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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sind, enthält …«
    Endlich schaute Alfred Lanning auf und bemerkte den anderen. »Ah, Peter«, sagte er.
    Bogert strich sich mit beiden Händen über sein vollkommen glattes, glänzendschwarzes Haar. Er sagte: »Sie scheinen nicht gerade viel davon zu halten.«
    Lanning grunzte. Öffentliche Führungen durch die U.S. Robots waren erst vor kurzem aufgenommen worden und sollten zwei Zielen dienen. Einerseits, so hatte man sich gedacht, ermöglichten sie den Leuten, Roboter einmal aus nächster Nähe zu sehen und durch wachsende Vertrautheit mit ihnen ihre instinktive Furcht vor allen mechanischen Gegenständen zu verlieren. Und zum zweiten hoffte man, daß die Führungen in einigen wenigen Individuen so großes Interesse zu erregen vermochten, daß diese dazu bewegt wurden, Robotikforschung künftig als Lebensaufgabe zu betreiben.
    »Nein, das wissen Sie ja«, sagte Lanning schließlich. »Einmal pro Woche wird die Arbeit unterbrochen. Was dabei herauskommt, ist im Verhältnis zu den verlorenen Arbeitsstunden völlig ungenügend.«
    »Es ist also immer noch kein Anstieg bei den Bewerbungen zu verzeichnen?«
    »Doch, aber nur in den Sparten, wo unser Personalmangel nicht gravierend ist. Wir brauchen dringend Leute für die Forschung, das wissen Sie ja genauso gut wie ich. Dummerweise ist der Beruf eines Robotikers sehr unpopulär, seitdem die Roboter auf der Erde verboten sind.«
    »Der verdammte Frankenstein-Komplex«, sagte Bogert und ahmte absichtlich eine der Lieblingsphrasen des anderen nach.
    Lanning bekam die kleine Spitze nicht mit. Er sagte: »Ich sollte mich inzwischen daran gewöhnt haben, aber das werde ich wohl nie. Dabei müßte doch eigentlich jeder einzelne Erdenbewohner mittlerweile mitbekommen haben, daß die Drei Gesetze einen vollkommenen Schutz für ihn darstellen, daß Roboter einfach nicht gefährlich sind. Nehmen wir mal den Haufen da unten.« Er warf einen wutfunkelnden Blick auf die Besucher im Computerraum. »Sehen Sie sich das an. Die meisten von ihnen gehen durch die Robot-Montagehalle wegen des prickelnden Angstgefühls, das sie dabei empfinden, wie auf einer Achterbahn. Wenn sie dann den Raum mit dem MEC-Modell betreten – verdammt nochmal, Peter, einem MEC-Modell, das keiner Fliege auf Gottes weitem Erdboden etwas zuleide tun könnte, das nichts weiter tut, als zwei Schritte nach vorn zu machen, ›ich freue mich, Sie kennenzulernen, Sir‹, zu sagen, die Hand zu schütteln und wieder zwei Schritt zurückzutreten – dann zucken sie zusammen, und Mütter nehmen ihre Kleinen auf den Arm, als ob der Leibhaftige vor ihnen stünde. Wie können wir von solchen Schwachköpfen auch nur einen einzigen vernünftigen Gedanken erwarten?«
    Bogert wußte keine Antwort. Gemeinsam starrten sie auf die Reihe der Besucher hinunter, die nun den Computerraum verließen, um sich in die Montagehalle für Positronengehirne zu begeben. Gleich darauf entfernten sich auch die beiden Wissenschaftler. Darum konnten sie nicht mehr beobachten, was der sechzehn Jahre alte Mortimer W. Jacobson tat – der allerdings, wir wollen ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen, gar nicht die Absicht hatte, etwas anzustellen.
    Um die Wahrheit zu sagen, war es im Grunde nicht einmal Mortimers Schuld. Der Wochentag, an dem die Führung stattfand, war allen Arbeitern bekannt. Sie hatten die Order, sämtliche Geräte, an denen die Besucher vorbeikamen, mit größter Sorgfalt abzuschalten oder zu verschließen, denn es wäre höchst unvernünftig zu erwarten, daß ein menschliches Wesen der Versuchung widerstehen könnte, an Knöpfen, Schaltern, Tastaturen, Griffen und Hebeln herumzuhantieren. Zudem sollte der Führer ein besonders scharfes Auge auf diejenigen haben, die besagter Versuchung zu erliegen drohten.
    Doch der Führer war bereits in den nächsten Raum gegangen, als sich Mortimer, der die Reihe beschloß, noch im Computerzentrum aufhielt. Er kam an einer jener Tastaturen vorbei, mit denen den Computern Bauanweisungen eingegeben wurden. Er konnte nicht wissen, daß über die Tastatur, vor der er nun stehenblieb, gerade im Augenblick die Konstruktionspläne für ein neues Robotmodell eingespeist wurden, sonst hätte er, da er ein braver Junge war, die Finger von ihr gelassen. Auch konnte er nicht wissen, daß der zuständige Techniker es durch eine fast schon kriminell zu nennende Nachlässigkeit versäumt hatte, das Gerät abzuschalten.
    So drückte Mortimer spielerisch mal auf diese, mal auf jene Taste, wie jemand, der auf

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