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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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hinterherwetzen mußte. Wenn das Talentspäher waren, mußten das Verkleidungskünstler sein wie Fantomas.
    Im Halbjahreszeugnis hatte ich Vieren in Geschi und Reli und dafür Zweien in Deutsch, Betragen, Französisch und Sport. Und eine Eins in Mitarbeit. Das waren glatte drei Mark, die ich aus Mama aber regelrecht rausquälen mußte.
    Irgendwann würde ich auf dem Boden mal nach Mamas eigenen Zeugnissen suchen. Was die wohl selbst für Noten gehabt hatte.
    Früher war es aber auch viel schwerer gewesen in der Schule, nicht so wie heutzutage, wo Renate mit ihrer Klasse zum Skiurlaub nach Innsbruck fahren durfte.
    Das Auswärtsspiel gegen den HSV ging unentschieden aus. 0:1 Jensen (55.), 1:1 Nogly (66.). Gladbach war aber noch Erster, punktgleich mit Kickers Offenbach und Hertha BSC.
    Erwachsen war man, wenn man bei der Tagesschau Bier trank. Auf meinen Wunsch hin goß Mama mir einmal schon bei der Reklame von Papas Bier einen Schluck in ein eigenes Glas.
    Bonduelle ist das famose Zartgemüse aus der Dose.
    Als Papa reinkam, nahm er mir das Glas weg. Das sei ja wohl nicht erforderlich, daß hier schon die Säuglinge mit dem Bier-saufen anfingen!
    Das Bier hatte bitter geschmeckt, aber ich war beleidigt. Immer machte Papa Stunk, und nur unter der Woche, wenn er in Meppen war, konnten wir einigermaßen in Frieden leben.
    Unglücklich verlief das Nachholspiel im DFB-Pokal gegen Köln.
    1:0 Henyckes (13.), 2:0 Wimmer (30.), 2:1 Flohe (31.), 3:1 Simonsen (34., Foulelfmeter), 3:2 Konopka (35.), 3:3 Flohe (39., Foulelfmeter), 3:4 Neumann (44.), 3:5 Müller (60.).
    Nach dieser Pleite mußte Gladbach in der Bundesliga alles geben. Das nächste Spiel ging gegen den Tabellenvierten, Eintracht Frankfurt. Das war weiß Gott keine leichte Aufgabe, und ich saß nägelkauend vorm Radio, aber Gladbach siegte souverän. 1:0 Kulik (24.), 2:0 Simonsen (33.), 3:0 Heynckes (40.). Mama verbat sich mein Jubelgeschrei, aber leises Jubeln war halt noch nicht erfunden, so wenig wie kaltes Kochen.
    In Innsbruck war Renate mit Zirbengeist abgefüllt worden und hatte aus der Seilbahn gekotzt, aber das brauchten Mama und Papa nicht zu wissen.
    Zum Fernsehturm wollte Michael Gerlach nicht mit. Erstens sei er am Wochenende mit der ganzen Familie zur Bembermühle gewandert, zwotens müsse er noch Geschirr abtrocknen und drittens sehe es nach Regen aus. Dabei sah’s äußerstenfalls nach Nieselregen aus, und wir waren ja nicht aus Zucker.
    Ich ging rein und versuchte, Michael zu überreden, aber der wollte und wollte nicht. Zu Mittag hatte es bei denen Sauerkraut gegeben, das roch man noch.
    Bis zum Attila könnten wir doch wenigstens wandern und dann neu überlegen, schlug ich vor, aber auch davon wollte Michael nichts wissen. Er verzog sich in sein Zimmer und ließ mich auf der Treppe sitzen.
    Bei Gerlachs waren die Pantoffeln sämtlicher Familienmitglieder hinten runtergetreten, weil alle, selbst Michaels Vater, zu faul waren, sich die Pantoffeln ordentlich anzuziehen.
    Eine Weile glotzte ich noch die Glasbausteine über dem Heizkörper an. Weiße und gelbe, grüne und blaue. Einer war rot.
    Michael kam nicht wieder runter. Ich zog von dannen und drückte die Zunge in die Kuhle zwischen Unterlippe und Gebiß, was mein Geheimrezept gegens Weinen war. Erst zuhause, in meinem Zimmer, flennte ich los.
    Nie mehr wollte ich mit dem Mistkerl was zu tun haben. Der konnte mich kreuzweise. Der Fall war für mich erledigt.
    Ich würde schon wieder andere Freunde finden, sagte Mama, und es sei noch nicht aller Tage Abend. Aber Michael Gerlach war halt mein bester Freund gewesen, und wenn der schon so Kacke war, wollte ich auch keine anderen mehr haben.
    Im Bus hielt er mir morgens wie gewohnt den Platz neben sich frei, aber ich setzte mich woanders hin, und in Koblenz stieg ich schon am Zentralplatz aus. Wenn Michael dachte, daß ich ihm verziehen hätte, war er auf dem falschen Dampfer.
    In Katche sabbelte die Frischke über die Dreieinigkeit, und ich mußte mir immer Mühe geben, nicht in Michaels Richtung zu kucken. Wir sollten uns mal einen Hürdenläufer vorstellen, der auch im Weitsprung und im Kugelstoßen gut sei. So ähnlich sei das mit der Dreieinigkeit von Gott, Jesus Christus und dem Heiligen Geist.
    Wenn ich nach Katche nicht als erster gehen konnte, schlug ich Umwege ein, weil ich Michael Gerlach auch von hinten nicht mehr sehen wollte.
    Dann gab es auch noch in der Schule Ärger. »Bei den Verhandlungen über die Oder-Neiße-Grenze hat sich

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