ich bin eine Maschine, der durch das positronische Spiel der Kräfte in meinem Gehirn ein nachgeahmtes Leben verliehen wurde. Dieses Gehirn ist Menschenwerk. Sie können mir gegenüber nie der Unterlegene sein, ohne sich verletzt zu fühlen. Dieses Gefühl ist tief verankert in Ihrem Innern und kann nicht ausgelöscht werden. Ich kann Ihnen die Lösung nicht geben.«
    »Wir verlassen den Raum«, sagte Dr. Lanning. »Gib Dr. Calvin die Lösung!«
    »Das würde doch gar nichts ändern«, schrie Herbie, »da Sie dann ja doch wüßten, daß ich es war, der die Antwort gegeben hat.«
    Calvin mischte sich wieder ein. »Du verstehst aber doch, Herbie, daß die Herren Bogert und Lanning dennoch die Lösung des Problems haben wollen.«
    »Aber nur, wenn sie sie selber finden«, sagte Herbie.
    »Du kannst es nicht sagen«, fuhr die Psychologin fort, »weil sie das verletzen würde, und du darfst sie nicht verletzen. Aber sagst du’s nicht, so verletzest du sie ebenfalls, und daher mußt du’s sagen. Tust du das aber, so verletzest du, und das darfst du nicht, und so kannst du’s nicht sagen. Aber sagst du’s nicht, so verletzest du, und daher mußt du’s sagen. Tust du das aber, so verletzest du, und das darfst du nicht. Sagst du’s aber nicht, so verletzest du und …«
    Herbie war nun bis zur Wand zurückgewichen. Er sank in die Knie. »Hören Sie auf!« schrie er. »Verschließen Sie vor mir Ihre Gedanken. Sie sind voll Schmerz und Enttäuschung und Haß. Ich hatte keine bösen Absichten. Ich versuchte zu helfen. Ich habe Ihnen nur das gesagt, was Sie hören wollten. Das mußte ich tun.«
    Die Psychologin achtete nicht auf ihn. »Du mußt es ihnen sagen, aber tust du das, so verletzest du sie, und so darfst du es nicht tun. Tust du’s aber nicht, so verletzest du ebenfalls, und so mußt du’s sagen. Aber …«
    Und Herbie brüllte.
    Der Ton wurde schriller und schriller, bis er sich überschlug. In ihm lag der ganze Schrecken einer verlorenen Seele, und er erfüllte den Raum und die Menschen bis in die tiefsten Tiefen.
    Gleichzeitig mit dem Ersterben des Tones brach Herbie in sich selbst zusammen und wurde zu einem Haufen bewegungslosen Metalls.
    Bogerts Gesicht war blutleer geworden. »Er ist tot.«
    »Nein!« Susan Calvins Körper wurde von einem wilden Gelächter geschüttelt. »Nicht tot, sondern lediglich wahnsinnig. Ich konfrontierte ihn mit einem unlösbaren Dilemma, und so brach er zusammen. Nun könnt ihr ihn auseinandernehmen, denn er wird niemals wieder sprechen.«
    Lanning sagte: »Sie haben das absichtlich getan.« Er trat Susan Calvin mit verzerrtem Gesicht gegenüber.
    »Und wenn? Jetzt können Sie bestimmt nichts mehr daran ändern.« Und in einem plötzlichen Anflug von Bitterkeit: »Er hat’s verdient.«
    Der Direktor packte den bewegungslosen Bogert am Handgelenk. Er seufzte. »Ein denkender Robot dieser Sorte ist ja ohnedies wertlos. Kommen Sie, Peter!«
    Nachdem die beiden Wissenschaftler den Raum verlassen hatten, dauerte es noch Minuten, bis Dr. Susan Calvin ihr Gleichgewicht wiederfand. Langsam wandte sich ihr Blick dem lebend toten Herbie zu, und allmählich bekamen

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