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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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SPD und die FDP im Bundestag zusammengerechnet 252 Mandate innehatten. Der Präsident des Bundestages fragte Schmidt, ob er die Wahl annehme, und der stand ziemlich schwerfällig von seinem Platz in der ersten Reihe auf und stöhnte: »Herr Präsident, ich nehme die Wahl an.«
    Als neuer Arbeitsminister wurde Herbert Ehrenberg vereidigt.
    Zu vorrangigen Zielen erhob Helmut Schmidt in seiner Regierungserklärung die Wiederherstellung und die Sicherung der Vollbeschäftigung, und er verriet, daß er seine eigene Wasserrechnung nicht kapiere.
    Weil ich nicht erkennen konnte, was in Physik an der Tafel stand, mußte ich meine Brille aufsetzen, und das kriegte Ulla Nölting mit, und die stieß ihre Nachbarinnen an, und da legte ich meine Brille erst einmal wieder unter der Bank ab. Konnten diese Weiber nicht woandershin glubschen?
    Die Brille ließ ich natürlich auch beim Training und bei allen Spielen weg.
    In der Zeit war mein Senf zum Thema Fußballprofis erschienen. Das Honorar dafür konnte ich gut gebrauchen, für Plattenkäufe. Die neueste Frage zielte auf die Absichten der Frauenbewegung ab. Wozu die gut sei, sollte man darlegen, und ich hackte sofort irgendeinen Mist in die Schreibmaschine und galoppierte mit dem Umschlag zum Briefkasten.
    Am Montag fiel Schnee, den ich mir von der Brille wischen mußte, als ich den Kompost nach draußen gebracht hatte, und Mama regte sich über das neueste Spiegel -Titelbild auf: Da saß eine nackte Frau auf einer mit lila Stoff drapierten Couch und dichtete irgendwie vor sich hin, mit einem Füllfederhalter in der Hand.
    Frauen entdecken sich – Romane von Seele und Sex
    »Als ob Frauen nur schreiben könnten, wenn sie nackt wären«, sagte Mama, und Papa schimpfte über die Klotzköpfe vom BWB, die noch immer nicht zufrieden seien mit seinen Angaben zur Umzugskostenvergütung und genauere Angaben über die mit Maklern und Mietinteressenten geführten Telefongespräche angefordert hätten: »Was erwarten die eigentlich von einem? Daß man mit ’ner Stoppuhr neben dem Telefon sitzt?«
    Unaussprechlich war der Name von Jimmy Carters Sicherheitsberater, der einer aus Polen eingewanderten Sippe entstammte: Zbigniew Brzezinski. Damit taten sich auch die Nachrichtensprecher schwer.
    Im Residenz kam ein Film mit dem Komiker Louis de Funès, aber keiner wollte mit mir hingehen, weder Volker noch Wiebke, obwohl ich dieser doofen Trulla sogar das Eintrittsgeld vorgestreckt hätte. Damit war es also Essig, denn man konnte ja nicht gut alleine ins Kino gehen.
    Oder doch? Warum eigentlich nicht?
    Kurzentschlossen fuhr ich hin, kaufte mir eine Karte, suchte mir einen Platz, neben dem links und und rechts noch was frei war, setzte mich und zog den Kopf ein. Wenn die anderen Kinobesucher mich für kontaktgestört hielten, konnte ich ihnen auch nicht helfen.
    Erstmal durchatmen. Und hoffen, daß keiner aus meiner Klasse im Saal saß und mich erkannt hatte. Der Holzmüller womöglich oder der Albers: »Ey, Schlosser! Ganz alleine hier?« Und dann vielleicht noch Papierkügelchen an den Hinterkopf geflitscht kriegen. Da versank ich lieber in der Anonymität der Masse, und ich fühlte mich erleichtert, als das Licht ausging. Ein Gong ertönte, so daß man bald dachte, jetzt fange die Tagesschau an, und dann öffneten sich die schweren roten Vorhanghälften und gaben den Blick auf die Leinwand frei, im Gegensatz zu den Idioten in der Reihe vor mir, die leider gar nicht daran dachten, in der Anonymität der Masse zu versinken oder sich wenigstens so bequem hinzuflegeln, daß sie einem mit ihrer Rübe nicht die Sicht versperrten.
    In dem Film beauftragte Louis de Funès einen Deppen, dessen Karre er zu Schrott gefahren hatte, mit der Mission, einen Cadillac von Neapel nach Bordeaux zu überführen. Daß in dem Wagen eine millionenschwere Schmugglerware versteckt war, für die sich außer der Polizei auch ein Gangsterboß interessierte, ahnte dieser Depp natürlich nicht.
    Die beste Szene war die, wo sich auf einem Campingplatz ein Muskelprotz im Duschraum einseifte, neben dem mickerigen Louis de Funès, dem das Maul vor Staunen offenstand, als er sah, wie dieser Athlet seinen Bizeps zucken ließ und mit den Rückenmuskelsträngen ruckelte. »Hören Sie auf zu flirten!« schnauzte Louis de Funès den Typen an.
    Was für ein Segen, daß Wiebke nicht mitgekommen war! Die hätte mir mit ihrem Gemaule alles verderben können. Ab jetzt wollte ich nur noch alleine ins Kino gehen. Alleine oder dermaleinst

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