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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Faye Dyer
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richtig verarbeitet.“
    Er schwieg.
    „Ich will nicht negativ oder undankbar klingen“, fuhr Allison hastig fort. „Du hast dich großartig benommen. Du bekennst dich zu dem Baby, heiratest mich und schenkst mir wunderschöne Ringe. Es ist nur so… als hätte mich ein Tornado gepackt, durch die Luft gewirbelt und ganz woanders wieder abgesetzt. Von einem Tag zum anderen hat sich mein ganzes Leben geändert. Ich werde mich daran gewöhnen, da bin ich sicher. Aber ich werde eine Weile brauchen.“ Sie fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. „Du wirkst so ruhig. Geht es dir denn nicht ähnlich?“
    „Natürlich“, erwiderte er gelassen. „Aber ich bin nicht schwanger. In meinen Büchern steht, dass die körperlichen Veränderungen bei den meisten Frauen zu starken
    Stimmungsschwankungen
    führen.
    Meinst
    du,
    du
    wirst
    wieder
    ausgeglichener, wenn dein Körper sich an die Schwangerschaft gewöhnt hat?“
    „Ich weiß es nicht.“ Verblüfft sah sie ihn an. „In deinen Büchern? Du hast Bücher über die Schwangerschaft gelesen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich dachte mir, ich mache mich schlau, damit ich weiß, was mich erwartet.“
    „Oh.“ Allison lächelte. „Das ist wirklich süß, Jorge.“
    „Ist es nicht“, knurrte er. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht süß bin.“
    „Hm.“ Seine Verlegenheit ließ ihr Lächeln breiter werden. „Wenn du meinst.“
    Die Schaltuhr am Herd summte. Er öffnet die Klappe und schaute hinein.
    „Ich glaube, es ist fertig“, sagte er, während er zwei Topflappen nahm und eine Kasserolle herausholte.
    „Was ist es denn?“ Neugierig ging Allison zu ihm und sah über seine Schulter.
    Er hob den Deckel an. „Es soll etwas Französisches sein, aber für mich sieht es aus wie schlichtes Gulasch.“
    „Es riecht himmlisch.“
    „Hast du Hunger?“ fragte er. Bevor sie etwas erwidern konnte, knurrte ihr Magen, und sie errötete. Er lachte. „Das ist Antwort genug. Ich stelle es auf den Tisch. Nimmst du den Salat aus dem Kühlschrank?“
    „Wie hübsch“, meinte sie, als sie die Schüssel auf den Tisch stellte. Er war mit dunkelblauen Sets, Porzellan und Tafelsilber gedeckt. In der Mitte stand eine Vase mit frischen Blumen. „Frische Blumen? Hast du die aus der Stadt mitgebracht?“
    „Nein. Vermutlich hat Mrs. Penny sie hingestellt, als sie den Kühlschrank aufgefüllt hat. Sie ist eine tolle Köchin, und als ich ihr sagte, dass wir unsere Flitterwochen hier verbringen, bestand sie darauf, alle Gerichte vorzubereiten.
    Offenbar fand sie, dass wir auch Blumen brauchen.“
    „Sie sind wunderschön.“
    Die nächste Stunde verging so schnell, dass Allisons Nervosität sich legte. Er erzählte ihr lustige und faszinierende Anekdoten aus seinem Alltag bei der Staatsanwaltschaft, und sie revanchierte sich mit Geschichten über schwierige Professoren, die bei allen Studenten unbeliebt waren. Nach dem Essen räumten sie zusammen die Küche auf und gingen ins Wohnzimmer.
    „Möchtest du dir einen Film anschauen? Ross hat ein Regal voller Videokassetten.
    Oder wie wäre es mit einem Brettspiel?“ Er zog eine Braue hoch. „Wir könnten aber auch Karten spielen?“
    Allison tat, als würde sie nachdenken, und grinste schelmisch. „Ich glaube, ich würde gern Karten spielen.“
    „Gute Wahl. Holst du die Karten aus der Schublade?“ Er zeigte auf den kleinen Spieltisch in der Ecke. „Ich mache den Kamin an, dann können wir uns vors Feuer setzen.“
    „ Einverstanden.“
    Jorge ging durchs Zimmer und hielt ein brennendes Streichholz an das Anmachholz unter den Scheiten. Allison wurde bewusst, dass sie reglos dastand und seinen Oberschenkel anstarrte, als er ein Knie beugte, um sich vorzubeugen und ein Scheit in die Flammen zu schieben. Sie gab sich einen Ruck, eilte zum Spieltisch und nahm die Karten heraus.
    Als sie sich umdrehte, flackerte das Feuer bereits und Jorge hatte die Polster eines Sofas davor verteilt.
    „Das ist schön“, sagte sie und ließ sich auf den dicken Orientteppich vor dem Kamin sinken.
    „Ja, das ist es.“ Er streckte sich aus, die Füße am Feuer, den Rücken am Sofa.
    „Ich habe dieses Haus immer gemocht. In den letzten sechs Monaten war ich mit Ross und seiner Familie allerdings nicht so oft hier oben, wie ich wollte.“
    „Warum nicht?“
    „Zu viel Arbeit.“ Er beobachtete, wie sie die Karten auspackte, die Joker herausnahm und die anderen mit geschickten Fingern mischte. „Es ist wohl nicht das erste

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