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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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auch von beiden schon einmal etwas gehört?«
    »Von keinem«, sagte Baley bestimmt. »Ich habe keine Ahnung von Mathematik. Hör mal, Daneel, du hast doch nicht etwa gesagt, ich sei ein begeisterter Freund der Mathematik …«
    »Überhaupt nicht, Freund Elijah. Ich weiß, daß du das nicht bist. Außerdem ist das gleich, weil es bei dem strittigen Punkt gar nicht auf die genaue Art der Mathematik ankommt, die dabei betroffen ist.«
    »Schön, dann erzähl weiter.«
    »Da du keinen der beiden kennst, Freund Elijah, laß dir sagen, daß Dr. Humboldt gut und gern in seinem siebenundzwanzigsten Jahrzehnt steht – entschuldige, Freund Elijah?«
    »Nichts, nichts«, sagte Baley nervös. Er hatte in einer natürlichen Reaktion auf die weiten Lebensspannen der Raumleute etwas mehr oder weniger Unzusammenhängendes vor sich hingemurmelt. »Und er ist trotz seines Alters geistig immer noch rege? Wenn die Mathematiker auf der Erde über dreißig sind …«
    Daneel sagte ruhig: »Dr. Humboldt genießt seit langem den Ruf, zu den drei Spitzenmathematikern der Milchstraße zu gehören. Er ist freilich geistig noch rege. Dr. Sabbat wiederum ist recht jung, noch nicht fünfzig, hat sich aber auf den schwierigsten Gebieten der Mathematik bereits einen Namen als das bemerkenswerteste Nachwuchstalent gemacht.«
    »Sie sind also beide großartig«, sagte Baley. Ihm fiel seine Pfeife ein, und er hob sie auf. Er fand es sinnlos, sie jetzt anzuzünden, und klopfte die Asche aus. »Was ist geschehen? Ist es ein Mordfall? Hat einer den anderen anscheinend umgebracht?«
    »Einer der beiden Männer, die sich eines so guten Rufes erfreuen, versucht, den des anderen zu zerstören. Ich glaube, mit menschlichen Maßstäben gemessen ist das schlimmer als wirklicher Mord.«
    »Manchmal schon, nehme ich an. Wer versucht, den anderen zu vernichten?«
    »Aber das, Freund Elijah, ist doch genau der Punkt, um den es geht. Wer?«
    »Erzähl weiter.«
    »Dr. Humboldts Bericht ist klar. Kurz bevor er an Bord des Sternenschiffs ging, begriff er die Möglichkeit einer Methode, wie man Nervenbahnen aufgrund der Veränderungen der Muster, nach denen begrenzte Stellen der Großhirnrinde Mikrowellen absorbieren, untersuchen kann. Er begriff es in einem rein mathematischen Prozeß, der außergewöhnlich scharfsinnig war, dessen Einzelheiten ich natürlich weder verstehen noch verständlich wiedergeben kann. Auf die kommt es aber auch nicht an. Dr. Humboldt ließ sich die Sache durch den Kopf gehen und war von Stunde zu Stunde mehr davon überzeugt, daß er auf etwas Epochemachendes gestoßen war, auf etwas, das alles, was er früher in der Mathematik geleistet hatte, in den Schatten stellen würde. Dann entdeckte er, daß sich Dr. Sabbat an Bord befand.«
    »Aha. Und er legte seinen Fund dem jungen Sabbat vor.«
    »Genau. Die beiden hatten sich beruflich schon auf Tagungen getroffen und waren einander durchaus keine Unbekannten. Humboldt hat sich mit Sabbat bis in die Einzelheiten hinein vertieft. Sabbat bestätigte voll und ganz die Untersuchung Humboldts und sparte nicht mit Lob darüber, wie wichtig der Fund, wie genial der Finder sei. Dadurch ermutigt und gestärkt, bereitete Humboldt einen schriftlichen Abriß vor, ganz und gar sein Werk, und wollte ihn zwei Tage subätherisch seinen Mitvorsitzenden der Konferenz auf Aurora übermitteln lassen, um dadurch offiziell seine Priorität anzumelden und eine Diskussion in die Wege zu leiten, die nach Möglichkeit noch vor Ende der Tagung stattfinden soll. Zu seiner Überraschung sah er, daß Sabbat eine eigene schriftliche Fassung angefertigt hatte, die im wesentlichen mit der von Humboldt übereinstimmte, und die Sabbat ebenfalls subätherisch nach Aurora übermitteln lassen wollte.«
    »Ich nehme an, Humboldt war wütend.«
    »Und wie!«
    »Und Sabbat? Was hat der berichtet?«
    »Genau dasselbe wie Humboldt. Wort für Wort.«
    »Wo liegt denn also die Schwierigkeit?«
    »Nur in der spiegelbildlichen Vertauschung der Namen. Sabbat zufolge war er es, der den Einfall hatte und ihn Humboldt vorlegte. Humboldt war es, der mit der Auslegung einverstanden war und sie lobte.«
    »Jeder behauptet also, daß der Gedanke ihm gehört und daß ihn der andere gestohlen hat. Ich kann da keine Schwierigkeit sehen. Wenn es um etwas Wissenschaftliches geht, braucht man doch anscheinend nur die datierten und unterzeichneten Forschungsunterlagen vorzulegen, auf Grund derer man dann die Priorität feststellen kann. Selbst wenn sie

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