Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
nicht, wenn …«
    »Sind Sie verrückt? Lesen Sie sich lieber nochmal Mitchells Arbeit über Transaktionen der Grenz – …«
    »Das brauche ich gar nicht. Ich hab Ihnen doch schon zu Beginn gesagt, daß mir sein Beweisgang nicht eindeutig genug ist, und Herbie bestätigt mich in dieser Auffassung.«
    »Schön«, schrie Bogert, »dann lassen Sie doch dieses Maschinenkonglomerat die Lösung finden. Warum befassen Sie sich dann überhaupt noch mit solchen Unwichtigkeiten?«
    »Darin liegt ja gerade die Schwierigkeit. Herbie kann das Problem gar nicht lösen. Und kann er’s nicht, so können wir’s auch nicht – ich meine allein. Ich werde die ganze Frage dem Nationalen Ausschuß unterbreiten. Die Sache überschreitet bei weitem unsere eigenen Möglichkeiten.«
    Bogerts Stuhl kippte nach hinten über, als er mit wutverzerrtem Gesicht aufsprang. »Das werden Sie keinesfalls tun.«
    Auch Lannings Gesicht rötete sich jetzt. »Wollen Sie mir vielleicht vorschreiben, was ich tun darf und was nicht?«
    »Genau das«, kam die bissige Antwort. »Ich habe das Problem gelöst, und Sie werden es nicht fertigbringen, mir meine Leistung zu stehlen, verstanden?«
    »Bogert, Sie sind ein verdammter Narr. Noch ein Wort, und ich lasse Sie wegen Subordination sofort vom Dienst suspendieren.«
    Lannings Unterlippe zitterte vor innerer Erregung.
    »Genau das werden Sie nicht tun, mein lieber Lanning. Da, wo ein gedankenlesender Robot in der Nähe ist, gibt es nicht mehr viele Geheimnisse. Vergessen Sie daher bitte nicht, daß ich völlig im Bilde bin über Ihre Abdankung.«
    Die Asche an Lannings Zigarre zitterte und fiel zu Boden, und der Asche folgte die Zigarre selbst.
    »Was – was …«
    Bogert lachte bösartig. »Und ich bin der neue Direktor, verstehen Sie mich? Ich bin mir dessen durchaus bewußt. Fügen Sie sich nicht, so werden Sie in solche Schwierigkeiten kommen, daß Ihnen die Augen übergehen!«
    Nun fand Lanning endlich seine Sprache wieder. »Sie sind Ihres Dienstes enthoben«, brüllte er, »verstehen Sie mich? Sie sind entlassen, aller Pflichten entbunden.«
    Das Lächeln auf dem Gesicht des anderen wurde noch breiter. »Was kann Ihnen das nützen? Ich bin derjenige, der die Trümpfe in der Hand hält. Ich weiß, daß Sie zurückgetreten sind. Herbie hat’s mir gesagt, und er weiß es direkt von Ihnen.«
    Lanning zwang sich, ruhig zu sprechen. Er sah mit einem Male furchtbar alt aus. »Ich will mit Herbie sprechen. Er kann Ihnen gar nichts Derartiges gesagt haben. Sie spielen ein hohes Spiel, Bogert, aber ich nehme Ihre Herausforderung an. Kommen Sie mit!«
    Bogert zuckte mit den Schultern. »Um Herbie zu besuchen? Schön. Ausgezeichnet sogar.«

    Es war genau zwölf Uhr mittags, als Milton Ashe von seiner ungeschickten Zeichnung aufschaute und sagte: »Verstehen Sie, was ich meine? Ich bin nicht in der Lage, das Ganze richtig aufzuzeichnen, aber so ungefähr sieht es aus. Es ist ein herrliches Haus, und ich kann’s fast für nichts kaufen.«
    Susan Calvin schaute ihn mit sanften Augen an. »Es ist wirklich wunderschön«, seufzte sie. »Ich habe oft gedacht, daß ich so gerne einmal …« Ihre Stimme verlor sich.
    »Natürlich«, fuhr Ashe schnell fort, während er den Bleistift niederlegte, »muß ich warten bis zu meinem Urlaub. Das sind nur noch zwei Wochen, aber diese Herbiegeschichte macht ja überhaupt alles fraglich. Nebenbei ist damit noch eine andere Sache verknüpft, aber die ist noch ein Geheimnis.«
    »Dann verraten Sie es mir auch nicht?«
    »Ach, warum eigentlich nicht? Ich möchte mich einfach jemandem mitteilen – und Sie sind so ziemlich die einzige Person, zu der ich hier Vertrauen habe.« Er lächelte verlegen.
    Susan Calvins Herz klopfte wie rasend, aber sie sagte nichts.
    »Offen gesagt«, Ashe rückte seinen Stuhl näher an den ihren heran und senkte seine Stimme zu einem vertraulichen Flüstern, »das Haus ist nicht für mich allein bestimmt. Ich will heiraten.«
    Und dann sprang er plötzlich von seinem Stuhl auf. »Was ist los?«
    »Nichts.« Das Gefühl, daß sich alles um sie drehte, war
    verschwunden, aber Susan hatte noch immer Schwierigkeiten zu sprechen. »Sie wollen heiraten? Sie – Sie wollen damit sagen, daß …«
    »Natürlich. Ist doch höchste Zeit oder nicht? Erinnern Sie sich an das Mädchen, das letzten Sommer hier war? Das ist diejenige, welche. Aber es ist Ihnen wirklich nicht gut. Sie …«
    »Ich habe Kopfweh.« Susan machte eine schwache Bewegung der Abwehr. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher