Alle Sorgen sind vergessen
lächelte.
„Sollen wir beginnen?“ Richter Maddock ließ sich von seiner Assistentin ein schmales, in Leder gebundenes Buch reichen. „Stellen Sie sich hierher, Jorge, und Allison daneben, bitte. Ja, so ist es gut. Ross, Sie rechts vom Bräutigam. Sie zur Braut, Miss Armbruster.“
Alle stellten sich so, wie er verlangt hatte, und er nickte. „Ausgezeichnet. Fangen wir also an.“
Allison versuchte, das Zittern, das sie durchlief, zu unterdrücken. War es richtig, was sie hier tat? Oder sollte sie sich besser mehr Zeit lassen, um genau herauszufinden, ob sie es wirklich wollte?
Jorge schob seine Finger zwischen ihre, und sofort wurde sie ruhiger.
Trotzdem verstand sie kaum, was der Richter sagte. Erst als Zoe ihr den Brautstrauß abnahm und Jorge sich zu ihr drehte, hörte sie seine Worte.
„Sprechen Sie mir nach“, sagte er gerade. „Ich, Jorge Alejandro Perez…“
Jorge sah ihr tief in die Augen, während er es wiederholte. Dann reichte Ross ihm einen Ring, und Jorge steckte ihn ihr an. Er war aus Platin, mit sechs großen Brillanten, und ihm folgte ein Verlobungsring mit einem einzelnen großen von drei kleineren umgebenen Edelstein. Allison stockte der Atem, und Jorge entging das nicht. Er hob ihre Hand an den Mund, küsste erst die beiden Ringe, dann die Handfläche.
Allisons Augen brannten, und sie war den Tränen nahe. Zutiefst verwirrt sah sie ihn an. Es waren Ringe für eine Frau, die geliebt wurde, nicht für eine, die ein Mann nur deshalb heiratete, weil er Verantwortung für ein ungeborenes Kind übernehmen wollte.
Sie versuchte zu protestieren, aber es war zu spät. Der Richter sprach ihr vor, was sie sagen musste, und sie tat es, überwältigt von der Situation.
„Es tut mir Leid, ich habe keinen Ring für dich“, murmelte sie, doch bevor Jorge antworten konnte, drückte Zoe ihr einen Ring aus massivem Platin in die Hand.
Wie benommen nahm Allison ihn entgegen und schob ihn Jorge auf den Ringfinger. Sie hob den Blick, und Jorge zog sie an sich. Sie sah noch, wie seine Augen leuchteten, bevor er sie an sich zog und seinen Mund auf ihren legte.
Es war ein zärtlicher Kuss, und Allison konnte nicht anders, als ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Er hob den Kopf, strich mit den Daumen über ihre feuchten Wangen und lächelte aufmunternd.
„He, keine Tränen. Dass du weinst, war nicht vorgesehen.“
„Ich weiß.“ Sie löste sich von ihm und wischte sie sich hastig ab. „In letzter Zeit weine ich dauernd, aber ich bin glücklich. Wirklich“, beteuerte sie.
6. KAPITEL
Allison schlief ein, noch bevor der Jaguar New York City verlassen hatte. Eine nahezu schlaflose Nacht und die Erschöpfung, die die Schwangerschaft mit sich brachte, sorgten dafür, dass sie erst wieder erwachte, als der Wagen hielt und Jorge sie behutsam an der Schulter berührte.
„Allison. Allison?“
„Mm?“ Langsam schlug sie die Augen auf und sah, dass er sich von außen über den Beifahrersitz beugte und ihren Sicherheitsgurt löste. „Wo sind wir?“
„Vor dem Blockhaus.“ Vorsichtig hob er sie aus dem Wagen und schob die Tür mit der Hüfte zu.
„Habe ich die ganze Fahrt über geschlafen?“ fragte Allison verlegen.
„Ja. Du musst sehr müde gewesen sein.“
„Ich habe in der letzten Nacht kaum ein Auge zugetan“, gestand sie und nahm den Kopf von seiner Schulter, um sich umzusehen. Rotgoldenes Laub bedeckte die Erde und raschelte unter seinen Füßen, als er sie zur Veranda trug. Ohne sie loszulassen, schloss er die Tür auf.
„Oh, wie schön.“ Allisons Blick wanderte durch den Raum. Ein Kamin aus Naturstein nahm fast eine ganze Wand ein, davor standen zwei blaue Sofas und ein Sessel. Blau waren auch die Vorhänge an den beiden Fenstern, hinter denen sich der Wald erstreckte. In einer Ecke stand ein kleiner Flügel, dessen glänzende Oberfläche mit gerahmten Fotos übersät war. An der Wand dahinter hingen weitere Aufnahmen in silbernen Rahmen und außerdem ein Ölgemälde, das einen winterlichen Wald zeigte. „Ich habe mit einer spartanischen Hütte gerechnet, aber das hier ist ja ein richtiges Zuhause.“
Jorge lächelte. „Ross und Sarah verbringen jedes Jahr mehrere Monate hier. Die Kinder lieben es mehr als Disneyland.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
Jorge durchquerte das Wohnzimmer und ließ sie einen Blick in die Küche werfen.
„Ich habe die Familie angerufen, die sich um das Haus kümmert. Der Kühlschrank und die Holzkiste müssten gefüllt sein.“
Er trug
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