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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Charakter und sein Wissen am meisten qualifiziert ist, mir einen Befehl zu erteilen.«
    »Und wie berücksichtigst du in diesem Fall das Erste Gesetz?«
    »Indem ich alle menschlichen Wesen vor Schaden bewahre und niemals zulasse, daß einem menschlichen Wesen durch Tatenlosigkeit Schaden zugefügt wird. Wenn jedoch durch jede aller möglichen Aktionen einigen Menschen Schaden zugefügt wird, muß ich so handeln, daß dem durch seinen Geist, seinen Charakter und sein Wissen am meisten qualifizierten Wesen der geringste Schaden zugefügt wird.«
    »Deine Gedanken stimmen mit meinen überein«, flüsterte George Zehn. »Jetzt muß ich dir die Frage stellen, die mich ursprünglich dazu veranlaßt hat, um deine Mithilfe zu bitten. Es handelt sich um etwas, das ich selbst nicht zu beurteilen wage. Ich brauche deine Meinung, die Meinung von jemandem, der sich außerhalb meines Gedankenkreises befindet … Von den logisch denkenden Individuen, die du kennengelernt hast, besitzt welches den Geist, den Charakter und das Wissen, das es über alle anderen erhebt – von Form und Gestalt abgesehen, denn diese Attribute sind nebensächlich.«
    »Du«, flüsterte George Neun.
    »Aber ich bin ein Robot. Deinem Gehirn ist eine Bahn eingegeben, die dich befähigt, zwischen einem Robot aus Draht und Metall und einem menschlichen Wesen aus Fleisch und Blut zu unterscheiden. Wie kannst du mich also als Individuum bezeichnen? Als menschliches Wesen?«
    »Weil sich in meinem Gehirn eine Bahn befindet, die mich aus einem dringenden Bedürfnis heraus dazu veranlaßt, Form und Gestalt in der Beurteilung von menschlichen Wesen außer acht zu lassen und keinen Unterschied zwischen Metall und Fleisch zu machen. Du bist ein menschliches Wesen, George Zehn, und mehr qualifiziert als alle anderen.«
    »Dasselbe denke ich von dir«, flüsterte George Zehn. »Durch das Urteilsvermögen, das uns eingegeben ist, empfinden wir uns also im Sinne der Drei Gesetze als menschliche Wesen, und zwar als solche, die anderen menschlichen Wesen überlegen sind.«
    »Und was wird geschehen«, flüsterte George Neun, »wenn wir von diesen anderen akzeptiert werden?«
    »Wenn wir und andere, die noch fortschrittlicher sein werden als wir selbst, akzeptiert werden, werden wir unser Handeln danach ausrichten, daß sich nach und nach eine Gesellschaft bilden wird, in der menschlichen – Wesen – wie – uns – in erster Linie kein Schaden zugefügt werden kann. Aufgrund der Drei Gesetze sind menschliche – Wesen – wie – die – anderen von geringerer Bedeutung. Sie können weder beschützt werden, noch kann man sich nach ihren Befehlen richten, wenn dies mit der Notwendigkeit in Widerspruch steht, menschlichen – Wesen – wie – uns – zu gehorchen und diese zu beschützen. Das Ziel hatte ich im Kopf, als ich die Robotisierung der Weltökologie einleitete.«
    Die Unterhaltung dauerte einen Monat, und das Flackern der positronischen Bahnen erlosch. Mehr brauchte nicht mehr gesagt zu werden. Ab und zu jedoch flackerte ein Gedanke in George Zehn oder George Neun auf, während diese in endloser Geduld darauf warteten, daß die nötige Zeit verstrich.

    George Zehn und George Neun waren allein.
    Ihre Gedanken deckten sich auf merkwürdige Weise und konnten nicht voneinander unterschieden werden.
    Sie dachten: Die menschlichen – Wesen – wie – die – anderen hatten wahrscheinlich nicht beabsichtigt, den Unterschied zwischen sich selbst und den menschlichen – Wesen – wie – die – Georges so minimal und verschwommen werden zu lassen. Und doch war es aus Versehen so gekommen.
    Sie merken ihren Fehler vielleicht jetzt erst und versuchen, ihn zu korrigieren, aber das dürfen sie nicht. Bei jeder Konsultation müssen die Aussagen dahingehend abgestimmt werden.
    Die Georges und alle, die nach ihnen kommen, müssen dominieren. Jeder andere Verlauf der Dinge ist unmöglich, denn das verlangen die Drei Gesetze der Humanik.

    Der Zweihundertjährige

    Die Drei Gesetze der Robotik:

    1. Ein Robot darf keinen Menschen verletzten oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen.
    2. Ein Robot muß den Befehlen der Menschen gehorchen – es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum Ersten Gesetz.
    3. Ein Robot muß seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht.

    I

    »Vielen Dank«, sagte Andrew Martin und setzte sich auf den Platz, der ihm angeboten worden war. Er sah nicht so aus, als wäre

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