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Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Henschel
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SPD-Ortsverein Framersheim im Unterbezirk Alzey-Worms einen Partner-Ortsverein:
    Ideal für die Framersheimer Genossen wäre ein Ortsverein im Raume Rhön oder Vogelsberg.
    Gesellschaftlich isolierte Sozialdemokraten, die einen Partner-Ortsverein suchten, o weh. Das Sozialdemokrat Magazin war offensichtlich der Bravo -Ersatz für vereinsamte Sozis aus der Provinz.
    Aber zu denen gehörte ich als Juso ja auch selbst. Als Mitglied der SPD hatte ich in Meppen nicht einmal zu einem einzigen anderen Sozialdemokraten einen persönlichen Kontakt.
    Dêr Augenarzt verschrieb mir stärkere Brillengläser. Wenn das so weitergehen sollte mit meiner Kurzsichtigkeit, würde ich irgendwann erblinden. Und das hätte ich nicht aushalten können. Ich wollte doch die Frauen sehen und dann abschätzen, ob diese oder jene für mich in Frage käme. Als Blinder hätte ich an den Frauen nur riechen und ihnen zuhören können, ohne vor dem ersten Abtasten zu wissen, ob die übergewichtig oder irgendwie entstellt wären. Oder wäre einem das ganz egal, als Blinder?
    Das Dreikönigsfest bestand aus zwei Programmpunkten: erstens aus mehreren Katzenkonzerten minderjähriger Sangesburschen vor unserer Haustür und zweitens aus faden Radioreportagen über das traditionelle Dreikönigstreffen der Liberalen.
    Nach allem, was man so hörte, fand in Kambodscha eine Großoffensive vietnamesischer Militärverbände und kambodschanischer Rebellen statt, und die hatten inzwischen die Hauptstadt Phnom Penh erobert.
    Ich hätte da nicht leben wollen. Wenn es morgens in Meppen hieß: »Raus aus der Falle!«, dann brauchte man nicht zu befürchten, daß einem schlitzäugige Soldaten ein Bajonett in die Rippen stießen. Dann war das immer nur Mama.
    Die Schülerzeitungschefredakteure Nossig und Hellermann hatten die gute Idee gehabt, ein Flugblatt herzustellen, in dem sie zur Mitarbeit an der Schülerzeitung und zum Einreichen von Namensvorschlägen aufriefen.
    Hermann und ich verteilten diese Flugblätter auf dem Schulhof, in der großen Pause. Ein paar Mittelstufenschüler stellten Flieger daraus her, und eine mordsmäßig schöne Unter- oder Oberprimanerin sagte zu mir: »Das finde ich ja irgendwie echt klasse, daß ihr euch in diesem Dumpfbackenhausen politisch einbringen wollt ...«
    In dem Spielfilm »American Graffiti« von George Lucas kutschierten die Jugendlichen in einem fort mit Autos durch die Stadt und bandelten dabei miteinander an, von Auto zu Auto, vor der roten Ampel. Bei uns hätte man das nicht imitieren können, denn den Führerschein gab’s erst ab achtzehn.
    In Tischtennis wurde ich immer besser, doch es fragte sich, wie gut Nonkonformisten wie ich Tischtennis spielen können sollten.
    Pünktlich zu seinem zwanzigsten Geburtstag hatte Volker sich einen fiesen Schnäuzer wachsen lassen. Da mal drübergehen zu dürfen, mit Papas Heckenschere, das hätte mir gefallen, doch im Grunde wußte ich ja überhaupt nichts mehr von Volker und dessen Vorlieben in Sachen Gesichtsbehaarung und Cliquenbildung. Ich wußte nur, daß seine Abiturprüfungen nahten.
    In der nächsten großen Pause latschte ich mit Ralle durch die Innenstadt. Neben der Sparkasse wurde gebaut, und wir konnten froh darüber sein, daß wir nicht zu den Arbeitern gehörten, die da irgendsoein häßliches neues Stück Meppen errichten mußten.
    Durch das Flugblatt hatte die Schülerzeitungsredaktion neuen Zulauf gewonnen. »Ich glaube, wir müssen mal durchzählen lassen«, rief der Nossig, als immer noch ein Schwung Schüler hereinschneite. An eine vernünftige Redaktionssitzung war in diesem Gewusel durcheinanderquasselnder Neulinge nicht zu denken.
    »Von denen haben sich bis nächste Woche drei Viertel wieder verlaufen«, tuschelte Hermann mir zu. »Und dann übernehmen wir hier das Szepter.«
    Zuhause erwartete mich ein dicker Brief von Michael.
    Prosit!
    Das neue Jahr ist über Vallendar hereingebrochen, was jedoch nichts an der Qualität meiner Briefe ändert. Besoffen hab ich mich an Silvester zwar nicht, aber vorher. Da hat Harald mit mir um 5 Mark gewettet, daß ich es nicht schaffe, ein Weinbrandglas auf einen Zug zu leeren. Ich hatte den ganzen Tag nix gegessen und hab dann trotzdem gleich noch ’n zweites Glas hinterhergekippt. Der Teufel weiß, warum. Die 5 Mark hatte ich ja schon gewonnen. Zuerst spürte ich nur den letzten Teil des Namens, den Brand. Aber nach zehn Minuten war dann auch der Wein an der Reihe. Ich war nich’ so richtig betrunken, sondern bloß

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