Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)
Schamhaar. Die nächste, »Gräfin Katja«, stammte angeblich aus altem russischem Adel, und die dritte, »Britta«, hatte sich beim Sonnenbad so hingefläzt, daß man ihr zwischen die Beine kucken konnte.
Sie fegt wie eine frische Brise durch unsere Breiten. Ihre vitale Schönheit verdankt sie dem, was sie ihre sportlichen Aktivitäten nennt. Ihre Freunde schätzen sie als Kumpel, der nie einen hängen läßt.
Weiter hinten strippte eine gewisse Betty, »der heißeste Shot der internationalen Fotografen«.
Am Montagvormittag durfte ich ausschlafen. Vor ihrem Gang ins NDR-Büro hatte Tante Dagmar mir den Frühstückstisch gedeckt, aber ich biß nur einmal kurz von einem Brötchen ab und sauste dann zum nächsten Kiosk los, den neuen Spiegel kaufen.
In der Titelgeschichte ging es nicht um Politik, sondern ums Abnippeln und alles, was dazugehörte.
Das schöne Sterben – Erlebnisse im Grenzbereich des Todes
Da berichteten reanimierte Patienten, die schon klinisch tot gewesen waren, irgendwo zwischen Herzstillstand und Hirntod, daß sie sich selbst, also ihren Körper, beim Sterben von oben gesehen hätten, und zwar schmerzfrei, friedlich und selig. Es sei dann ein Wesen aus Licht erschienen, um ihren Astralleib abzuholen, und alle Wiederbelebten hätten nach dieser Grenzerfahrung Heimweh nach dem Jenseits empfunden.
Es mochte ja sein, daß das alles wahr war, aber mit dem Sterben hatte ich es nicht so drock!
Der Leiter der Redaktion, in der Tante Dagmar arbeitete, war gebildeter als Primus von Quack. »Der liest jede Nacht bis mindestens drei Uhr morgens Bücher«, sagte Tante Dagmar. »Wenn’s sein muß, kann der einem auch Vorträge über Geologie und Mineralogie halten, mit hieb- und stichfesten Informationen.«
Beim Einkaufen brachte Tante Dagmar mir bei, daß Männer von Welt keinen Wein aus Flaschen mit Schraubverschluß söffen, denn da sei nur Fusel drin, und daß das Wort »Tafelwein« auf dem Etikett ungefähr soviel bedeute wie »Rausgeschmissenes Geld«.
Ich durfte mir eine LP aussuchen und entschied mich für »Please Please Me«, aber diese Platte war leider nicht so prächtig wie der Rest, den ich schon kannte.
Bab-shuab, mbab-mbab-shuab ...
Da hatten die Beatles wohl noch in den Kinderschuhen gesteckt. Bessere Tanzmusik war das, mehr zum Rumhopsen als zum Zuhören.
Do you promise not to tell, whoa oh, oh ...
Toller Text. Und »Please Please Me« hieß ja wohl »Bitte befriedige mich«, oder nicht? Ziemlich frech, das auch noch als Plattentitel zu nehmen.
Unterm Bahnhof existierte in Hannover eine Fußgängerzone, die sogenannte Passerelle. In diesem unterirdischen Geschoß kam anderntags ein verkrüppelter Bettler auf mich zu, mit Stock und Blindenhund, um mich zu fragen, ob ich eine Mark erübrigen könne, und dabei hatte ich ja selbst kaum was zum Beißen.
Zum Mittagessen lud Tante Dagmar mich einmal in ein vegetarisches Restaurant ein, aber so toll war’s da nun auch wieder nicht. Da waren nur körnerfressende Nichtraucher willkommen, und es herrschte eine Stimmung wie in einer Altersheimkantine.
»Ich hab heute noch ’ne ganze Menge Brassel am Hals«, sagte Tante Dagmar, und vom Nebentisch kuckte ein kauender Hagestolz zu uns rüber.
In einem Kino sah ich mir den Zeichentrickfilm »Yellow Submarine« an. Den kapierte ich nicht so ganz.
Black, white, green, red,
Can I take my friend to bed ...
Vorher gab es Werbung für bekloppte Filme mit Terence Hill und Bud Spencer. Riesengroß angekündigt wurde auch ein Film über einen Motorradfahrer mit dem bescheuerten Namen Evel Knievel. Das war ein Typ, der mit seiner Harley Davidson über Schluchten und über nebeneinander geparkte Lastwagen hopste.
Mama und Frau Lohmann flogen jetzt in die Karibik, und Tante Dagmar drückte mir zwanzig Mark für einen Friseurbesuch in die Hand.
Zwanzig Mark! Dafür hätte man sich in Meppen wahrscheinlich glatt ’ne Glatze scheren lassen können.
Als ich auf dem hochgepumpten Stuhl saß, legte mir eine der Friseusen einen Playboy hin, auf den Rand vom Waschbecken. Enterntainment for Men. Da hätte ich nur zuzugreifen brauchen, aber was hätte die Friseuse dann von mir gedacht, die an meinen Haaren herumschnibbelte?
Das einzige richtig gute Kino war das Programmkino am Raschplatz hinterm Hauptbahnhof. Da lief der neueste Film von Woody Allen. Der spielte darin einen intellektuellen Weiberhelden, der mit allen seinen Freundinnen unzufrieden war.
Den Film hatte auch Tante Dagmar gesehen, und
Weitere Kostenlose Bücher